Grünstadt Aufpolierte Kelter als „Tor nach Sausenheim“?

Statt einer „schwangeren Stricknadel“ eine profane Rundkelter: Das scheint derzeit die Idee zu sein, die der Ortsbeirat Sausenheim für die Gestaltung des Kreisels an der nördlichen Ortseinfahrt favorisiert. In seiner Sitzung am morgigen Mittwochabend steht die Möblierung des Kreisverkehrsplatzes auf der Tagesordnung.

Wie wir am 14. Februar berichteten, haben der renommierte Stahlbildhauer Robert Schad und sein Galerist Wolfgang Thomeczek (Tiefenthal) ihren Vorschlag für eine Stahlskulptur zurückgezogen. Weil sie sich nicht länger der „überwiegend unqualifizierten Diskussion um die Gestaltung“ aussetzen wollten. Schads Entwurf, genannt „Der Sausenheimer“, zeigte eine stilisierte Person, die einen Reifen vor sich hertreibt, der also davonsaust – eine Assoziation zu dem Namen Sausenheim, die aus historischer Sicht nicht haltbar ist. „Wir haben eine Kelter geschenkt bekommen“, informiert Ortsvorsteher Gerd Walther im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Sie sei „etwa 70 bis 80 Jahre alt und gut erhalten“, müsse allerdings restauriert werden. Er kann sich gut vorstellen, dass die Rundkelter, entsprechend aufpoliert, das Rondell zieren könnte. Denkbar sei, dass sie, mit passender Bepflanzung umgeben, wie ein „Tor nach Sausenheim“ wirken könne. Nachdem Schad seinen Vorschlag zurückgezogen hatte, standen noch weitere rund 20 Ideen im Raum, die sich aber zum Teil überschnitten. Im Wesentlichen greifen sie ortstypische Themen auf: vom Wappentier Esel über Weintrauben bis hin zu Hinweisen auf örtliche Vereine und Gruppen. In gewisser Weise könnten sich all diese Ideen in einer Gestaltung mit dem Hauptelement Kelter wiederfinden, glaubt Walther. „Wir müssen im Ortsbeirat jetzt einen Schritt weiterkommen“, erwartet Walther. „Wir müssen eine konkrete Richtung vorgeben, damit die Bauabteilung der Stadt Eckdaten erhält und eine erste grobe Planung vorlegen kann“, lautet das kurzfristige Ziel, das der Ortsvorsteher erreichen möchte. Würde ein Konsens erreicht, stünde ein Baubeginn aber noch lange nicht unmittelbar bevor. Denn die Kosten müssten im Haushalt veranschlagt werden – wenn sie nicht durch Spenden gedeckt wären. Deswegen werden wohl noch zwei Jahre ins Land gehen, ehe der Kreisel ein „Krönchen“ erhält. Indirekt hat auch der nicht öffentliche Teil der Sitzung mit der Kreisel-Gestaltung zu tun. Denn die Kelter steht derzeit in einer Scheune auf einem Gelände im rückwärtigen Bereich der Untertorstraße. Dort könnte eine Reihenhaus-Bebauung zugelassen werden. Eine Anfrage hat der Ortsbeirat bereits positiv bescheiden. Um sich das Areal und die Kelter anzuschauen, unternimmt der Ortsbeirat eine halbe Stunde vor Sitzungsbeginn eine Ortsbegehung. Die Dorferneuerung ist ein weiterer Punkt im Ortsbeirat. Hier gibt es nach wie vor die Bestrebung, die Alte Schule und das Alte Rathaus zu verkaufen und das Dorfgemeinschaftshaus mit – möglichst hohen Zuschüssen – zu sanieren und zu einem echten Zentrum für den Ort und seine Vereine und Organisationen zu machen. (ks) Info Der Ortsbeirat Sausenheim trifft sich morgen, Mittwoch, um 18.30 Uhr im Alten Rathaus. Wichtigste Punkte der Tagesordnung sind der Kreisel und die Dorferneuerung. Wer für die Gestaltung des Kreisels spenden möchte, kann sich an Ortsvorsteher Gerd Walther (Telefon 06359/9603-20) wenden.

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