Frankenthal Zu viele Leistungsträger verletzt

FRANKENTHAL. Der Jahresabschluss ging für die VT Frankenthal in der Nordstaffel der Fußball-C-Klasse kräftig in die Hose. Am Mittwochabend verloren die als Tabellenführer in die Partie gegangenen Frankenthaler das Spitzenspiel der zwei Topteams gegen den TSV Ebertsheim mit 1:3 (0:3). Schon das Spiel davor am Sonntag beim SV Kirchheim hatte die VT mit 1:5 verloren.

Mit einem Punkt Rückstand steht die VT jetzt hinter dem TSV Ebertsheim (ein Spiel weniger) auf Rang zwei. Elf Punkte Vorsprung sind es auf den Dritten Weisenheim. „Wir werden nach der Winterpause Gas geben“, versprach VT-Trainer Hans-Jürgen Seipel. Dann seien auch einige derzeit fehlende Leistungsträger wie Albert Blanik und Alexander Feigl wieder an Bord, die immer für ein Tor gut seien. Seipel will Meister werden. Aber am Mittwoch galt es erst einmal, die Wunden zu lecken. Alles kein Beinbruch, berechtigt ja auch Platz zwei zum direkten Aufstieg. Doch zwischen der 60. und 75. Minute hatte die Partie gegen Ebertsheim nur noch wenig mit Fußball zu tun, da ging es fast nur auf die Beine des Gegners. Die Emotionen schlugen auf und neben dem Spielfeld hoch – harte Fouls, Provokationen, Beleidigungen. Ein wenig drohte die Gefahr, dass das Spiel den Abpfiff nach der regulären Spielzeit nicht erleben würde. Doch die Gemüter beruhigten sich in der Schlussviertelstunde wieder. Bei der VT war sicher Frust im Spiel. Denn wie Kapitän Sacha Kihm und Spielertrainer Hans-Jürgen Seipel nach Spielende unisono bestätigten: Die VT hatte die Anfangsphase der Partie komplett verschlafen. Nach zehn Minuten führten die Gäste bereits mit 2:0 durch Markus Weber (5.) und Andreas May (7.). „Die Tore waren gut herausgespielt“, erkannte Kihm die Leistung der Gäste an. Danach habe sich seine Elf zwar gefangen, aber die Chancen nicht genutzt, bilanzierte Seipel. Anders Ebertsheim: In der 38. Minute war erneut Weber zur Stelle und erzielte das 0:3. „Schon in der ersten Halbzeit hätte der Schiedsrichter von jeder Mannschaft einen Spieler vom Platz stellen müssen. Seine Leistung war schwach“, suchte ein emotionsgeladener VT-Spielertrainer nach Ursachen für das Mitteldrittel der zweiten Halbzeit. Zu Beginn des zweiten Durchgangs waren beide Mannschaften bemüht, nach vorne zu spielen, wobei anfangs Ebertsheim noch etwas mehr vom Spiel hatte. Pech für die VT, dass Torwart Patrick Fahlbusch nach einer Rettungsaktion verletzt vom Platz musste. Es folgten die Minuten der harten Foulspiele, der verbalen Auseinandersetzungen. Es war keine leichte Aufgabe für den Schiedsrichter. Fast bei jeder Aktion ging ein Spieler schreiend zu Boden. Alle Platzverweise hatten ihre Berechtigung. Zuerst langte Andreas Haferland (Gelb-Rot/63.) zu, dann wollte Giuseppe Lupo (Rot/65.) seinen Gegenspieler von seitlich hinten nur von den Beinen holen. Der Ball spielte eine Nebenrolle. Im schönsten Spielzug der VT verkürzte der Gastgeber auf 1:3 (67.) durch Giuliano la Rosa. Danach wurde Sacha Kihm von dem Ebertsheimer May (Rot/70.) abgeräumt. Positiv: Die VT gab nicht auf, hatte am Ende sogar in Unterzahl etwas mehr vom Spiel, allerdings auch, weil sich Ebertsheim weitestgehend aufs Ballwegschlagen verlegte, um Zweikämpfen aus dem Weg zu gehen. TSV-Trainer Steffen Alleborn war hochzufrieden. Seine Elf ist nun der Tabellenführer. „Vor der Pause haben wir überragend gespielt, die VT zu Fehlern gezwungen. Nach dem Wechsel haben wir zu wenig gemacht.“ Entsprechend geknickt sein Gegenüber Hansi Seipel: „Wir haben zwar einen großen Kader, aber wir können die fünf verletzten Leistungsträger nicht ersetzen. Das sportliche Gefälle, da sind sich Kihm und Seipel ebenfalls einig, sei in dieser Liga einfach zu groß. Zu selten würden die Spieler auf dem Niveau der Spitzenspiele gefordert. (nt)

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