Grünstadt Ein Ort der Begegnung

20.000 Euro hat das Kunstwerk am Thomas-Morus-Haus gekostet.
20.000 Euro hat das Kunstwerk am Thomas-Morus-Haus gekostet.

Alle Kunst braucht Schmerz, sagt der Volksmund. Im Falle des Kunst-am-Bau-Projekts von Motz Tietze, Uli Lamp und Reinhard Geller drückte dieser sich in Form unsäglicher Hitze aus, die das Künstler-Trio während der Montage der PVC-Figuren heimsuchte. Ein Gros der Aufbauarbeiten fiel nämlich ausgerechnet in die Hitzewelle. „Die war ja im Ruhezustand kaum zu ertragen. Wenn man bei den Temperaturen aber auch noch arbeiten muss, dann ist das schon nicht ohne“, erinnert sich der Mannheimer Künstler Motz Tietze an die Strapazen zurück. Strapazen, die sich aber gelohnt haben. Das Kunstwerk ist fertig, es hängt – und es gab schon erste positive Resonanz. „Es gab beispielsweise eine Anwohnerin, die häufig mal bei uns auf der Baustelle vorbeigeschaut hat. Und dann hatten wir einen Rennradfahrer in voller Montur, der an uns mit Daumen hoch vorbeigerauscht ist und uns entgegengerufen hat: Klasse.“ Kunstkritik, kurz und prägnant. Und natürlich Balsam auf die Künstlerseele. Denn: Hinter so einem Kunst-am-Bau-Auftrag steckt natürlich ein öffentlicher Auftrag und damit auch öffentliches Geld – in diesem Fall 20.000 Euro – und damit auch ein ganz anderer Druck. „Es ist aber ein positiver Druck“, sagt Tietze. Natürlich habe man als Künstler, wenn man ohne Auftrag dahinter ein Kunstwerk anfertigt, seinen ganz eigenen Rhythmus. „Man arbeitet dann daran, wenn man gerade Lust hat, es gerade passt. Das ist natürlich anders, wenn man an einem Kunst-am-Bau-Projekt beteiligt ist. Da gibt es Termine, das gibt es Abstimmungen, die notwendig sind. Aber wir haben Erfahrung in dem Bereich“, sagt Tietze. In Eisenberg befinden sich mehrere Kunstwerke des Trios Das Trio hat schon mehrere solcher Projekte abgeschlossen, überhaupt ist viel Kunst der drei in Eisenberg zu finden. „Wir sind hier ja schon bei vielen Symposien dabei gewesen. Man findet hier mehrere Werke von uns dreien, nicht alle sind aber in dieser Trio-Konstellation entstanden“, so Tietze und verweist auf die Eisbachauchen, die Rathaus-Fassade, den Gienanth-Park oder die Hermes-Skulptur am Marktplatz. „Kunst wertet den öffentlichen Raum auf“, ist Tietze überzeugt. In Eisenberg sei das immer die Überzeugung vom nun aus dem Amt scheidenden Adolf Kauth (FWG) gewesen, so Tietze. Man habe sich auch bei diesem Projekt von der Stadt gut unterstützt gefühlt. „Man hat uns beispielsweise ein Rollgerüst zur Verfügung gestellt. Das hat uns sehr geholfen“, so Tietze. Auch wenn man sich an das Arbeiten in der Höhe erst einmal gewöhnen musste. Am Ende sei aber alles glatt gelaufen. „Ende April hatten wir grünes Licht vom Stadtrat bekommen. Danach ging es dann in die Materialbestellung, es gab Treffen mit einem Architekten“, so Tietze. So richtig in die Vollen ging es dann ab dem 10. Juni, bei Uli Lamp wurden die Gestelle geschweißt, die Figuren gesägt und lackiert, die Halterungen angefertigt. Ab Ende Juni wurde dann montiert. Mit dem Ergebnis sind nun auch die Künstler zufrieden. Die Botschaft, die durch die Anordnung transportiert werden soll, das Thomas-Morus-Haus als Ort der Begegnung, werde vermittelt. Anfang August soll das Kunstwerk nun offiziell mit einer Feierstunde eingeweiht. TERMIN Einweihung der Kunst am Bau am Freitag, 2. August, 19 Uhr, am Thomas-Morus-Haus. Die Künstler sind anwesend.

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