Frankenthal Von wegen Spitzenspiel

Bad Neuenahr. Das vermeintliche Spitzenspiel in der Tennis-Verbandsliga der Damen am Sonntag zwischen dem HTC Bad Neuenahr und dem TC Grün-Weiß Frankenthal entpuppte sich als ziemlich einseitige Angelegenheit. Der Oberliga-Absteiger gewann gegen die mit drei Siegen furios in die Runde gestarteten GW-Damen mit 21:0 und übernahm nun von Frankenthal die Tabellenführung mit 6:0 Punkten.

Das Team um Mannschaftsführerin Nina-Kristin Mattern war mit dem letzten Aufgebot in der Kurstadt angetreten. Deshalb waren die Siegchancen äußerst gering. „Sie haben uns einfach abgeschossen, wir hatten kaum eine Chance. Zudem muss man sagen, dass wir nicht unser bestes Tennis gespielt haben“, berichtete die Mannschaftsführerin nach der hohen Niederlage. Mit diesem Auswärtsspiel endete eine mehrjährige Siegesserie der GW-Damen, die beim Durchmarsch von der B-Klasse bis in die Verbandsliga ungeschlagen geblieben sind. Von der Bestbesetzung fehlte am Sonntag vor allem die starke tschechische Spitzenspielerin Karolina Stuchla, die nach drei erfolgreichen Partien vereinbarungsgemäß wieder in ihre Heimat zurückgekehrt ist. Neben der verletzten Sabrina Mattern mussten auch noch Martina Daubermann und Mahela Naumer (beide im Urlaub) ersetzt werden. Zu den verbliebenen Stammspielerinnen Michelle Roth, Kerstin Maier, Nina-Kristin Maier und Alisa Hoffmann rückten als Ersatz die erfahrene Nicole Seissler vom Damen-30 Team und Nachwuchsspielerin Klara Busch (Damen II) ins Team. Michelle Roth, die erstmals als GW-Spitzenspielerin das Team anführte, schlug sich gegen die starke Pia Breitkopf beachtlich. Das große GW-Talent (Jahrgang 1998) unterlag nur knapp mit 4:6 und 3:6. Auch Nina-Kristin Mattern, die ebenso wie Roth ihre erste Saisonniederlage im Einzel hinnehmen musste, unterlag gegen Katherina Nett mit 4:6 und 2:6. „Sie war sehr sicher und hat kaum Fehler gemacht. Man hat einfach gemerkt, dass Bad Neuenahr schon lange höherklassig spielt, während wir gerade erst in die Verbandsliga aufgestiegen sind“, sagte Mattern. Eine starke Leistung bot Nicole Seissler. Die routinierte Spielerin von den Damen 30 war gegen Julia Simonis ganz nahe am Überraschungssieg. Den ersten Satz gewann sie mit 6:2, ihre Gegnerin glich mit dem gleichen Ergebnis aus. Erst in einem langen Champions-Tiebreak konnte sich Simonis mit 16:14 durchsetzen. „Ich war selbst überrascht, wie gut ich mithalten konnte. Ich hatte im Tiebreak auch einige Matchbälle, habe mich da aber nicht ans Netz getraut. Es hat trotz der Niederlage Spaß gemacht“, sagte Nicole Seissler. Hinzu kamen noch deutlichere Niederlagen von Kerstin Maier, Alisa Hoffmann und Klara Busch. Somit führten die Gastgeberinnen bereits uneinholbar mit 12:0. Trotz des bereits feststehenden Siegs ließ Bad Neuenahr auch in den Doppeln nicht nach und zeigte bei klaren Zweisatzsiegen keine Schwächen. Am besten zog sich noch das Nachwuchsdoppel mit Alisa Hoffmann und Klara Busch gegen Schmitz/Lambrich bei ihrer 4:6-, 1:6-Niederlage aus der Affäre. „Sie waren schon in den Einzeln besser, haben aber gerade in den Doppeln sehr stark gespielt und uns keine Gewinnchance gelassen. Wir haben schon vorher gewusst, dass wir in dieser Besetzung kaum eine Chance haben werden. Wir haben unser Saisonziel, den Klassenerhalt, bereits geschafft, deshalb wirft uns diese Niederlage nicht um“, so Mattern. (abw)

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