Grünstadt Große Namen klopfen an die Tür

Barclay James Harvest featuring Les Holroyd haben laut Burgsommer-Veranstalter ihren Zenit überschritten.
Barclay James Harvest featuring Les Holroyd haben laut Burgsommer-Veranstalter ihren Zenit überschritten.

„Wir hantieren aktuell mit Namen, an die ich vor Jahren nicht im Traum gedacht hätte.“ Das sagt Tobias Ueberschaer, der mit Rainer Klundt den Neuleininger Burgsommer organisiert, beim Blick auf mögliche Konzerte in den kommenden Jahren. Immer öfter bewerben sich berühmte Musiker. Kein Wunder, haben in der Ruine doch schon Künstler wie The Hooters, Saga und Christopher Cross gespielt. Die Bilanz der gerade beendeten 14. Auflage des Festivals fällt positiv aus.

Allerdings: Ein großer Name trübt das Resümee in Ueberschaers Augen. Der Gig von Barclay James Harvest feat. Les Holroyd, der den Abschluss bildete, habe Weltklasse-Niveau vermissen lassen. „Ich hatte mehr erwartet“, sagt der Goldschmiedemeister. „Mein Eindruck ist, dass die Band ihren Zenit überschritten hat und eigentlich nicht mehr live auftreten sollte.“ Auch der Sound hätte seiner Ansicht nach besser sein können. Dennoch meint er: „Hymn“ im Burghof bei bestem Wetter – mehr gehe nicht. Als einen „Aufstieg in eine ganz neue Liga“ bezeichnet Ueberschaer die Tour-Video-Inszenierung der Angelo-Kelly-Family, die ihre eigene Bühne mitgebracht hatte. „So einen Aufwand haben wir noch nie betrieben. Insgesamt mussten 25 Tonnen Equipment bewegt werden.“ Den Stress müsse er nicht jedes Jahr haben, meint der Festivalorganisator, auch wenn das Ergebnis atemberaubend gewesen sei. Lobend hervor hebt Ueberschaer den Neuleininger Bürgermeister Franz Adam (CDU), der auch Kellys kurzfristig anberaumtes Zusatzkonzert möglich gemacht habe. Nahezu 2000 Besucher seien insgesamt gekommen. „Ein paar Hundert Gäste mehr“ hätte Ueberschaer der Gruppe Marley’s Ghost gewünscht, die er super fand. „Aber Donnerstagabend ist auch kein optimaler Konzerttermin“, relativiert er. Gregor Meyle hat ihn erneut auf ganzer Linie überzeugt: „Ein toller Entertainer, ein toller Musiker und ein toller Mensch.“ Er sei gespannt, wie es mit dem Künstler und dem Burgsommer weitergehe. Keine Frage ist das bei Phil. „Der ist so lange willkommen, wie er auf Tournee ist. Wie immer war das Konzert am schnellsten ausverkauft, und es wurden darüber hinaus noch viele Karten angefragt“, berichtet Ueberschaer. Sehr erfreut ist er darüber, dass The Queen Kings nach dem Sängerwechsel „die Kurve gekriegt haben“. 2019 sind sie wieder dabei. Wer sonst noch in der historischen Festung begrüßt wird, steht noch nicht endgültig fest, aber „zum 15. Jubiläum gibt es definitiv etwas zu feiern“, verspricht der Neuleininger. Den Spendenrekord – bei dem Open-Air-Festival wird ja immer für einen guten Zweck gesammelt – gab es bereits in diesem Jahr: „Wir konnten der Feuerwehr 2500 Euro überreichen.“

T. Ueberschaer
T. Ueberschaer
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