Grünstadt Heute Fernseh-Doppel für Helgi Schmid
Im Ersten taucht er als „Einsamer Schwimmer“ aus dem Meer auf – in Sichtweite jener „Praxis mit Meerblick“, die der Serie den Namen gibt, in der er die Episodenhauptrolle spielt. Zwar weigert er sich standhaft, sich in jener Praxis behandeln zu lassen, aber das findet Ärztin Nora (Tanja Wedhorn) ganz und gar unvernünftig: Immerhin hat sie den jungen Mann, der für einen Triathlon trainiert, gerade mit Mühe und Not vor dem Ertrinken gerettet. Jonas aber glaubt, besser zu wissen, was er gegen seine lebensgefährlichen Aussetzer zu tun hat – immerhin ist er Medizinstudent. Einfach hat’s Helgi Schmid (den Andreas hat er irgendwann einfach weggelassen) auch in seiner Rolle als Kommissar Daniel Winter im Zweiten nicht: Die Krimiserie „Professor T.“ ist mittlerweile in der dritten Staffel angekommen, und bisher konnte man sich stets darauf verlassen, dass der titelgebende exzentrische kriminologische Universitätsprofessor (herrlich lakonisch gespielt von Matthias Matschke) weiterweiß, sobald die polizeilichen Ermittler steckenbleiben. Das bleiben sie zwar auch diesmal, aber Professor T. sitzt aufgrund der Intrige einer Nebenbuhlerin ruhiggestellt in einem Sanatorium fest. Ein Versicherungsabteilungsleiter, der die Frauen seiner Abteilung massiv belästigte, ist ermordet worden. Prekär für Kommissar Winter: Der Tote war auch Chef seiner Freundin. Gerade jetzt könnte er das soziopathische Genie bestens gebrauchen, welches zweifellos dem herrlichen modernisierten Sherlock Holmes des Benedict Cumberbatch nachgebildet ist. „Die dritte Staffel hat es in sich. Mit Betonung auf Staffel: Das Besondere an unserer Serie ist, dass wir mehr als andere Krimiformate freitagabends nicht nur spannende Fälle erzählen, sondern auch einen großen Bogen über vier Folgen spannen.“ Das erzählt uns Helgi Schmid vor dem Café Praha in Mannheims Innenstadt. „Dieser Bogen ist dieses Jahr besonders spannend: Der Professor kämpft mit sich und der Wahrheit, Daniel mit der Liebe und seine Kollegin Anneliese nicht nur mit ihrem Vater.“ Die neuen Folgen wurden von Regisseur Thomas Jahn geschrieben, der auch die Kamera führt – ein unbedingter Gewinn, wie Helgi Schmid findet: „Thomas ist ein toller Geschichtenerzähler – er hat unter anderem den Film ,Knockin on Heavens door’ geschrieben. Von Anfang an hatte er Lust, sich vom belgischen Original zu lösen und eigene Geschichten zu erzählen. In den neuen Folgen haben wir das konsequent durchgezogen – und man kann sagen, er ist als Autor mehr als konsequent. Die Themen sind gespickt mit überraschenden Wendungen – es geht um atomare Bedrohungen, rechtsradikale Tendenzen und das perfekte Verbrechen.“ Das alles ist für die Zuschauer sehr vergnüglich, verlangt aber konzentrierte Aufmerksamkeit, weil gerade die Nebenhandlungen mehr angedeutet als weitläufig auserzählt werden. Reizvoll für den Schauspieler: „In der letzten Staffel konnte sich Daniel entspannt den Fällen widmen und sein privates Glück genießen – dass dieses Glück nun in Frage gestellt wird, ist zwar für die Figur tragisch, für mich als Schauspieler aber ein Genuss.“ Aus dem Grünstadter Abiturienten ist ein Mannheimer Schauspieler geworden, und zwar einer, der von seiner Wahlheimat hörbar begeistert ist: „Monnem! Weil es beim Herrdegen den besten Rhabarberkuchen der Welt gibt!! Fantastisch!“ Aus diesem Café, fügt Helgi vergnügt an, stamme auch der in der Tat vorzügliche Himbeerkuchen, der im Café Praha gereicht wird … „Meine Frau arbeitet hier, meine besten Freunde hat es nach Mannheim verschlagen, man ist ganz schnell zuhause in der Pfalz – insofern gibt es gerade keine bessere Stadt für mich, in der ich leben könnte. Und gedreht wird auch immer mehr in der Quadratestadt! Im Winter habe ich gerade bei einem Kinofilm mitgespielt, der in Accra (Ghana) und in Mannheim gedreht wurde!“ Bleibt nur die Frage: Was erwartet dich 2019 sonst noch? „Das Jahr hat mit der Geburt meiner Tochter begonnen – insofern spielt in meinem Leben gerade die Kleine die Hauptrolle. Filmtechnisch hat das Jahr erst angefangen, die ersten Castings liegen hinter mir. Mal sehen, was daraus wird. Und voraussichtlich im Mai erfolgt eine große Ausstrahlung, auf die ich schon gespannt warte: eine skurrile und komödiantische Hauptrolle – mehr darf ich dazu noch nicht sagen, aber vielleicht sprechen wir beide uns ja vorher noch einmal…“ FILME —„Praxis mit Meerblick“, heute, Freitag, 20.15 und 1.10 Uhr in der ARD; —„Professor T.“, heute, Freitag, 20.15 und 3.10 Uhr im ZDF; —Beide Filme sind anschließend in den Mediatheken zu finden; —Die vierte Staffel der ZDF-Krimiserie „Professor T.“ soll im Spätsommer gedreht werden.
