Wattenheim Diskussion über Urnen-Stelen auf dem Dorffriedhof

Mitglieder von Ausschüssen der Ortsgemeinde Wattenheim bei einer Besichtigung des Friedhofs mit Ortsbürgermeister Carsten Brauer
Mitglieder von Ausschüssen der Ortsgemeinde Wattenheim bei einer Besichtigung des Friedhofs mit Ortsbürgermeister Carsten Brauer (Zweiter von links).

In Wattenheim macht sich die Gemeinde Gedanken über die Gestaltung des Friedhofs. Bei einer Ortsbesichtigung wurde darüber diskutiert, wo Urnen-Stelen aufgestellt werden könnten. Allerdings findet nicht jeder solche Ruhestätten gut.

Ortsbürgermeister Carsten Brauer (CDU) erklärte, dass ein Anbieter von Kolumbarien (Urnen-Stelen) vorgeschlagen habe, auf dem Friedhof einen geschwungenen Weg anzulegen und entlang Urnen-Stelen aufzubauen. Das Projekt würde allerdings hohe Investitionskosten erfordern und auch die Instandhaltung wäre sicherlich nicht billig. Brauer schätzt, dass von den 15 bis 20 Bestattungen pro Jahr eine Handvoll in einem Kolumbarium erfolgen würde. Aber er wisse es natürlich nicht.

Deshalb plädiere er dafür, sich für einen Standort in der Nähe der Friedhofsmauer zu entscheiden und dort einige wenige Urnen-Stelen zu platzieren – mit der Option, die Anlage bedarfsgerecht zu erweitern, wir Brauer am Freitag beim Ortsbesuch zweier Ausschüsse sagte. Ortsbeigeordneter Hans-Friedrich Reith (WG Nagel) wies darauf hin, dass die Mauer teilweise sanierungsbedürftig sei. Ernst-Albert Kraft (CDU) erkundigte sich nach den Kosten und befand, es bräuchte nicht so aufwendig und teuer sein. Wörtlich sagte er: „Wir müssen ja keinen Schönheitspreis damit gewinnen.“

Standort hinter dem Kreuz?

Brauer entgegnete, dass die Kolumbarien schon einigermaßen attraktiv sein müssten und auch nicht irgendwo in die Ecke gestellt werden sollten. Ansonsten werde das Angebot vermutlich nicht angenommen. Stefan Langenstein (WG Nagel) merkte an, dass solche Stelen schon etwas hermachten und dass man die Aufstellung auf einen bestimmten Bereich des Friedhofs konzentrieren sollte. Das sagte auch der CDU-Fraktionssprecher Bernhard Korz. Er sprach von einem schönen Blickfang, der an zentraler Stelle gut wirke. Der Bürgermeister würde als Standort den Bereich am Kreuz hinter den Wiesengräbern bevorzugen und erhielt Unterstützung von Kraft.

Hartmut Armbrust (SPD) erinnerte an den defizitären Haushalt und die dauernden Diskussionen um die Kosten des Friedhofs. „Solche Stelen sind nicht notwendig. Baumbestattungen sind billiger.“ Wenn Kolumbarien sein müssten, dann wäre er dafür, dass die Kosten nicht auf die allgemeinen Gebühren umgelegt werden, sondern direkt von den Angehörigen getragen werden. Das könne allerdings dazu führen, dass Plätze in den Urnen-Stelen kaum nachgefragt werden, weil sie den Leuten zu teuer sind, hieß es.

Kolumbarien gehörten heutzutage zu einer breiten Palette an Bestattungsformen dazu, sagte Brauer und hob hervor, dass die Liegezeit dort deutlich kürzer sei als in der Wattenheimer Erde, in der die Toten überdurchschnittlich lange verweilen müssten, weil die Zusammensetzung der Erde dies erfordere. Korz bekräftigte, dass eine Ortsgemeinde alles anbieten sollte, was möglich ist. Armbrust widersprach: Man müsse zum Beispiel nicht für alle Kulturen etwas vorhalten. Als Grundlage für eine Entscheidung sollen nun die Kosten pro Urnen-Stele ermittelt werden.

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