Frankenthal Von Dixieland bis Hip-Hop

Am Samstag erlebte das Publikum im ausverkauften Congress-Forum ein begeisterndes Konzert des Blasorchesters Mörsch. Gemeinsam mit der Soul-Funk-Truppe „The Shades of Soul“ (T.S.O.S.) versetzten die Musiker unter dem temperamentvollen Dirigat von Dieter Gast die Zuschauer in Hochstimmung.

Von Anfang an war es Musikgenuss vom Feinsten: Mit der Gruppe T.S.O.S. hatten sich die Mörscher einen klangvollen Partner ins Programm geholt, der den Abend mit Hits der Temptations, von Stevie Wonder und Carl Douglas eröffnete. Bläserduo, Gitarrist, zwei Keyboarder, Bass und Schlagzeug stellten die harmonische und rhythmisch pulsierende Basis, zu der sich ein stimmgewaltiges Gesangsquartett gesellte. T.S.O.S. gelang es, eine authentische Soulmusic-Performance zu inszenieren und Erinnerungen an das Energiebündel James Brown zu wecken. Große Begeisterung entfachten „Kung Fu Fighting“, der Temptations-Klassiker „Papa Was A Rolling Stone“ und ein Ausflug des Vokalquartetts in die Sphären zeitgenössischen Hip-Hops. Eine Vorlage die das Blasorchester anspornte und dem es sich in allen Belangen gewachsen zeigte. Kool and The Gang war nun angesagt und mit „Celebration“ war auch das programmatische Motto des Abends bestens umschrieben: Eine Feier zu Ehren der facettenreichen Welt der Musik. Dann bot das Blasorchester einen Ausflug zu den Wurzeln der gegenwärtigen Popmusik: „When The Saints Go Marching In“, ein in Dixielandklängen gekleideter Gospel, boten die Mörscher gekonnt dar. Es folgte im Big-Band-Sound von Glenn Miller der unvergessliche „Chattanooga Choo Choo“, dem Udo Lindenberg in seinen „Sonderzug nach Pankow“ eine Popmusik-Version bescherte. In dem Dixie-Klassiker brillierte Trompeter Benedikt Scherrer, dessen expressives Spiel sich mit Wah-Wah-Dämpfer fein ziseliert schwindelerregende Höhen erklomm. Ebenso gekonnt spielten der Klarinettist Roland Wentz und der Altsaxofonist Norbert Eimer. Titel wie „Little Talks“ der isländischen Indiepop-Band Of Monsters and Men zeigten anschließend, dass sich das Repertoire des Blasorchesters Mörsch auch aktueller Popmusik nicht verwehrt, und Klassiker der Rockgeschichte von Led Zeppelin, Supertramp oder Simply Red fügten sich ebenso nahtlos in die Programmfolge. Großen Eindruck machten wieder die aus dem Orchester aufgebotenen Gesangssolisten. Schlagzeuger Benedikt Eimer und der Posaune spielende Tenor Dominik Geiger sorgten für emotionale Glanzlichter. Pink Floyds monumentales Werk „The Wall“, gemeinsam mit T.S.O.S intoniert, markierte einen weiteren Höhepunkt des Abends. Von den fehlenden Helikoptergeräuschen abgesehen, deckte sich das Arrangement mit dem des aufwendig produzierten Originals. Zum Finale vereinte die Zugabe „Hey Jude“ Künstler und Publikum schließlich zu einem innigen, klangvollen Chor.

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