Grünstadt Die meisten Stimmen kriegt die Spielscheune

Die Einrichtung einer Spielscheune im gemeindeeigenen Haus Fernekeß war das Projekt, das die meisten Besucher der Präsentation d
Die Einrichtung einer Spielscheune im gemeindeeigenen Haus Fernekeß war das Projekt, das die meisten Besucher der Präsentation der Ergebnisse der Dorfmoderation mit der ersten Priorität belegt haben.

Wattenheim wird Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung. Das hat Peter Dell vom Beratungszentrum Kobra am Donnerstagabend bekanntgegeben. Am 9. März soll die Gemeinde die entsprechende Urkunde erhalten, dann werden acht Jahre lang alle Projekte im Ort mit bis zu 65 Prozent Zuschüssen gefördert, bei denen die Wattenheimer ehrenamtlich mitarbeiten. Auch private Sanierer können profitieren und Zuschüsse und steuerliche Vorteile in Anspruch nehmen, wie Dell erläuterte.

Neu ist, dass die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung mittlerweile nicht mehr nur für sechs, sondern für acht Jahre gelte, berichtete Planer Dell. In diesen acht Jahren habe Wattenheim jetzt die Chance, den Ort neu zu gestalten. Neben Wattenheim sind auch Carlsberg, Altleiningen und Tiefenthal im Gebiet der ehemaligen Verbandsgemeinde Hettenleidelheim Schwerpunktgemeinden. Bei der Zusammenkunft, zu der Ortsbürgermeister Andreas Werle (SPD) in die Gemeindefesthalle eingeladen hatte, wurden die Ergebnisse der seit Beginn des Jahres 2017 laufenden Dorfmoderation vorgestellt. Die Dokumentation der von Dell vorgetragenen Ergebnisse kann auf der Homepage der Gemeinde, die auch im Rahmen der Dorfmoderation entstanden ist, nachgelesen werden. Vier Arbeitsgruppen haben in 22 Sitzungen und zusätzlichen Begehungen und Ortsterminen Vorschläge erarbeitet, 135 Bürger der Gemeinde haben sich daran beteiligt, 33 Einzelmaßnahmen zu besprechen. Erste Ergebnisse dieser Bemühungen seien bereits umgesetzt, beispielsweise der generationenübergreifende monatliche Mittagstisch. Eingerichtet wurde auch eine Nachbarschaftshilfe „Wattrumer für Wattrum“, für die es auch eine Telefonzentrale gibt, die Hilfsleistungen koordiniert. Dell sagte: „Unsere Erfahrung ist, dass gerade solche Angebote Zeit brauchen und die Zahl derer, die Hilfe anbieten, die Zahl derer, die Hilfe benötigen am Anfang deutlich übersteigt.“ Allerdings verändere sich dies im Lauf der Jahre, denn diejenigen, die heute anböten, seien später auch bereit, Hilfe anzunehmen. Geschaffen werden soll im Rahmen der Dorferneuerung ein historischer Rundweg, was in Carlsberg gerade realisiert werde. Mehr Parkplätze in der Südstraße, im Haardtblick und am Haus Fernekeß wurden genauso gewünscht wie Geschwindigkeitsreduzierungen. Dell empfahl mobile Plateaukissen, wie sie im Elsass oft im Einsatz seien, denn Schwellen sorgen nur dafür, dass die direkten Anwohner durch die Geräusche, die deswegen entstehen, keine Ruhe mehr fänden. Eine Schrankenlösung zur Öffnung der K 32, um Verkehr abfließen zu lassen und das innerörtliche Verkehrsaufkommen zu entlasten, wurde in den Arbeitsgruppen genauso diskutiert wie die Schaffung eines Generationenplatzes gegenüber der Gemeindefesthalle, berichtete der Moderator. Kinder und Jugendliche hätten auch neue Geräte und Spielmöglichkeiten gefordert. Dell thematisierte die Einrichtung einer Spielscheune, die eventuell bei der Umgestaltung des Hauses Fernekeß entstehen könnte. Die Palette der Wünsche reichte bis zur Neugestaltung der Ortseingänge. Am Ende der Veranstaltung sollte jeder Teilnehmer mit einem Aufkleber markieren, welches Projekt ihm am wichtigsten erscheint. Mit 14 Punkten wurde der Spielscheune im Haus Fernekeß die größte Bedeutung zugemessen, gefolgt von neun Stimmen für die Öffnung der Ortsausfahrt zur K 32 hin. Immerhin noch acht Punkte wurden für die Neugestaltung des Generationenplatzes am Wasserturmplatz vergeben.

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