Grünstadt Besinnliches bei Kerzenschimmer

Bei Café Brunnett ging ein Adventsfenster auf. Nele und Merle am Keyboard bezauberten mit Weihnachtsliedern.
Bei Café Brunnett ging ein Adventsfenster auf. Nele und Merle am Keyboard bezauberten mit Weihnachtsliedern.

Sie findet großen Anklang bei den Bürgern – die Bockenheimer Adventfenster-Aktion. In diesem Jahr findet sie zum neunten Mal statt. Jede Woche in der Adventszeit öffnet sich von Montag bis Donnerstag jeweils ein Fenster oder eine Tür. Was dabei zu sehen und zu hören ist, wird von Vereinen, Privatpersonen, Kirchen und Weingütern individuell gestaltet. Die RHEINPFALZ hat im Café Brunnett vorbeigeschaut. Familie Brunnett beteiligte sich zum achten Mal an dem vorweihnachtlichen Bürgertreffen.

Kerzenschimmer entlang des Haldenweges weist den Weg zum Café Brunnett. In dessen Hof flackern Teelichter in Gläsern und dezente Minilichtergirlanden. Die Bistrotische sind dekoriert mit Tellern voller Weihnachtsgebäck, zwei große Behälter, einer mit Punsch, einer mit Glühwein, stehen auf einem Nebentisch. Peu à peu versammeln sich bei knackiger Kälte, in dicke Jacken, mit Mütze, Handschuhe und Schal gut eingepackte Menschen, geschätzte 80 bis 90 Leute, vielleicht auch mehr. Ringsum erwartungsfrohe Gesichter. Dann öffnet sich die hell erleuchtete Terrassentür zum Wintergarten. Bunt tanzende Sterne im Hintergrund, ein liebevoll geschmückter Tannenbaum auf der einen, ein leuchtender Adventskranz mit echten roten Kerzen auf der anderen Seite gehören zur Kulisse sowie die in der Mitte platzierte Krippe mit Puppen- und Spielzeugfiguren. Nele (zwölf Jahre) und Merle (zehn), die Enkelkinder von Seniorchefin Ulla Brunnett, spielen auf dem Klavier „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ und das Lied vom kleinen Rentier Rudolf, das eine rote Nase hat. Ulla Brunnett liest eine lustige Weihnachtsgeschichte vor, bei der es um den vierjährigen Paul geht, der seinem Vater einen Brief an das Christkind diktiert. Der Junge hat ein schlechtes Gewissen, weil zuhause durch sein Missgeschick die schöne Krippe kaputtgegangen ist. Samt Jesuskind, Maria und Josef und den Heiligen Drei Königen. Dieser ganze Schlamassel tut dem kleinen Paul sehr leid, erst recht, weil seine Mutter deswegen in Tränen ausbricht. Paul entschuldigt sich beim Christkind – und hat eine Idee, wie er schnellstens mit einer Tube Kleber und dem Inhalt einer Spielzeugkiste eine neue Krippe zaubern kann: Die Puppe der kleinen Schwester dient als Jesuskind „schön weich gepolstert auf Tempotaschentüchern“, Barbie und Ken sind Maria und Josef und den Esel ersetzt ein Einhorn. Zum Abschluss spielen Nele und Merle „Lasst und froh und munter sein“. Die Besucher genießen dabei dampfenden Glühwein und Punsch. Auch lassen sie sich die selbstgebackenen Granatsplitter und Nussecken sowie kleine deftige Snacks schmecken. Brunnett, deren Tochter Mona Hamburger, die beim Dekorieren fleißig Hand anlegte, sowie Nele und Merle freuen sich über den überaus guten Zuspruch. Die Gastgeber bewirten kostenlos, Spenden können in eine aufgestellte Box gegeben werden. Der Ausrichter zahlt davon seine Auslagen. Der Rest kommt in einen großen Topf für die weihnachtliche Beleuchtung im Dorf. „Wir haben bis jetzt 15 Sterne und vier Lichterketten für über die Weinstraße gekauft“, sagt Heike Benß vom Gemeindesekretariat auf Anfrage. Die Treffen, die nach dem ersten Advent beginnen, dauern etwa anderthalb Stunden, von Montag bis Donnerstag. Für die Aktion, die anfangs eher zögerlich angelaufen sei, gibt es laut Benß für die Gastgeber mittlerweile Wartelisten. Die Besucherzahlen liegen jeweils zwischen 30 bis 100. Gäste, die auch aus den Nachbargemeinden kommen, loben die gute Organisation bei den gemütlich-besinnlichen Treffen. Adventsfenster Heute, Montag, Katholische Kirchengemeinde, Pfarrhof, Stiegelgasse 2. Dienstag, 18. Dezember, Familie Heymann, Am Arrasgraben 6. Mittwoch, 19. Dezember, Weingut Benß, Am Spiegelpfad 10. Donnerstag, 20. Dezember, Freie Wählergruppe bei Familie Heisser, Burggraben 11, Beginn jeweils 18.30 Uhr. Ein Glühweinbecher ist mitzubringen.

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