Grünstadt Grünes Licht für Ursprungsplan

Zu einer längeren Debatte, sogar mit Sitzungsunterbrechung, ist es am Dienstagabend beim Kirchheimer Gemeinderat im Friederich-Diffiné-Haus gekommen. Diskussionsgegenstand waren die Pläne zur Umgestaltung des Kita-Außengeländes, deren Kosten nach einer Empfehlung des Bau- und Friedhofsausschusses Ende Februar einstimmig auf 100.000 Euro gedeckelt worden waren. Im Rat ging es nun erneut um den finanziellen Aufwand.

Der Neuleininger Architekt Christian Krämer hatte seinen ursprünglichen Entwurf, den er für 145.000 Euro umsetzen wollte, nach dem Votum des Ausschusses überarbeitet und stellte die neue Version vor. Es bleibe bei den angedachten Themenbereichen, die einen Bezug zum Dorf hätten – Wasser (Eckbach), Bahnhof (mit dem gespendeten Spiel-Zug) und Wein (Eichenfässer, Bütten und eine Rebzeile) – allerdings in abgespeckter Form. So sei beispielsweise die Wassererlebnislandschaft auf eine Zapfstelle reduziert worden. Verzichtet werden soll auch nicht auf den multifunktionalen Versammlungsbereich, die „Arena“, die aus fünf Sitzreihen im Hang und einer gepflasterten Freifläche besteht. „Allerdings haben wir aus Kostengründen auf das Sonnensegel verzichtet“, informierte Krämer. Die Bäume böten genügend Schatten. Bürgermeister Robert Brunner (CDU) ergänzte: „Die Ausgestaltung des Bereichs Wein wird so lange zurückgestellt, bis der Förderverein die Finanzierung übernimmt.“ Auf seine Nachfrage erklärte die Leiterin der Kita „Löwenzahn“, Nicole Eisenbeis, dass der Verein sich noch nicht entschieden habe. SPD-Fraktionssprecher Thomas Dhonau wollte wissen, weshalb sich der Posten „Sonnensegel“ nur von 13.500 auf 7000 Euro und nicht auf null verringert habe. Der Architekt erläuterte, dass nach wie vor ein Sonnenschutz über der mit Kunststoffbalken eingefriedeten Sandkiste geplant sei. Dhonau hakte weiter nach: „Und wieso ist die Fertiggarage plötzlich 2000 Euro billiger?“ Das Gebäude, das als Lager dienen soll, werde anders aufgestellt als ursprünglich vorgesehen, antwortete Krämer: „Wir werden es nicht eingraben, sondern nur aufsetzen. Es ist zumutbar, einen kleinen Hang hinaufzugehen.“ Auf Nachfrage von Dhonau versicherte Brunner, dass in dem Betrag von 100.000 Euro auch sämtliche Nebenkosten, inklusive Planung, enthalten seien. „Wir tragen nur 50.000 Euro mit“, sagte Kay Kronemayer (FWG) und schlug vor, zunächst lediglich einen Teil der Umgestaltung vorzunehmen und zu schauen, wie sich das bewähre. Unter den Eltern seien Stimmen laut geworden, ob nicht an den Kindern vorbeigeplant worden sei. Brunner wunderte sich darüber, weil das Konzept in vielen Sitzungen mit Elternbeirat und Erziehern entwickelt worden sei. „Man kann doch nicht plötzlich die vereinbarten Zielvorgaben ändern“, meinte er. Auf diese zahlreichen Gespräche, bei denen man sich auf einen Entwurf geeinigt habe, verwies er ebenso, als Dhonau einwarf: „Mir fehlt das Thema Natur.“ Walter Wörner (CDU) sprang dem Bürgermeister zur Seite: „Ich halte wenig davon, nach langer Planung wieder alles zu kippen. Es gab eine klare, einstimmige Entscheidung des Bauausschusses.“ Paul Rogenwieser (Kirchheimer Liste), der im Ausschuss auch mit Ja gestimmt hatte, meinte nun im Rat: „Wir sollten die Gesamtkosten noch einmal reduzieren und vorrangig einen Bereich mit großen Spielgeräten schaffen.“ Kronemayer hielt das für einen vernünftigen ersten Schritt, dem nach Bedarf in den Folgejahren weitere folgen könnten. Die Verteilung der Umgestaltung auf mehrere Abschnitte wird laut Brunner jedoch jährliche Mehrkosten von rund 20 Prozent verursachen. Nach der von der SPD beantragten fünfminütigen Sitzungsunterbrechung stimmten sieben Ratsmitglieder für den von Krämer vorgelegten Plan, fünf waren dagegen.

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