Grünstadt VfR Grünstadt geht die Luft aus

«RÜLZHEIM.»Beim Aufstiegsanwärter SV Rülzheim unterlag der VfR Grünstadt am 14. Spieltag der Fußball-Landesliga nach einer 2:0-Halbzeitführung noch mit 2:3. Dabei erlebten knapp 300 Zuschauer am Samstag im Peter-Becht-Stadion eine sehr gute Landesligapartie mit zwei total unterschiedlichen Halbzeiten.

Die ersatz- und grippegeschwächten Gäste ließen dabei vor der Pause wenig zu. Der von Alexander Schott und Co-Trainer Christian Rutz glänzend auf den offensivfreudigen Gegner eingestellten Mannschaft fehlten die Manndecker Timon Steck und Uwe Rebholz sowie die defensiven Mittelfeldakteure Alexander Simon und Leon Lampert. Auf der Ersatzbank saßen die erkälteten Mohannad Mghames, Ersatzkeeper Lucas Kauf und Manndecker Dennis Lang, der mit Trainingsrückständen kämpfte. Als Feldspieler komplettierte Sven Spangenberger, eigentlich Schlussmann des dritten Herrenteams, die Spielerbank. Als zweite Sturmspitze lief Tobias Fath aus der A-Klasse-Elf der Grünstadter von Beginn an auf. Schott fand scheinbar die richtigen Worte zu dieser prekären Situation. Seine Taktik ging zumindest in der ersten Hälfte voll auf. Die Platzherren waren zwar das optisch überlegene Team, allerdings nur bis vor den Grünstadter Strafraum. Denn bereits im Mittelfeld machten die Gäste die Räume eng, ließen den Südpfälzern wenig Platz und klebten förmlich an ihren Gegenspielern. Denen schmeckte diese Spielweise überhaupt nicht. Kamen die Rülzheimer doch einmal durch, trafen sie auf einen Abwehr-Viererblock. Doch ein so starker Angriff wie der von Rülzheim, mit erstklassigen Offensivspielern wie Andelo Srzentic, André Nenning oder Maximilian Krämer, ist gänzlich nicht auszuschalten. Aber die vier vor der Pause erspielten Chancen der Platzherren (15., 20., 34. und 41.) wurden zur Beute der VfR-Verteidiger und Keeper Enez Aslan, der nach seiner Sperre wieder das Tor hütete und mehrmals glänzte. Dessen Bruder Ali Aslan avancierte in der ersten Hälfte zum besten Akteur auf dem Feld. So erkämpfte er sich im Mittelfeld das Leder, ließ vier Gegenspieler stehen und erzielte nach dieser grandiosen Einzelleistung die frühe Gästeführung (8.). Der mitgereiste VfR-Anhang geriet schier aus dem Häuschen, als der gleiche Akteur nach herrlicher Vorarbeit von Tobias Hess und Nico Müller aus 16 Metern exakt ins Tordreieck zum 2:0-Halbzeitstand traf (22.). Fast wäre dem VfR noch der Treffer zum 3:0 gelungen, doch verpasste Tobias Fath, der zu keiner Zeit richtig ins Spiel fand, hauchdünn eine Müller-Flanke (29.). Das wäre die Vorentscheidung gewesen. So kam es ganz anders. Nach Wiederanpfiff der umsichtig leitenden Damen-Bundesliga-Schiedsrichterin Fabienne Michel (Gau-Odernheim) setzten die Südpfälzer alles auf eine Karte. Die Mannschaft von Trainer Schott baute dagegen kräftemäßig ab. Gegentreffer schienen nur eine Frage der Zeit. Die gelangen den Platzherren nach sehenswerten Kombinationen innerhalb von knapp 20 Minuten. Nach Toren von Nenning (55.), Krämer (71.) und Srzentic (74.) war die Partie gedreht, Rülzheim führte 3:2 – und hielt das Ergebnis bis zum Ende. Die einzige Chance nach der Pause auf Grünstadter Seite vergab Müller, der mit seinem Schuss an Rülzheims Schlussmann Kadir Yalcin scheiterte. Der Nachschuss von Marcel Czekalla ging knapp über die Latte (66.). VfR-Trainer Schott meinte: „Ich kann meinen Jungs, die alles andere als fit waren, keine Vorwürfe machen. Nach der Pause nahmen unsere Kräfte sichtlich ab. Trotzdem Kompliment an das Team für diese geschlossene Mannschaftsleistung.“ So spielten sie VfR Grünstadt: Enez Aslan – Bechtel, Gillmann (65. Lang), Frank, Czekalla – Dorn (74. Mghames), Christopher Lampert, Hess – Müller, – Fath, Ali Aslan.

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