Neuleiningen Das war knapp: Flächenbrand bedroht Wohnhäuser

In Neuleiningen brennt am Montag ein steiler Hang. Das Feuer bedroht das Dorf.
In Neuleiningen brennt am Montag ein steiler Hang. Das Feuer bedroht das Dorf.

Ein Flächenbrand unterhalb von Neuleiningen hat am Montag für einen Großeinsatz der Feuerwehr gesorgt. Das steile Gelände war schwer zu erreichen, die Löscharbeiten waren ein Kraftakt. Die Neuleininger hatten Glück im Unglück – es hätte weitaus schlimmer kommen können.

Das war verdammt knapp! Das ist der erste Gedanke, der einem in den Sinn kommt, wenn man die beiden Gärten sieht, die das Feuer am Montagnachmittag in Neuleiningen zerstört hat. In einem Fall reichten die Flammen bis knapp vors Haus, glücklicherweise haben sie nicht auf das Gebäude übergegriffen.

Der Flächenbrand ist am Nachmittag gegen 15.20 Uhr an einem mit Bäumen, Gras und Hecken bewachsenen Steilhang unterhalb der Stadtmauer und oberhalb von Neuleiningen-Tal ausgebrochen – etwa in Höhe des Wanderwegs. Die Ursache ist noch unbekannt, die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Immer wieder steigt Rauch auf.
Immer wieder steigt Rauch auf.

Wenn man den Hang hinabschaut, sieht man vor allem eins: Zerstörung. Das Gras ist verbrannt, zu sehen sind nur noch die verkohlten Überreste von Bäumen und Hecken, an einigen Stellen steigt noch Rauch auf, überall riecht es verbrannt – und auch am Abend ist das Feuer noch nicht komplett aus: „Es hat sich gerade wieder entzündet“, sagt Einsatzleiter Jochen Lander von der VG-Wehr Leiningerland gegen 20 Uhr. Es ist eine Never-Ending-Story an diesem heißen Montag, drehende Winde, Funkenflug und extreme Trockenheit sorgen dafür, dass sich das Feuer in verschiedene Richtungen ausbreitet. Bis in den späten Abend hinein dauerten die Löscharbeiten. Polizeihubschrauber bekämpften aus der Luft die letzten Glutnester. Ein Glück nur, dass kein Mensch verletzt worden ist und dass kein Feuerwehrmann in der Bullenhitze zusammengebrochen ist.

Blick auf den Brandort.
Blick auf den Brandort.

Die Brandfläche ist mit Fahrzeugen nicht zu erreichen

Die rund 2000 Quadratmeter große Brandfläche ist mit Feuerwehrfahrzeugen nicht zu erreichen – deshalb löschen die Wehrleute von Neuleiningen aus (also von oben) und von Neuleiningen-Tal aus (von unten) – das Wasser wird über meterlange Schläuche in die Nähe des Brandherds geführt. „Das Schwierigste ist, überhaupt an den Brandherd zu kommen“, sagt Einsatzleiter Jochen Lander. Deswegen kommen Rohre zum Einsatz, die besonders weit spritzen können. Später, als das Feuer soweit unter Kontrolle ist, stehen junge Wehrleute auch direkt im steilen und durch das viele Wasser rutschig gewordenen Hang – was Verbandsbürgermeister Frank Rüttger (CDU) mit Respekt kommentiert: „Das ist harte Handarbeit“, sagt der Neuleininger an der Einsatzstelle.

Die Wehrleute löschen von der Burgmauer aus.
Die Wehrleute löschen von der Burgmauer aus.

Die Wehrleute stehen an diesem Tag vor zwei Herausforderungen: Sie müssen – das hat Priorität – ein Übergreifen des Feuers auf die Wohnbebauung verhindern und sie müssen die Wasserversorgung aufbauen.

Glücklicherweise ist die Feuerwehr gut ausgestattet

Man muss es an dieser Stelle ausdrücklich sagen: Gottlob ist die Feuerwehr der Verbandsgemeinde Leiningerland so gut und professionell aufgestellt und glücklicherweise sind die ehrenamtlichen Kollegen aus Grünstadt und den Verbandsgemeinden Freinsheim und Monsheim ebenfalls zügig mit vor Ort, nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn eines der Häuser in dem eng bebauten Ort Feuer gefangen hätte. Im Fall der beiden Gärten in der Untergasse hat selbst die steinerne Stadtmauer das Feuer nicht aufgehalten, auch an anderen Stellen sieht man, dass das Feuer bis zur Mauer hin gelodert hat – aber nicht übergriff.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via Glomex.

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Ein Glück auch, dass die Feuerwehren Unternehmer an der Hand haben, die in ihren Tanks Wasser nachliefern. Das wird zunächst in Faltbehälter gepumpt, von dort aus wird es über die Feuerwehrfahrzeuge in die Schläuche gepumpt, die im ganzen Ort verteilt liegen und bis zum Brandherd reichen. Wasser kommt auch aus den Hydranten, dem Eckbach-Weiher, den Feuerwehrfahrzeugen und über die Wasserleitung der Verbandsgemeinde. „Gut, dass wir die vor wenigen Wochen erneuert haben, da ist jetzt mehr Druck drauf“, sagt Rüttger.

Neben den 149 Wehrleuten sind auch die Sanitätsbereitschaft des Roten Kreuzes Grünstadt, der Verpflegungszug der Verbandsgemeinde (besonders wichtig: Getränke) und die Feuerwehrdrohne des Kreises im Einsatz. Bürgermeister Rüttger sagt, diese Drohne sei eine super Sache – denn so könne man direkt die Hitze-Punkte erkennen. Am Abend werden auf dem Gelände noch 34 Grad gemessen, zuvor waren es 70, berichtet Lander. Der Neuleininger Brand ist gegen 21.45 Uhr gelöscht, zum Schluss fliegt noch ein Lösch-Helikopter der Polizei dreimal über das Gebiet.

Ein Feuerwehrmann im Einsatz.
Ein Feuerwehrmann im Einsatz.

Noch weitere Brände an diesem Tag

Die Durchfahrt durch den Ort ist ab dem Nachmittag gesperrt, einzig die Einwohner Neuleiningens haben Zufahrt. Schon den ganzen Tag über war die Wehr wegen mehrerer kleinerer Brände im Einsatz. So hatten gegen Mittag Flammen auf einem Stoppelacker an der A6 bei Wattenheim gelodert, am Abend kommt dann die nächste Meldung: im Wald zwischen Altleiningen und Carlsberg brennt es. Es nimmt kein Ende. Und die Hitzewelle hat erst begonnen.

In zwei Fällen hat das Feuer Gärten zerstört.
In zwei Fällen hat das Feuer Gärten zerstört.
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