Grünstadt „Miteinander statt übereinander“

Battenbergs Bürgermeisterkandidat Hans-Peter Schmidt auf dem Weedplatz, wo er auf der Boulebahn gern mit Freunden spielt.
Battenbergs Bürgermeisterkandidat Hans-Peter Schmidt auf dem Weedplatz, wo er auf der Boulebahn gern mit Freunden spielt.

Eineinhalb Jahre lang hat Hans-Peter Schmidt (parteilos) schon einmal die Geschicke Battenbergs geleitet. Im August 2015 war er nach vielen Streitigkeiten im Rat zurückgetreten, „weil ich wollte, dass endlich Ruhe einkehrt im Gremium – zum Wohl der Gemeinde“. Die Lust auf den ehrenamtlichen Job haben ihm die schlechten Erfahrungen nicht genommen. Von vielen Seiten sei er ermutigt worden, nochmal zu kandidieren, sagt der 72-Jährige.

In einem neu zusammengesetzten Rat hofft er auf ein respektvolles Miteinander ohne persönliche Angriffe und konstruktive Arbeit im Interesse des Burgdorfs. „Mir liegt Battenberg sehr am Herzen. Vor zehn Jahren haben wir hier ein Haus gekauft und wurden sofort sehr herzlich in der Gemeinschaft aufgenommen“, so der gebürtige Mannheimer, der mehrere medizintechnische Firmen gegründet und geleitet hat. Aus Nachbarschaften seien schnell Freundschaften geworden. Schmidt, der sich als „harmoniesüchtig“ bezeichnet, bevorzugt Gespräche zur Problemlösung statt Anzeigen wegen jeder Kleinigkeit. Er appelliert an alle Einwohner: „Redet mehr miteinander als übereinander.“ Auch ein aktiver Bürgerdialog von Gemeindeseite ist Schmidt wichtig, der die Homepage zum Informationsportal ausbauen will, wo regelmäßig Termine und Ergebnisse von Ratssitzungen veröffentlicht werden. Kommunikation ist das eine, machen das andere So wichtig ihm die Kommunikation auch ist: Mitunter sei es besser, einfach anzupacken, anstatt lange darüber zu reden, dass mal etwas passieren müsste. „Bei meinen täglichen Wanderungen durch Feld und Wald habe ich immer eine Mülltüte dabei und sammele den Dreck am Wegesrand ein“, erzählt er. Auch für die Verbesserung der Nahversorgung hat sich Schmidt eingesetzt und etablierte einen Wochenmarkt. Die Mobilfunkverbindungen hat er ebenfalls verbessert. „In den ersten Jahren musste ich mich in eine bestimmte Ecke auf den Badewannenrand stellen, um in meinem Haus mit dem Handy telefonieren zu können“, erinnert sich Schmidt, der alle Provider angeschrieben hat und um die bessere Ausrichtung der Funkantennen bat. „Ich habe zwar nie eine Rückmeldung erhalten, aber irgendwann funktionierte alles viel besser.“ Schnelleres Internet ist eines der Ziele, die sich Schmidt für die kommende Legislaturperiode vorgenommen hat. Bei einer ausgezeichneten Breitband-Infrastruktur würden sich Selbstständige im Burgdorf ansiedeln, was wiederum der Gemeinde finanziell zugute komme. Für Kinder stellt sich der dreifache Vater Angebote vor, bei denen sie die Natur erleben und etwas lernen können. Ein Programm ließe sich mit Hilfe von Jägern, Förstern und Waldbesitzern auf die Beine stellen, sagt Schmidt. Zudem schlägt er vor, für jedes Neugeborene einen Baum zu pflanzen und ein Namensschild daran zu befestigen. Die Menschen „in meiner Altersklasse“ könnten sich öfter zum Kaffeeklatsch im unteren Raum des Dorfgemeinschaftshauses treffen. Die Stufen vor der Tür ließen sich mit einer mobilen Rampe barrierefrei überwinden: „So etwas kostet rund 200 Euro.“

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