Hettenleidelheim Bergmanns Blasorchester: Offene Probe findet Anklang

Jürgen Strecker (links) nimmt an der offenen Probe des Bergmanns Blasorchesters teil und darf gleich mitspielen.
Jürgen Strecker (links) nimmt an der offenen Probe des Bergmanns Blasorchesters teil und darf gleich mitspielen.

Das Bergmanns Blasorchester „Glück Auf“ hat am Freitagabend zu einer offenen Probe in das Haus der Vereine nach Hettenleidelheim eingeladen. Drei Interessierte und eine Familie waren dem Aufruf gefolgt. Mitspielen war erwünscht.

Jürgen Strecker aus Kirchheimbolanden hat schon rund 30 Jahre nicht mehr regelmäßig sein Tenorhorn gespielt. „Lediglich an Fasching und ab und zu hab ich noch reingeblasen“, erzählt der 60-Jährige lachend. Als er sein Instrument, das älter sei als er selbst, kürzlich wieder in die Hand genommen und mal reingeblasen habe, habe er festgestellt: „Es tut noch.“ Nachdem er kürzlich beim letzten Konzert des Orchesters gewesen sei und ihm gefallen habe, was dort gespielt wurde, ihn seine Frau zusätzlich motiviert habe, habe er sich entschlossen, bei der offenen Probe vorbeizuschauen und zu sehen, ob er da vielleicht mitspielen könne.

Die 34 Musikerinnen und Musiker des Orchesters im Alter von 14 bis 65 Jahren aus Hettenleidelheim und Umgebung decken mit ihrem Repertoire die volle Bandbreite eines modernen symphonischen Blasorchesters ab. Zu finden sind alle klassischen Instrumente eines Blasorchesters: Quer- und Piccoloflöte, Oboe, Fagott, Klarinette, Saxofon, Trompete, Euphonium, Posaune, Tuba und Schlagzeug.

Für jeden Geschmack etwas dabei

„Unter der Leitung unseres Dirigenten Markus Eichinger spielen wir klassische und symphonische Blasmusik, aber auch Rock und Pop, einfach für jeden etwas“, beschreibt Rebecka Schneider, die Erste Vorsitzende, das Repertoire. Die achtjährige Luisa aus Carlsberg ist mit ihrer Mutter gekommen, um mal zuzuhören, was hier für Musik gespielt wird. „Ich spiele zwar noch kein Instrument, bin aber neugierig und möchte mir vielleicht eines aussuchen – das Schlagzeug hab ich mal ausprobiert und das hat mir gleich viel Spaß gemacht“, sagt sie lächelnd.

Michael Zietz aus Carlsberg ist mit seiner Frau und seinen beiden Kindern ebenfalls zur offenen Probe gekommen. Die sechsjährige Hanna spielt bereits Blockflöte, der fünfjährige Henry Schlagzeug. „Wir sind zum Zuhören gekommen, waren einfach neugierig“, sagt er.

Spielen verlernt man nicht

Jenny Kujus wohnt seit rund eineinhalb Jahren in Hettenleidelheim. „Ich habe früher mehr als 15 Jahre Zug-Posaune gespielt, aber in den letzten zehn Jahren gar nicht mehr“, erzählt sie und erklärt: „Man verlernt es ja nicht, wenn man mal ein Instrument spielen kann. Es fehlt lediglich die Übung.“ Gerade das Spielen auf Blasinstrumenten habe eine ganz besondere Eigenart: Der Körper und die für das Ein- und Ausatmen zuständigen Regionen von den Lippen bis zum Zwerchfell müssen eine gewisse Spannung aufbauen können, dürfen sich aber zugleich nicht verspannen oder gar verkrampfen.

Gesichtsmuskulatur wird trainiert

Durch spezielle Übungen oder auch durch einfaches Reinblasen in das Mundstück des Blasinstrumentes könne die Gesichtsmuskulatur trainiert werden. „Die Muskulatur rund um den Mund baut sich dann wieder auf und wird kräftiger“, weiß die 35-Jährige. Da sie Anschluss im Ort gesucht habe, Kontakte knüpfen und am Dorfleben teilhaben wollte, habe sie sich entschlossen, beim BBO vorbeizuschauen. Und das sei die richtige Entscheidung gewesen. „Ich wurde sofort derart herzlich aufgenommen, werde inzwischen im Ort auf der Straße erkannt, angesprochen und begrüßt und fühle mich absolut wohl in dieser Musikergemeinschaft“, schwärmt sie.

Die Probe startet am Freitagabend auch mit dem gemeinsamen Einspielen unter der Leitung von Markus Eichinger, der zunächst anhand eines speziellen Messgerätes die Tonlage eines jeden Instruments kontrolliert und Hinweise zur Position des Mundstücks gibt. Dann wird das erste Stück „Forrest Gump – Main Title“ geübt. Die einfache, einprägsame und vor allem berührende Melodie von Johnnie Vinson aus dem Filmklassiker „Forrest Gump“ beginnt sehr zart und leise mit nur wenigen Instrumenten, die anderen stimmen bald darauf ein und es endet kraftvoll und gleichzeitig melodisch. Die beiden Neuzugänge am Tenorhorn und an der Zug-Posaune spielen prima mit. Die Erste Vorsitzende sagt: „Wir freuen uns über neue Mitglieder, gerne Musikerinnen und Musiker, die schon Jahre nicht mehr gespielt haben, aber auch Instrumenten-Neulinge sind bei uns willkommen.“

Info:

Probe freitags 19.30 bis 21.30 Uhr im Haus der Vereine/Alte Schule Hettenleidelheim, nächstes Konzert am 03.12.2023 in der katholischen Kirche Hettenleidelheim, Jahreskonzert „Schall in de Hall“ am 20.04.2024 in der Gut-Heil-Halle in Hettenleidelheim, weitere Infos unter www.bbo-hettenleidelheim.de, Telefon 06351 5566 .

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