Grünstadt Kraft kehrt an Ratstisch zurück

Unkompliziert und ohne große Überraschungen vollzog sich am Donnerstagabend in der konstituierenden Sitzung des Wattenheimer Gemeinderats der Wechsel an der dörflichen Verwaltungsspitze von der bisherigen CDU/FWG-geführten Koalition hin zu einer sozialdemokratischen „Alleinregierung“.

Lediglich bei der Wahl von Regina Imblan zur Zweiten Beigeordneten flammte ein kurzer Funken grundsätzlicher Opposition auf. Darauf zumindest lässt das Abstimmungsergebnis schließen, denn von den 16 Ratsmitgliedern votierten in geheimer Wahl vier gegen Imblan, drei enthielten sich der Stimme. Mit einer deutlichen Zustimmung wurde zuvor Robert Grünenthal zum neuen Ersten Beigeordneten gewählt, für ihn stimmten 15 Ratsmitglieder bei lediglich einer Gegenstimme. Andreas Werle, der neue Bürgermeister von Wattenheim, der sich bei den Kommunalwahlen am 25. Mai gegen Amtsinhaber Ernst-Albert Kraft und Mitbewerber Hans-Wilhelm Edeler auf Anhieb durchsetzen konnte, bat nach seiner Vereidigung die Vertreter der vier politischen Gruppierungen im Rat um gute und konstruktive Zusammenarbeit. „Ich wünsche mir einen fairen und fruchtbaren Dialog zum Wohl unserer Gemeinde“, sagte Werle und betonte, Bürgermeister von ganz Wattenheim zu sein. Mit herzlichen Worten hatte Werle zuvor Ernst-Albert Kraft verabschiedet, der 15 Jahre Bürgermeister von Wattenheim war. Gewissermaßen als seine erste Amtshandlung überreichte er dem „neuen Altbürgermeister“ eine Dankesurkunde der Gemeinde und würdigte dessen herausragendes Engagement für das Dorf. Volker Neumann, ehemals Erster Beigeordneter hatte gleich zu Beginn der Sitzung die Amtszeit Krafts reflektiert: Umbau und Erweiterung der Gemeindefesthalle, der Bau der Friedhofshalle und die Umgestaltung des Kerweplatzes nach dem Abriss des Wasserturms seien herausragende Vorhaben in der Amtszeit von Ernst-Albert Kraft. Leider habe es mit der Realisierung eines Neubaugebietes nicht geklappt und auch der Supermarkt konnte nicht in Wattenheim gehalten werden, „dafür jedoch haben wir Dank ihres Einsatzes immer noch eine Telefonzelle im Dorf“, sagte Neumann. Sichtlich gerührt nahm Kraft die Ehrungen in Wort- und Papierform entgegen, bevor er sich mit den Worten „genau an dieser Stelle habe ich einmal angefangen“ als „normales“ Mitglied an eine hintere Position des Ratstischs setzte. Sowohl die Verabschiedung von Kraft als auch die Vereidigung von Werle wurde von den ungewöhnlich zahlreichen Zuhörern mit lange anhaltendem Applaus gewürdigt. (ink)

x