Grünstadt Banken: Briefkästen sind sicher

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Ob Phishing-Mail im Netz oder PIN-Klau am Geldautomaten – an Betrugsmaschen mangelt es den Gaunern nicht, wenn sie versuchen, ans Geld anderer zu kommen. Doch nicht nur die Weiten des Internets werden manchem zum Verhängnis – auch der gute, alte Überweisungsträger kann, persönlich in den Bank-Briefkasten gesteckt, den Ganoven zupass kommen.

An einigen Filialen der Sparkasse Vorderpfalz kam es nach dem Diebstahl von Überweisungen aus Bank-Briefkästen zu Manipulationen mit einigen Tausend Euro Schaden. Für das Leiningerland allerdings, so der Tenor einer Umfrage, geben die Banken Entwarnung. „Manipulationsversuche gibt es immer mal wieder. Aber uns ist nicht bekannt, dass dies mittels entwendeter, manipulierter Überweisungsträger geschehen ist“, berichtet Thomas Mansmann vom Vorstandssekretariat der Sparkasse Rhein-Haardt. Die Filialen im Leiningerland seien, unabhängig von den Vorkommnissen in und um Ludwigshafen, bereits länger mit einbruchsicheren Briefkästen ausgestattet. „Die Briefkästen sind mit einem Eingriffschutz gesichert, ein Zugriff auf eingeworfene Unterlagen ist nicht möglich“, so Mansmann. Auch sonst seien die Briefkästen einbruchsicher. Was genau dies bedeutet, wollte er mit Blick auf die Betrüger nicht näher erläutern. Auch Ulrike Eisenacher, Pressesprecherin der Commerzbank, wollte sich zu einzelnen Sicherheitsvorkehrungen nicht weiter äußern, versicherte aber: „In den Filialen Grünstadt und Bad Dürkheim sind uns keine entsprechenden Vorfälle bekannt. Alle Briefkästen unserer Filialen haben einen hohen Sicherheitsstandard.“ Katrin Mair, Pressesprecherin der Hypo-Vereinsbank, erklärte, dass auch die örtliche Zweigstelle ihrer Bank auf dem sicherheitstechnisch neuesten Stand sei: Mit dem Umbau im Mai sei der Selbstbedienungsbereich umgestaltet und mehr in die Filiale integriert worden. „Dabei wurde auch der Briefkasten von außen in den Innenbereich versetzt. Er erfüllt die entsprechenden Kriterien und ist einbruchsicher“, so Mair. Andreas Manthe, Leiter der Unternehmenskommunikation der Sparda-Bank Südwest eG, kann ebenso beruhigen: „Die Sparda-Bank hat bisher keine Manipulationen an den Briefkästen in ihren Filialen oder SB-Stellen. Wir legen bereits seit fünf Jahren keine frei zugänglichen Überweisungsbelege mehr aus. Darüber hinaus haben wir bewusst in den SB-Stellen keine Abfallbehälter aufgestellt, sodass keine sensiblen Daten, etwa durch Verschreiben auf Belegen oder Durchschläge, unachtsam weggeworfen, sondern mitgenommen und sicher entsorgt werden.“ Zudem würden Überweisungsterminals sehr gut angenommen. Hier erfolge die Eingabe der Überweisung direkt und die Buchung sei unmittelbar veranlasst, so Manthe. Auch Andreas Reif, Bereichsleiter Vorstandsstab der RV Bank Rhein-Haardt, gibt Entwarnung: In allen Geschäftsstellen gebe es im Kundenservicebereich einen Briefkasten, etwa um Überweisungen ohne Wartezeit abgeben zu können. Diese stünden aber im ständigem Blickfeld der Mitarbeiter, sodass „ein Einbruch überhaupt nicht möglich“ sei. Ähnliches gelte auch für die Briefkästen außen: „In jeder Geschäftsstelle haben wir im Außenbereich einen Briefkasten, der fest in der Wand installiert ist. Diese Anlagen sind so tief, dass es kaum möglich ist, Post hieraus zu entwenden.“ Allerdings, so ergänzt Reif, habe es Betrugsfälle gegeben, bei denen die Gauner an Kontonummern und sogar Unterschriften von Kunden herangekommen seien. Die Vermutung: Die Betrüger sind womöglich im Umfeld der Kunden aktiv. Deshalb sollten die Menschen insgesamt sorgfältiger mit ihren Daten umgehen. Vorsicht ist bekanntlich besser als Nachsicht. (kcs)

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