Grünstadt Alternative zur Kerwe

Colgenstein. Zum ersten Mal seit 1980 fiel an Pfingsten die vom TV Colgenstein-Heidesheim 1894 organisierte Häwwelches-Kerwe aus. Wir fragten Gerhard Blüm, Vorstandsmitglied des TV, nach den Gründen und warum es jetzt dafür ein jährliches Hoffest geben soll. Das findet von morgen, Freitag, bis Sonntag, 15. Juni, im Weingut Schmitt/Weber statt. Eröffnung ist morgen mit einem Schlachtfest.

Herr Blüm, mancher Bürger hat sich in diesem Jahr vergeblich auf die Häwwelches-Kerwe zu Pfingsten gefreut. Es gab keine. Warum?

Es gibt mehrere Gründe für diese Entscheidung. Zum Beispiel der alle zwei Jahre parallel dazu stattfindende Industriemarkt in Grünstadt, der viele Gäste anlockt, auch wegen des großen Angebotes für Kinder. Zudem fanden wir es nicht mehr passend, unter dem Motto Kerwe einzuladen, ohne Schausteller, Karussell und Süßwarenstand. Die gab es im vorigen Jahr schon nicht mehr. Die Möglichkeiten, dies alles bei Weingütern zu platzieren, sind begrenzt. Dazu kommt, dass sich immer mehr Anwohner über Lärm und über den Standort des Toilettenwagens beschwerten. Deswegen hat sich der TV als Ausrichter der Häwwelches-Kerwe jetzt auf ein jährliches Hoffest im Ambiente eines Weingutes als Alternative festgelegt. Das heißt, es wird in Zukunft statt der Häwwelches-Kerwe an Pfingsten ein Hoffest danach geben? Ja, genau. Das Hoffest ist als alternatives kulturelles Angebot in Colgenstein-Heidesheim anzusehen. Wir streben weiterhin als Ziel eine gemeinsame Kerwe in der Mitte der Ortsteile in unserer Großgemeinde unter der Schirmherrschaft der Gemeinde an. Der TV unterstützt schon länger das Vorhaben. Der Standort an der Feuerwehr/Kindertagesstätte bietet ausreichend Platz, um eine große, gemeinsame Kerwe von den Vereinen für alle Bürger durchzuführen. Das fördert auch das Zusammenwachsen der Ortsteile. Klingt ein bisschen nach dem Obrigheimer Weinfest mit dem Titel „Fest der Vereine“, das im Juli zum vierten Mal gefeiert wird. Könnte dieses Weinfest mit Schaustellern und Karussell die gemeinsame Kerwe werden? Auch über diese Variante wurde diskutiert in den vielen Sitzungen zum Weinfest. Eine von uns favorisierte große gemeinsame Kerwe auf dem großen Platz schließt dennoch nicht aus, dass engagierte Bürger in den Ortsteilen weiterhin ihre traditionelle Kerwe organisieren. Mit meinem Besuch können die Kerwen in den Ortsteilen immer rechnen, ebenso bei einer großen Kerwe auf dem Festplatz. Ist doch schön, wenn in unserer Gemeinde etwas getan wird.

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