Frankenthal Wer überlegen ist, holt nicht immer auch die Punkte

Dass spielerische Dominanz nicht gleichbedeutend mit einem Sieg oder mindestens einem Punktgewinn sein muss, diese Feststellung machten sowohl der VfR Frankenthal in der Fußball-Landesliga gegen den FC Speyer (0:1) als auch der TSV Eppstein in der B-Klasse gegen den ASV Mörsch (0:1) nach Aussagen ihrer Trainer. „Wenn Speyer dreimal auf unser Tor geschossen hat, dann war das viel“, hadert VfR-Trainer Jürgen Klotz. Fakt ist: Die wenigen Chancen reichten dem FC, um das goldene Tor zu erzielen: in der 75. Minute. Laut Klotz nach einer Verkettung unglücklicher Aktionen seiner Spieler: „Ein Geschenk von uns.“ Auf der Gegenseite brachte der VfR beste Gelegenheiten nicht im Tor unter. So habe Geri Hasa bereits nach zwei Minuten eine 100-prozentige Chance gehabt. Die Arme schon hochgerissen zum Torjubel hatten nach Aussagen von Klotz viele in der zweiten Halbzeit, als Marc Haffa auf das leere Tor schoss, sich aber irgendwie noch ein Speyerer Spieler dazwischen warf. Führungsspieler Haffa war erst in der zweiten Hälfte eingewechselt worden, weil er zuvor noch beruflich verhindert war. Zudem fehlten Klotz mit Chris Chorrosch und Florian Kaiser zwei Kreativkräfte: „Ein Qualitätsverlust, den man sicher nicht ganz einfach wegstecken kann“, so Klotz, der seinen Jungs aber keinen Vorwurf machen kann und will: „Sie haben alles versucht, gekämpft.“ Es habe, anders als in der Partie gegen Bingen, in der man fußballerisch total versagt habe, einfach ein wenig das Glück gefehlt. Abgesehen von zwei unnötigen Karten. Fabrizio Moncada, der, als schon ein Freistoß für ihn gepfiffen war, noch einmal nachgetreten haben soll, dafür die Rote Karte (78.) sah. Und Ramazan Öztürk, der, bereits gelbverwarnt, sich verbal nicht zurückhielt: Gelb-Rot (83.). Nun müsse er versuchen, den Jungs den Glauben an sich wiederzugeben und möglichst schon in der nächsten Partie in Geinsheim wieder mindestens einen Punkt holen. Auch der Trainer des TSV Eppstein sah sein Team gegen den ASV Mörsch „absolut dominant“. Völlig überraschend sei der ASV durch ein Tor von Daniel Strub (20.) in Führung gegangen, so Tobias Hinkel. Ein Knackpunkt ereignete sich kurz vor dem Seitenwechsel. Ausgangspunkt war ein Foul des ASV-Torwarts an Dominik Maginot in Höhe des Elfmeterpunkts. Der Schiri pfiff Strafstoß für den TSV. Der Gefoulte trat selbst an und vergab. Besser: Der ASV-Torwart hielt und wehrte den Ball Richtung Torauslinie ab, machte sich zum Nachsetzen auf, weil der Ball noch nicht über der Linie war. Das tat ebenso TSV-Akteur Eric Sauvage. Ob es nun erneut ein elfmeterwürdiges Foul war, das der ASV-Torhüter beging, darüber seien in beiden Lagern die Meinungen auseinandergegangen, so Hinkel: Fakt ist, der Schiedsrichter zeigte erneut auf den Punkt, ließ aber erst einmal die Karten stecken. Wäre er nun ruhig geblieben, der ASV-Torhüter ... Aber es gab wohl noch ein paar Worte Richtung Schiri, was die zweite Karte und somit Gelb-Rot zur Folge hatte. Das provozierte auch ASV-Akteur Karim Zouauoi zu einem Kommentar, der wohl deftiger ausfiel, denn er sah Rot. Somit schien sich alles Richtung TSV gewendet zu haben, die zweite Großchance, per Elfmeter auszugleichen, war ja noch da. Doch Marc Werra schoss den Elfer für den TSV laut Hinkel noch schwächer als Maginot zuvor. Und der wurde nun Beute des Ersatztorwartes des ASV, der kurz zuvor noch Feldspieler war. Das alles verpasste wohl dem TSV einen gehörigen Knacks. Auch in der zweiten Halbzeit sei seine Mannschaft zwar besser gewesen, habe aber eben nichts Zählbares herausholen können. Es klappte selbst dann nicht, als der ASV in den letzten Minuten der Partie nur noch acht Spielern gegenüberstand: Torschütze Strub musste ebenfalls mit Gelb-Rot (80.) vom Platz. Beim ersten Training der Woche heute wollen es die TSV-Spieler erst einmal in einer anderen Sportart probieren: Sie spielen Badminton. Das sei aber schon lange geplant gewesen, so Hinkel.

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