Grünstadt Ein Zeichen für den Klimaschutz gesetzt

„Wir wollen zusammen ein Zeichen für den Klimaschutz zu setzen.“ Das hat der Klimaschutzmanager der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land, Pascal Stocké, am Samstagabend in Neuleiningen bei der Earth Hour betont. Bei der vom World Wildlife Fund (WWF) weltweit organisierten Aktion wurden von 20.30 bis 21.30 Uhr alle Lichter von Rathäusern, Kirchen und Denkmälern in der VG Grünstadt-Land ausgeschaltet – auch die der Neuleininger Burg. Über 50 Bürger hatten sich dazu im Burghof versammelt.

„Ich finde, das ist eher ein symbolischer Akt. Ob eine Stunde so viel bringt, ist fraglich“, sagt Besucherin Sabrina Bäumer. Auch im Hinblick darauf, dass einige Bürger zu Hause die Lampen durch Kerzen ersetzen. „Es müsste generell mehr gemacht werden“, ergänzt ihr Mann Jens. Die gleiche Meinung wie die beiden Neuleininger, die nicht zum ersten Mal an der Earth Hour teilnehmen, haben wohl die meisten Anwesenden. Dass eine Stunde im Jahr Lichter abschalten in keinem Verhältnis zur täglichen Beleuchtung sonst steht, ist jedem klar. Die Neuleininger Burg wird jede Nacht angeleuchtet. Genauso wie die Straßenlampen werden deren Strahler über eine Zeitschaltuhr geregelt – um soviel Energie wie möglich zu sparen. „Das Anleuchten hat ja aber auch einen Sinn: Die Burg sieht so viel schöner aus“, betont Stocké. Ihm sei eher wichtig, bei den alltäglichen Aktivitäten auf den Energieverbrauch zu achten. So solle man sich zum Beispiel fragen, ob es nötig ist, dass der Fernseher tatsächlich die ganze Nacht im Stand-by-Betrieb ist. Bei kürzeren Strecken sollte man lieber mal aufs Fahrrad steigen als ins Auto. Um diese Informationen unter die Menschen zu bringen, hat Stocké die Earth Hour zum ersten Mal in die VG Grünstadt-Land gebracht. Für Stocké, der das Amt des Klimaschutzmanagers seit Januar innehat, ist das die erste größere Aktion. Eine Aktion, die auch im Sinne von Ortsbürgermeister Franz Adam ist. Er spare zu Hause „Energie, wo es nur geht“, hebt Adam hervor. Dass für eine Stunde die Lichter von Kirchen, Rathäusern oder auch Burgen ausgehen, befürwortet der Ortschef. Allein die Straßenleuchten müssten stets anbleiben – wegen der Sicherheit. Als „eine Anregung, um Energie zu sparen“, wertet auch Annette Schott die Aktion. Die neueste Errungenschaft in ihrem Kleinkarlbacher Haushalt: Energiesparlampen. Umrahmt wird die Infoveranstaltung im Burghof mit einem kleinen Programm der Neuleininger Kindergartenkinder inklusive Eltern. Zu „We are the world“ schwingen sie Leuchtstäbe und Laternen. Für Getränke und „wärmende Schorle“ sorgt die Feuerwehr. Dass überall auf der Welt eine Stunde im Jahr Elektrik durch Kerzenschein ersetzt wird, beweist Elizabeth Walter-Echols. Die Grünstadterin lebte vor sechs Jahren aus beruflichen Gründen in Bangkok. „Ich habe dort damals bei der Earth Hour mitgemacht.“ Auch wenn um sie herum nicht viele Lichter ausgegangen seien, habe sie für eine Verstärkung der Signalwirkung gesorgt: Ob Bangkok oder Neuleiningen – die Earth Hour findet weltweit Anklang. Und so trägt der symbolische Akt vielleicht irgendwann zu intensiverem Klimaschutz bei.

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