Grünstadt Die Filmwelt Grünstadt eröffnet heute

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Nun ist es so weit: Am heutigen Donnerstag eröffnet die Filmwelt Grünstadt. Der Bau des neuen Lichtspielhauses ist nach Plan verlaufen. Dass es mit angekündigten Temperaturen von 38 Grad ein heißes erstes Wochenende geben wird, sehen die beiden Geschäftsführer der CLC-Kinobetriebe GmbH, Oliver Lebert und Alexander Cyron, als gutes Omen. Schließlich war es im Mai 2003, als sie gerade das Europatheater in der Jakobstraße übernommen hatten, 40 Grad heiß. Zum neuen Kino wollte die RHEINPFALZ vorab alles wissen, von A bis Z.

A wie Attraktion: Was würden Sie als die besondere Attraktion der Filmwelt hervorheben?

Zum einen, dass die familiäre Atmos-phäre erhalten bleibt: Unser Infopunkt wird immer besetzt sein, entweder durch einen von uns beiden oder durch unseren Theaterleiter Daniel Vorndran. Zum anderen, dass wir den Parkplatz nicht hinter dem Gebäude verstecken, sondern als Entree mit in das Gesamterscheinungsbild integriert haben. B wie Bäume: Was für Bäume haben Sie auf dem Außengelände gepflanzt? Auf dem Parkplatz stehen 26 verschiedene Laubbäume erster Ordnung, die relativ schnell wachsen und dann bald eine Allee bilden. Im Gartenbereich haben wir fünf Zierkirschen gesetzt und auf dem Vorplatz eine Blasenesche als Solitär. C wie Cyron: Welchen Beruf hat Geschäftsführer Alexander Cyron und wie alt ist er? Realschullehrer, 39. D wie Didiergelände: Warum haben Sie diesen Standort gewählt? Das Gelände ist innenstadtnah, hat eine gute Anbindung an den ÖPNV, ist zumindest aus dem Musikantenviertel fußläufig bequem erreichbar. Die direkte Autobahnnähe vereinfacht den Besuch von auswärts. E wie Einweihung: Wird es eine offizielle Einweihungsfeier für die Filmwelt geben? Ja, allerdings erst nach den Sommerferien im September. F wie Freiluftkino: Für wann ist der Open-Air-Bereich geplant und wie viele Plätze wird er haben? Der Open-Air-Bereich wird voraussichtlich im Frühsommer 2016 in Betrieb gehen. Zirka 120 Besucher werden ein Beachkino genießen können, mit Liegestühlen auf Sand. G wie Gastronomie: Gibt es neben der Standardkarte auch Menüs, die speziell an gezeigte Filme angepasst sind? Da die Einrichtung nicht rechtzeitig geliefert wurde, kann der Gastrobereich erst morgen, spätestens am Samstag öffnen. In der Anlaufphase werden wir dann nur eine kleine Standardkarte haben. Ab September, wenn sich alles eingespielt hat, erweitern wir das Speisenangebot. Die Getränkeauswahl wird von Anfang an groß sein, inklusive Cocktails. Es wird sicherlich auch mal Menüs geben, die auf einen Blockbuster abgestimmt sind, ebenso wie die Kombination Essen und Film beim Kindergeburtstag. Bei Großveranstaltungen wie Kino Vino bleibt die Metzgerei Speeter im Boot. H wie herrenlos: Wird es spezielles Frauenkino geben? Ja, es wird wieder Ladiesabende geben, jeweils mit kleinem Beiprogramm. I wie Investition: Ist es bei der Investitionssumme von 4,7 Millionen Euro geblieben? Wir haben etwa 30.000 Euro mehr ausgegeben als geplant, aber die Entscheidungen für die Mehrausgaben ganz bewusst getroffen. J wie Jugend: Werden regelmäßig Kinder- und Jugendfilme gezeigt? Wir legen großen Wert darauf, dass jeden Tag am Nachmittag mindestens ein Jugendfilm läuft. K wie Kollegen: Mit wie vielen Mitarbeitern starten Sie? Wir starten mit uns und drei Festangestellten sowie einer Teilzeitkraft. Zudem können wir auf einen Pool von 35 bis 40 Aushilfen zurückgreifen. L wie Lebert: Welchen Beruf hat Geschäftsführer Oliver Lebert und wie alt ist er? Filmkaufmann und 46 Jahre alt. M wie Minions: Minions hatten Sie als ersten Film im neuen Lichtspielhaus angekündigt. Bleibt es dabei? Die Minions sind als erstes auf unseren Leinwänden zu sehen: heute um 14.30 Uhr in 2D und um 15.30 Uhr in 3D. N wie Nachtprogramm: Wird es Spätvorstellungen geben? Ja, und zwar nicht wie bisher sporadisch, sondern regelmäßig: Jeden Freitag und Samstag werden die letzten Filme zwischen 22.30 und 23.15 Uhr beginnen. Neu ist, dass auch bei diesen Vorstellungen Schülern und Studenten eine Ermäßigung gewährt wird. O wie Onlinesystem: Warum sollte man Tickets online bestellen, wenn die doch teurer sind? Die Vorverkaufsgebühr von zehn Prozent ist Zuschlag für den Verwaltungsaufwand. Die Gebühr entfällt für Inhaber der aufladbaren Kundenkarte, die man ab heute an der Ticketkasse bekommen kann. Wer online kauft, braucht nicht 30 Minuten vor Vorführungsbeginn da zu sein, nicht in der langen Schlange anzustehen und wird an einer Expresskasse besonders schnell bedient. P wie Preise: Inwieweit werden Sie die Preise anpassen (müssen)? An der Preisstruktur hat sich nichts geändert. Jedes Ticket ist nur moderat um jeweils 50 Cent teurer geworden. Diese Anpassung war schon lange fällig, aber wir wollten sie im alten Kino nicht vornehmen. Die Sneak bleibt übrigens bei 4,50 Euro. Q wie Quadratmeter: Wie groß ist das Kino? Auf dem 8000-Quadratmeter-Grundstück sind etwa 3500 Quadratmeter umbauter Raum. Untere größte Leinwand misst über 80 Quadratmeter.R wie Raumhöhe: Die Säle wirken riesig. Was ist das für eine Deckenhöhe? Knappe zehn Meter. S wie Stummfilm: Wird die Kooperation mit dem Grünstadter Kulturverein fortgeführt? Die Kooperation läuft weiter. Am 20. September wird der Stummfilm „Der Sonderling“ bei uns live vertont. T wie Technik: Ist jetzt wirklich alles digital oder haben Sie die Möglichkeit, noch alte Filmrollen abzuspielen? Installiert ist ausschließlich digitale Technik. Aber für den Fall der Fälle haben wir eine komplette 35-Millimeter-Anlage eingelagert. Hinsichtlich Licht und Ton sind wir nach oberstem Standard ausgestattet. U wie Underground: Haben auch Arthouse-Filme bei Ihnen eine Chance? Aber sicher. Mittwochs bieten wir unser Filmkunstprogramm mit besonders guten Werken kleiner Produzenten und kleiner Verleiher. Demnächst laufen „Der Gärtner von Versailles“ und „Die Kirche bleibt im Dorf“. V wie Veranstaltungen: Welche Art Veranstaltungen sind in der Filmwelt neben dem normalen Kino denkbar und was ist eventuell schon fest geplant? Wir werden alle Veranstaltungsreihen fortführen, die im Europatheater stattfanden, beispielsweise Kino Vino und das Wintergrillen. Aber es kommt noch einiges dazu. Ab Herbst soll es beispielsweise Livemusik geben und eine Matinee mit Kaffee, Croissant und Film. Wir haben unglaublich viele Ideen. W wie Wanddesign: Haben Sie sich viele Gedanken zur Gestaltung der Säle und der Farben an den Wänden gemacht? Ja, wir wollten modernes Design mit dem Hauch Glamour der Filmpaläste längst vergangener Zeiten miteinander verbinden. So hat Kino 2 beispielsweise eine karierte Wandbespannung und im Saal 1 haben wir Hängelampen im Stil der 1960er Jahre installiert. Ganz bewusst haben wir auf Blau verzichtet. Das war die Farbe des unbeliebten kleinen Kinos 3 im Europatheater, und sie wirkt kalt. X wie Xenogamie (Befruchtung): Haben Sie Loveseats, also Kuschelsitze ohne Armlehnen, eingeplant? Wir haben lange überlegt und uns dann dagegen entschieden. Schlecht ist es, wenn da zwei Leute sitzen, die sich nicht kennen. Aus eigener Erfahrung weiß ich: Kuscheln kann man auch mit Armlehnen dazwischen. Y wie Yankee: Wie viel Prozent Ihrer Filme stammen aus den USA? Legen Sie Wert auf einen gewissen Anteil deutscher Produktionen? Vorneweg 75 Prozent der Kinofilme stammen aus den USA. Aber wir achten darauf, dass auch europäische Produktionen, etwa aus Frankreich, Skandinavien und Deutschland, ihren Platz bei uns bekommen. Z wie Zuschauer: Mit wie vielen Zuschauern rechnen Sie auf Dauer und aus welchem Umkreis? Wir haben konservativ gerechnet, mit dem Einzugsgebiet des Europatheaters, das bis Bad Dürkheim, Monsheim und Kirchheimbolanden ging. Sicherlich könnten wir einen größeren Radius zugrundelegen, aber wir gehen mal von jährlich 120.000 Besuchern aus. Mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit bräuchten wir etwa 110.000. Im alten Kino mit den zweieinhalb Sälen kamen 70.000 Menschen pro Jahr. Interview: Anja Benndorf ÖFFNUNGSZEITEN Die Kinokasse öffnet stets 30 Minuten vor dem ersten Film, spätestens aber um 14.30 Uhr. Sie schließt um 21 Uhr, außer bei Spätvorstellungen; Freitags bis sonntags macht die Kasse um 23.15 Uhr zu. Öffnungszeiten der Gastronomie: montags bis donnerstags, 16.30 bis 23.30 Uhr (warme Küche: 17 bis 21.30 Uhr), freitags und samstags, 16.30 bis 1.30 Uhr, sonntags 14 bis 0 Uhr (warme Küche von freitags bis sonntags: 17.30 bis 23.30 Uhr). (abf)

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