Grünstadt Eiskalt im Oberhauser Hexenkessel

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OBERHAUSEN/GRÜNSTADT. Die Kunstturner der TSG Grünstadt siegten am fünften Wettkampftag der Zweiten Bundesliga Nord vorgestern bei der KTT Oberhausen mit 50:23 (8:4 Gerätepunkte) und sicherten sich dadurch den zweiten Rang (die RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete).

„Das ist für uns ein historischer Sieg, weil wir zuvor noch nie in Oberhausen gewinnen konnten“, freute sich TSG-Chefcoach Christian Danner. Dabei schienen die Vorzeichen nicht so gut. So kamen Mannschaft und die eigenen Fans erst nach viereinhalb Stunden Fahrt im Ruhrpott an, gerade 30 Minuten vor Beginn des Einturnens. „Wir mussten da noch einen Stau umfahren“, informierte Danner. Dann erlebten die Pfälzer in der Halle ein sehr einseitiges Publikum, das frenetisch seine Kunstturner anfeuerte. Danner sagte: „Das waren etwa zwischen 150 und 200 Besucher, die auf keinen Fall so fair und neutral waren, wie wir das von unseren Zuschauern bei Heimwettkämpfen gewohnt sind.“ Zu allem Überfluss musste auch noch Niko Weickert, ein wichtiger und sicherer Score-Sammler am Boden, wegen einer Rückenverletzung ersetzt werden. Da brachten Danner und seine beiden Trainerkollegen Alexander Pogoreltsev sowie Florian Bachmann mit Christoph Kronemayer einen Nachwuchsturner der TSG, der schon seit letzter Saison dem Zweitligakader angehört und ausgerechnet in Oberhausen Premiere feiern durfte. Der 19-Jährige machte es auch gut, hatte es bei seiner Bodenübung mit Kai Berner als direkten Gegner zu tun und turnte seine Übung sauber durch. Wenn da nur noch der Abgang geklappt hätte. Denn bei seinem Strecksalto vorwärts mit Doppelschraube landete Kronemayer auf dem Hosenboden, vier Scores gingen an die Gastgeber. Und nach dem Boden, hier konnten Max Finzel und Nikita Lezhankin fünf Scores ergattern, führte Oberhausen mit 8:5. Das Publikum feuerte frenetisch seine Kunstturner an, das sich allerdings von den mitgereisten TSG-Fans doch einige Male lautstark Paroli bieten lassen musste. Doch die Grünstadter Kunstturner beeindruckte das nicht, sie zeigten sich nervenstark. Und dann ging die pfälzische Gala so richtig los. Bärenstarke Übungen mit entsprechenden Schwierigkeitsstufen präsentierten am Pauschenpferd Lezhankin und Finzel, jeder erhielt dafür vier Scores, den Rest besorgten Jan Damrau und David Jäger (jeweils ein Score). An den Ringen schienen die Pfälzer erst recht unschlagbar: Lezhankin präsentierte eine Klasseübung, darunter als Abgang einen Doppelsalto mit ganzer Schraube gestreckt, sicher in den Stand. Superleistung. Fünf Scores waren ihm ebenso sicher, wie die vier Scores, die Pavel Dykmann an diesem Gerät erturnte. Damrau (3) und Finzel (2) sorgten für die restlichen Scores und so führte in der Halbzeit die TSG Grünstadt verdient und deutlich mit 29:8. Der Sprung ging mit 7:3 an Oberhausen. Am Barren waren es wieder Lezahnkin (3) und Finzel (4), die für einen diesmal knappen 7:5-Geräteerfolg der TSG sorgten. Nach dem Barren war der Sieg den Gästen so gut wie nicht mehr zu nehmen, zu groß war deren Vorsprung (39:20). Das Königsgerät Reck, gewann die TSG deutlich mit 11:3. Lezhankin (4), Jäger (4) und Finzel (3) sorgten für klare Verhältnisse.

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