Grünstadt Aufstand der Kellerkinder

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GRÜNSTADT. Am Wochenende rollt in der Fußball-A-Klasse wieder der Ball. Mit dabei: Vier Teams aus dem Verbreitungsgebiet der Unterhaardter Rundschau – drei davon, der TSV Bockenheim, der VfR Grünstadt II und der SV Obersülzen – kämpfen um den Klassenverbleib. Die TSG Eisenberg grüßt aus den Top Fünf.

TSG Eisenberg

Als einzige Mannschaft aus unserer Region, die nichts mit dem Abstiegskampf zu tun hat, stehen derzeit die Sandhasen da. „Immerhin“, sagt TSG-Spielleiter Manfred Boffo augenzwinkernd. Derzeit stehen die Eisenberger mit 35 Punkten auf Platz fünf der Tabelle. Eigentlich voll im Soll, die TSG hatte ja ursprünglich auch einen Platz im vorderen Drittel anvisiert. Und dennoch hadert Boffo etwas. „Wir sind leider schlecht in die Runde gestartet, haben am Anfang sehr viel liegen lassen. Drei Niederlagen. Ein Remis. Das sind die Punkte, die uns jetzt fehlen“, weiß der Vereinsfunktionär. Dennoch sei man insgesamt ganz zufrieden. Der Trainerwechsel – Frank Schuster ging, Janik Ehleiter übernahm – ging mit einer taktischen Neuausrichtung einher. „Wir spielen jetzt schon etwas offensiver“, so Boffo. Das drückt sich einerseits in der Tatsache aus, dass die Eisenberger den gefährlichsten Angriff der Liga stellen (63 Tore), jedoch unter den Top-Fünf-Teams die meisten Tore kassiert haben (40). Boffo: „So lange wir immer eins mehr schießen als der Gegner, ist alles im Lot. Die Jungs haben eben Spaß am Kicken.“ Mit Innenverteidiger Maurice Basler verlor die TSG einen Spieler an den TuS Rüssingen. Dafür sind Offensivmann Marius Sauer (aus dem Hessischen) sowie Tom Finkler (SG Leiningerland) neu dabei. Die Wintervorbereitung sei insgesamt gut gelaufen, man habe sich für die Rückrunde sozusagen schon warmgeschossen. Erster Gegner wird am Sonntag, 5. März, der CSV Frankenthal sein. Anpfiff ist um 15 Uhr. „Der CSV hat uns diese Runde schon zweimal bezwungen. Einmal in der Liga und einmal im Pokal, in der ersten Runde. Die Bilanz würden wir gerne etwas aufhübschen“, so Boffo, wohlwissend, dass die Frankenthaler (Platz sieben) über eine Reihe ganz guter Kicker verfügt TSV Bockenheim Der TSV Bockenheim bleibt sich treu. „In der Regel laufen unsere Vorbereitungen schlecht, gerade im Winter“, sagt Co-Trainer Patrick Blüm. Das war auch diesmal der Fall. Weil der Tabellenzwölfte (18 Punkte, 33:51 Tore) „nur“ über einen Naturrasen verfügt, waren die Bockenheimer seit Monaten nicht mehr auf dem Platz. Trainiert wird vornehmlich in der Halle, ab und an durfte die Mannschaft auch mal in Kindenheim oder Sausenheim im Freien aufs Feld. Aber: Am Spielerischen lässt sich so nur schwer feilen. Und die Testkicks, die alle auswärts stattfanden, liefen auch nicht so bombastisch. Auch gehen unterklassige Teams konnten die Bockenheimer nicht glänzen. „Das ist alles nicht optimal gelaufen, aber wir sind froh, dass es jetzt wieder losgeht“, so Blüm. 17 Mann stehen dem TSV derzeit zur Verfügung. Mit Dennis Schlachter, der im Herbst aus Obersülzen kam und nun spielberechtigt ist, steht jetzt ein weiterer Angreifer im Kader, der helfen soll, offensiv für mehr Durchschlagskraft zu sorgen. „Uns fehlte es vorne etwas an Kreativität. Das sollte in der Rückrunde besser werden.“ Ziel sei natürlich weiter der Klassenverbleib. „Ich nehme an, dass uns Grünstadt II noch überholen wird, weil sie ja auch mit Unterstützung aus der Ersten rechnen können. Ansonsten machen das Schauernheim, wir, Obersülzen und Croatia Ludwigshafen wohl unter uns aus. Den TSV Eppstein, der zwei Punkte vor uns liegt, würden wir auch noch gerne hinter uns lassen, um ganz sicher zu gehen“, so Blüm. Positiv für den TSV: In der Rückrunde warten viele Heimspiele, weil in der Hinrunde – wegen der Platzverhältnisse – zum Ende hin oft das Heimrecht getauscht wurde. Vielleicht klappt es dann ja auch bald wieder mit einem Sieg. Der letzte datiert vom 17. September (4:3 bei Croatia Ludwigshafen). Ein Auswärts-Dreier gegen den Tabellenletzten SV Schauernheim (Samstag, 14.30 Uhr) käme da gerade recht. VfR Grünstadt II Auf dem Weg zur Stabilität: Die Zweite Mannschaft des VfR Grünstadt II hatte vor der Saison einen starken Aderlass zu verkraften. Ex-Trainer Oliver Müller nahm gleich mehrere Akteure mit an seine neue Wirkungsstätte, den TuS Dirmstein. Müllers Nachfolger, Spielertrainer Marcus Weber, übernahm eine völlig neue Truppe. Klar, dass das Ziel des vom TSV Ebertsheim zurück zum VfR gewechselten Trainers da nur der Klassenverbleib beziehungsweise das „Erreichen des Niemandslandes“ sein konnte. Weber ist optimistisch, dass das auch gelingt. „Wir haben uns zum Ende der Hinrunde stabilisiert“, sagt er. Der VfR II liegt gerade mit 18 Zählern auf Platz 13. Im Verein hat man die Lage erkannt und der Reserve Unterstützung zugesichert. Heißt: Ab und an werden nun auch Landesliga-Spieler der Ersten Mannschaft aushelfen. „Wir ziehen da an einem Strang“, freut sich Weber. Durch die Vorbereitung sei seine Elf gut durchgekommen. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf dem Spieltempo. Neu hinzugekommen ist Max Griebe (28, Linksfuß, vereinslos) Mit dem TuS Dirmstein kommt am Sonntag, 15 Uhr, der „Ex“ (aktuell Platz neun). Schon heute, 19.30 Uhr, muss der VfR II zum CSV Frankenthal, einer Mannschaft im Niemandsland der Tabelle. SV Obersülzen „Miserabel“. So fasst Valentin Hoffmann, Abteilungsleiter Fußball beim SV Obersülzen, die Vorrunde der SVO-Elf zusammen. Mit 15 Punkten steht die Mannschaft derzeit auf dem 14. Tabellenplatz – und hat nur zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. „Wir stecken in einem Umbruch, hatten viele Verletzte, im Sommer auch eine schlechte Vorbereitung – da müssen wir fast froh sein, dass wir überhaupt 15 Punkte haben“, so Hoffmann. Immer wieder seien wichtige Leistungsträger für längere Zeit ausgefallen, unter anderem Spielertrainer Stefan Neurohr (mit acht Treffern bester Torschütze der Mannschaft), der zwischenzeitlich erkrankte. Klar, dass man sich da in der Winterpause überlegte, den 18 Mann starken Kader vielleicht personell etwas aufzupeppen. Wechsel kamen allerdings nicht zustande. „Es liegt am Geld. Wir sind nicht mehr bereit, Spieler einzukaufen beziehungsweise gegen Entlohnung spielen zu lassen. Dazu fehlen uns einfach die Mittel. Bei uns gibt es nur noch Siegprämien“, so Hoffmann. Aus diesem Grund hätte der eine oder andere Kandidat letztlich auf einen Wechsel zum SVO verzichtet. „Das ist nicht weiter schlimm. Abgänge haben wir ja auch keine. In Zukunft wollen wir das noch mehr über die Jugend lösen. Im Sommer wird es eine A-Jugend geben, aus der wir künftig gern unsere Erste speisen möchten. Dazu sollen dann Spieler von außen kommen, die die Kameradschaft bei uns schätzen“, so Hoffmann. Ziel wird in der Rückrunde sein, noch ein, zwei Plätze gutzumachen und die Klasse zu halten. „Der TSV Eppstein, der TSV Bockenheim, der VfR Grünstadt II, Croatia Ludwigshafen und wir kämpfen da unten um den Klassenverbleib. Der Tabellenletzte Schauernheim ist schon ziemlich abgeschlagen“, so Hoffmann. Er sei optimistisch, dass das Ziel erreicht werden könne. Die Wintervorbereitung sei gut verlaufen. Der erste Gegner des SVO wird am Sonntag, 5. März, der VfR Friesenheim sein. Zum Auftakt kommt also direkt der Tabellendritte – eine undankbare Aufgabe. Das Hinspiel verlor der SVO mit 1:4 (0:1). „Damals hatten wir am Anfang noch ganz gut mitgehalten, sind dann aber untergegangen, als Kräfte und Konzentration schwanden“, erinnert sich Hoffmann. Anstoß ist um 15 Uhr.

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