Grünstadt Chance für kleine Orte

HETTENLEIDELHEIM. Drei Gemeinden aus der Verbandsgemeinde Hettenleidelheim wollen gemeinsam vom Programm „Ländliche Zentren“ profitieren. Hettenleidelheim, Wattenheim und Carlsberg hoffen, gemeinsam die Aufnahme in die Förderung zu schaffen.

„Das ist ein klassischer Bestandteil der Stadtsanierung, die von Bund und Land gemeinsam gefördert wird. Über den Zusammenschluss können auch kleinere Gemeinde in diese Förderung aufgenommen werden“, erklärt der Quirnheimer Planer Hubert Deubert, der für die drei Gemeinden die Zuschussbeantragung übernommen hat. „Grundvoraussetzung ist, dass keine der Gemeinden unter 1000 Einwohner haben darf und mindestens eine bereits als Grundzentrum anerkannt ist. Auch die Zahl von drei Orten, die sich zusammenschließen, darf nicht überschritten werden“, informiert Deubert. „Alle drei Gemeinden haben den Grundsatzbeschluss gefasst, dass wir den Aufnahmeantrag stellen sollen. Das haben wir mit unserem Planungsbüro bereits in die Wege geleitet. Derzeit warten wir auf die Prüfung des Antrags durch die Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde in Trier“, erklärt Deubert. „Die Vorteile des Programms sind, dass im Förderzeitraum von acht bis maximal zehn Jahren viele öffentliche Maßnahmen Zuschüsse zwischen zwei Dritteln bis zu 80 Prozent bekommen können. Das kann Unterstützung beim Straßenbau, bei Platzgestaltungen, der Schaffung von Spielplätzen, Bürgerhäusern oder Begegnungsstätten sein“, ergänzt Deubert. Grundlage der Planung sei auch, dass die drei Partner – die dann kooperierende Zentren genannt werden – gemeinsame Projekte vorstellen. „Das kann im Tourismusbereich sein oder beim Radwegebau. Auch die Abstimmung von Veranstaltungen zählt dazu oder die Nahversorgung der Bevölkerung.“ Falls die drei Gemeinden gefördert werden, gibt es zunächst eine so genannte vorbereitende Untersuchung und eine Bürgerbeteiligung, die zusammen in ein Entwicklungskonzept gefasst werden müssen. Die Einwohner der Orte sollen intensiv mitarbeiten – entscheiden muss letztlich der Gemeinderat. Hinzu komme, dass Privatleute, deren Häuser in einem später festzulegenden Entwicklungs- oder Sanierungsgebiet im Ort liegen, Zuschüsse für Modernisierung und Instandsetzung bekommen können. „Die Gemeinden haben ihre Gebiete bereits grob abgesteckt, wobei die Feinabstimmung mit den Behörden noch aussteht. Das alles muss überschaubar und finanzierbar bleiben. In Hettenleidelheim könnten zum Beispiel die Hauptstraße, Obergasse und Bahnhofstraße zum Sanierungsgebiet werden, in Carlsberg ist beabsichtigt, im Hauptort ein Gebiet festzulegen und auch im Ortsteil Hertlingshausen aktiv zu werden. In Wattenheim wird sich vieles um den Bereich rund um das Haus Fernekeß drehen“, weiß Deubert aus den Vorgesprächen. Bis April rechnet der Planer mit der Entscheidung der ADD, dann folgen als nächste Schritte die Vergaben der Vorbereitenden Untersuchungen zur Erstellung eines Entwicklungskonzepts und auch die ersten Bürgerbeteiligungen. Klappt es 2015 nicht mit der Aufnahme, besteht die Chance, sie im kommenden Jahr erneut zu beantragen. Zehn Förderanträge hat das Land 2014 ausgewählt. Wie viele es 2015 sein werden, ist noch nicht klar. Sicher sei, dass mehr Anträge beim Land vorliegen, so Deubert. (jös)

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