Frankenthal VfR steht sich selbst im Weg

In der zweiten Halbzeit brachte der VfR, hier Spielertrainer Halil Kaya (rechts) mit Fabio Reithermann, Mutterstadt in Bedrängni
In der zweiten Halbzeit brachte der VfR, hier Spielertrainer Halil Kaya (rechts) mit Fabio Reithermann, Mutterstadt in Bedrängnis.

Der VfR Frankenthal hat die „englische Woche“ in der Fußball-Bezirksliga Vorderpfalz mit einer weiteren Niederlage beendet. Bei der FG 08 Mutterstadt unterlag der VfR gestern 1:3 (0:1). Die Gäste standen sich dabei selbst im Weg. Die Gegentore fielen zu einfach.

«Mutterstadt.» „Uns passieren momentan zu viele individuelle Fehler, für die wir dann auch noch bestraft werden“, sagte Halil Kaya. Dann müsse man einem Rückstand hinterherlaufen, und das koste sehr viel Kraft, betonte der VfR-Spielertrainer. Dabei dachte er vor allem an die Anfangsphase der Partie. Es waren nur wenig mehr als 60 Sekunden absolviert, als VfR-Spieler Enes Sen den Ball in gefährlicher Position an den umtriebigen Fabio Reithermann verlor. Dieser legte quer, sodass der gut stehende Simon Schneider nur noch zur frühen Führung der Gastgeber vollenden musste (2.). Der VfR leistete sich in der Folge mehrere Leichtsinnsfehler. Ein geordneter Spielaufbau war in den ersten 30 Minuten Mangelware. „Nach dem Führungstreffer haben wir es verpasst, druckvoller zu agieren und früher für die Entscheidung zu sorgen“, befand FG-Trainer Michael Drese. Er vermisste den „Killerinstinkt“ bei seiner Mannschaft. Den hätten um ein Haar die Frankenthaler gezeigt: Nach einem abgefälschten Schuss von Ahmet Pinarbasi startete FG-Verteidiger Jamie Barber einen Rettungsversuch und schlug den Ball weg. Die Gäste hatten das Spielgerät aber schon vor dieser Aktion hinter der Linie gesehen (37.). Der Unparteiische Bernd Forstner entschied aber nicht auf Tor. „Dass der Ball drin war, müssen die Schiedsrichter eigentlich sehen. Das passt aber irgendwie ins Bild, weil in den vergangenen Wochen viele Schiedsrichterentscheidungen gegen uns gelaufen sind“, haderte Kaya. „Bei uns kommt momentan viel zusammen.“ Er meinte damit auch eine Aktion in der 42. Minute: Nach einem Fehlpass von Tobias Winsel schalteten die Mutterstadter schnell um. Der daraufhin aus seinem Tor herauseilende VfR-Schlussmann Devin Karyagdi brachte den nach außen dribbelnden Fabio Reithermann zu Fall. Der Unparteiische wertete das als Notbremse und zeigte Karyagdi die Rote Karte. Glück hatten die Frankenthaler, dass der alleingelassene Schneider seinen zweiten Treffer verpasste (45.+4). Positiv aus Sicht des VfR: In den zweiten 45 Minuten fanden die Gäste einen Weg zurück in die Partie. Mit sichtlich mehr Laufbereitschaft brachten sie die FG in Bedrängnis. Wirklich gefährlich war allerdings nur ein von Timucin Sürmen direkt aufs Tor getretener Eckstoß (61.). Auf der Gegenseite verpassten Schneider (51.) und Adnan Mujagic (53.) die Vorentscheidung. Wie es besser geht, zeigten die Mannschaftskollegen Marco und Fabio Reithermann (70. und 71.), die jeweils unbedrängt einschieben konnten. Der VfR war in beiden Fällen unsortiert, worüber sich Kaya ärgerte: „Da bekommen wir die Gegentore wieder viel zu einfach.“ Trotz allem hätte noch einmal Spannung aufkommen können, wenn der Frankenthaler Fatjon Syla seine Chance (80.) nach dem Treffer von VfR-Kapitän Patrick Corell (78.) genutzt hätte. Doch so stand die Niederlage unwiderruflich fest. Nach dem 4:1-Erfolg über Haßloch und der 1:2-Pleite in Oppau gingen die Frankenthaler mit nur drei Punkten aus der „englischen Woche“ heraus. „Das ist natürlich sehr bitter und enttäuschend, weil wir uns vor den Spielen immer viel vornehmen“, erklärte Kaya. „Jetzt müssen wir schauen, dass wir in den kommenden Partien punkten, um nicht den Anschluss ans untere Mittelfeld zu verlieren.“ So spielten SIe FG 08 Mutterstadt: Gaspar - Barber (77. Rapp) - Pankner, Kohlgrüber, Stoye - Mujagic (55. Teke), Haas - Hanewald (59. Boudgoust), Marco Reithermann - Fabio Reithermann, Schneider VfR Frankenthal: Karyagdi - Walz, Corell, Kaya, Arslan - Randazzo (68. Kaiser), Sen, Winsel (44. Schäfer) - Pinarbasi, Sürmen (78. Sezgin) - Syla Tore: 1:0 Schneider (2.), 2:0 Marco Reithermann (70.), 3:0 Fabio Reithermann (71.), 3:1 Corell (78.) - Gelbe Karten: Hanewald, Fabio Reithermann - Pinarbasi - Rote Karte: Karyagdi - Beste Spieler: Fabio Reithermann, Barber, Pankner - Corell, Kaiser - Zuschauer: 65 - Schiedsrichter: Forstner (Steinweiler).

x