Grünstadt Dringende Post

Wasserzähler
Wasserzähler

Für Unmut hat am Wochenende ein Einschreiben mit Rückschein gesorgt, dass die Verbandsgemeindewerke Leiningerland verschickt haben. Den 190 Empfängern wird darin zwei Wochen vor Jahresende mitgeteilt, dass sie noch in diesem Jahr einen Termin vereinbaren sollen, um ihre Wasserzähler austauschen zu lassen.

Der Postbote hatte am Samstagmittag ein Einschreiben von den Verbandsgemeindewerken für Wolfgang Schmitt aus Kindenheim dabei. Darin wurde ihm mitgeteilt, dass sein Wasserzähler ausgetauscht werden müsse und „mindestens ein bisheriger Versuch des Wassermesseraustausches“ erfolglos geblieben sei. Die Zeit dränge – der Tausch solle „noch in diesem Jahr“ erfolgen. Die Werke bitten „dringend“ um Terminvereinbarung. „Das sind ganz schöne Kosten, die so verplempert werden“, findet Schmitt bei rund fünf Euro pro Einschreiben. Er frage sich, warum die Werke nicht einfach einen Zettel in den Briefkasten geworfen haben. Und auch über den Tonfall des Schreibens ärgert er sich: „Schließlich sind wir Bürger nicht dafür verantwortlich, wenn die Werke jetzt in Zeitnot geraten. Das Schreiben ist für mich und meine Nachbarn kein besonders gelungener Start der Verbandsgemeinde Leiningerland.“ Einschreiben von den Werken haben in den letzten Tagen 190 Bürger in der Verbandsgemeinde bekommen, 170 von ihnen wohnen im Bereich der ehemaligen Verbandsgemeinde Grünstadt-Land, sehr viele in Kindenheim. Die Ursache für diese Briefe ist das Eichgesetz: Demnach müssen in Deutschland die Wasserzähler in den Haushalten alle sechs Jahre getauscht werden, das heißt 2018 sind die Zähler zu wechseln, die 2012 eingebaut wurden. In der Verbandsgemeinde Leinigerland mussten 3050 Zähler erneuert werden, davon 2200 auf dem Gebiet der ehemaligen Verbandsgemeinde Grünstadt-Land, sagt Werkleiter Normann Geisler. Bis Ende Juni haben laut Geisler die Mitarbeiter der Verbandsgemeindewerke diese Aufgabe erledigt, zwischen Anfang Juli und Ende November sei ein externer Dienstleister mit dem Wasserzähler-Tausch beauftragt worden, seit Dezember sind wieder die eigenen Leute bei den Kunden. Auf die Frage, ob es das Versehen der Verbandsgemeindewerke oder des externen Dienstleisters war, dass nicht alle Kunden schon früher über den anstehenden Austausch informiert und die Zähler getauscht worden sind, antwortet Geisler nicht direkt. Er teilt mit: „Es gab jeweils einen Erstkontakt bei den Kunden. Bis im Spätjahr wurden Zettel vor Ort eingeworfen. In der zweiten Dezemberwoche wurden die Einschreiben versendet.“ Die Form des Einschreibens sei gewählt worden, um einen Nachweis zu haben, dass die Kunden informiert worden sind. Ob es tatsächlich einen Erstkontakt gegeben hat, könne er nicht sagen, sagt Schmitt. Ihm sei von Verbandsgemeinde-Seite gesagt worden, dass jemand vor Ort gewesen, er aber nicht angetroffen worden sei. Er findet: „Wenn es mindestens einen Versuch gab und wir nicht zu Hause waren, warum wurde nicht einfach ein Zettel in den Briefkasten geworfen, wie serviceorientierte Betriebe das machen?“ Weder er noch die Nachbarn hätten im Vorfeld eine Info im Briefkasten gehabt. Der Wasserzähler von Schmitt ist gestern ausgetauscht worden. Wunsch der Verbandsgemeindewerke ist es, bis Ende des Jahres auch die noch ausstehenden Zähler zu tauschen. „Wir warten auf entsprechende Rückmeldung der Kunden, um einen Termin zu vereinbaren“, sagt Geisler. Er gehe davon aus, dass das weitestgehend klappen werde. Die restlichen Zähler sollen Anfang des Jahres gewechselt werden.

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