Grünstadt IG Metall besorgt über Stellenabbau

Die IG Metall macht sich Sorgen wegen des Stellenabbaus und Auftragsrückgangs in Unternehmen in Ludwigshafen und Frankenthal. Mit dem jüngsten Tarifabschluss ist die Gewerkschaft hingegen zufrieden.

Der Erste Bevollmächtigte der IG-Metall Ludwigshafen-Frankenthal, Günter Hoetzl, listete bei der 13. Delegiertenkonferenz die Probleme auf: So verhandle der Betriebsrat bei Siemens in Frankenthal über den sozialverträglichen Abbau von 30 Arbeitsplätzen. Bei KBA fehlten Aufträge, und der Betrieb habe schon die Hälfte der Belegschaft reduziert. Auch beim Ludwigshafener Armaturenhersteller Sensus würde im Rahmen der zweijährigen Restrukturierung noch etwa ein halbes Dutzend der insgesamt 60 gestrichenen Stellen abgebaut werden. Dem Ventilproduzenten WTA-Maxdorf drohe die Schließung. Dies alles gebe Anlass zu großer Sorge, meinte Hoetzl. Mit dem Ergebnis der aktuellen Tarifrunde zeigte sich der Gewerkschaftschef zufrieden. Die 3,4 Prozent, wie die Einmalzahlung von 150 beziehungsweise 55 Euro für die Azubis, seien angesichts einer Teuerungsrate von quasi null Prozent ein gutes Ergebnis. Bei der Altersteilzeit sei es leider nicht gelungen, die Quote auf über vier Prozent der Belegschaft anzuheben. Ein Einstieg in die Bildungsfreizeit sei hingegen geschafft. Der IG Metall-Bezirk kann sich über einen Zuwachs von 38 Mitgliedern freuen. Derzeit sind 9707 Arbeitnehmer in der Gewerkschaft organisiert. Der politische Sekretär der Verwaltungsstelle, Mathias Franz, berichtete der Versammlung von der Wahl der Jugend- und Schwerbehindertenvertretungen. In 25 Betrieben, die eine Jugendvertretung hätten wählen können, seien 18 gewählt worden. In Frankenthal haben KSB, Siemens und Bender Schwerbehindertenvertretungen gewählt, in Ludwigshafen Sensus, Halberg und Vögele. Mathias Franz warnte vor dem transatlantischen Freihandelsabkommen (TTIP), bei dem alles, was das Kapital einschränken könne, wegfalle. Franz kritisierte die einseitige kapitalorientierte Sichtweise. „Die Grundrechte, die wir erkämpft haben, müssen wir gegen TTIP verteidigen“, forderte er und warnte vor einem sozialen Raubbau. Als Delegierte für den Gewerkschaftstag der IG Metall im Oktober wählte die Versammlung Svenja Borchard (Gienanth) und Gerhard Weis (Mann+Hummel), als Stellvertreter Peter Thoni (Borg Warner) und René Klotz (KSB). Anträge zu dem Gewerkschaftstag beschäftigen sich mit der Anerkennung von Berufskrankheiten, der Kritik am Freihandelsabkommen TTIP sowie der Umsetzung der arbeitszeitpolitischen Initiative der Gewerkschaft. (enk)

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