Frankenthal Zur Sache: Kulturzentrum Gleis 4

„Anspruchsvolle Kulturveranstaltungen sind nur über den Eintritt nicht finanzierbar“, sagt Beate Vogel. Sie ist mit Tiemo Feldmann Geschäftsführerin des Frankenthaler Kulturzentrums Gleis 4 und engagiert sich im erweiterten Vorstand von Eventkultur Rhein-Neckar. Ihre Erfahrung: Partys und Auftritte von Coverbands sind gut besucht, Auftritte von Künstlern mit eigenem, vielleicht noch weniger bekanntem Programm seien schwieriger zu vermarkten. „Ohne Förderung ist das nicht zu machen“, sagt Vogel. Deshalb seien sie und Feldmann sehr dankbar, dass die Stadt das Kulturzentrum nach einer dreijährigen Anschubfinanzierung von insgesamt 95.000 Euro weiter finanziell unterstützt. Per Fördervertrag wurde 2016 vereinbart, dass Defizite bis zu einer Höhe von 25.000 Euro pro Jahr gedeckt werden. Zusätzlich werden eingeworbene Spenden bis maximal 15.000 Euro von der Stadt verdoppelt – wenn die Bilanz im Minus ist. Und das ist ein Haken an dem neuen Modell. Defizite aus den Anfangsjahren können so nicht ausgeglichen werden. „Es wäre sinnvoll, wenn wir ein Plus von etwa 5000 Euro machen dürfen“, erläutert Feldmann. Damit hätten er und Vogel etwas mehr finanziellen Spielraum. Ein weiteres Problem: Die Gesamtsumme von maximal 40.000 Euro wird in vier Etappen ausgezahlt, wobei die verdoppelten Spenden erst im vierten Quartal eingerechnet werden. Dreimal 6250 Euro, einmal 21.250 Euro ist also die Aufteilung. „Unsere Kosten fallen aber regelmäßig an“, sagt Feldmann. Deshalb müssten er und Vogel teilweise private Gelder in fünfstelliger Höhe einlegen, um liquide zu bleiben. „Wir haben bewiesen, dass unser Programm angenommen wird und auch einen Mehrwert für die Stadt darstellt“, sagt Beate Vogel.

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