Frankenthal Uwe Rebholz als Dosenöffner

FRANKENTHAL. Der VfR Frankenthal II bleibt im Fußball-Kreispokal auf Erfolgskurs. 3:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung gewannen die Gastgeber am Mittwochabend im Ostparkstadion gegen den A-Klasse-Konkurrenten SV Obersülzen und zogen damit ins Halbfinale ein.

In der Liga trennen beide Teams ein gutes Stück, Obersülzen steht mit 16 Punkten auf Platz fünf, der VfR Frankenthal II mit neun Zählern auf Rang 12. Von diesem Unterschied war im Pokal-Viertelfinale nichts zu sehen. Stabilität und Qualität ins VfR-II-Spiel brachten auch einige Akteure, die normalerweise im Landesliga-Team kicken: allen voran Uwe Rebholz, der zentral die Fäden zog. In der 103. Minute brachte er den VfR auf die Siegerstraße. „Ein Traumtor als Dosenöffner“, schwärmte VfR-II-Trainer Thomas Seidenspinner. Rebholz hätte den VfR II schon früh (7.) in Führung schießen können, als er alleine auf den Torwart zulief. Doch er legte den Ball quer, statt selbst abzuschließen. Da brachte ein Gästespieler den Fuß dazwischen. Überhaupt machte Frankenthal in der Anfangsphase Dampf, steckte den Ball oft schnell durch die Abwehrreihen der Gäste und riss damit Löcher für die Angreifer. Manko: Die Gastgeber gingen zu schlampig mit den Chancen um. So traf Marvin Maerz (9.) den Pfosten, Niklas Künkele (12.) vergab freistehend, und in der 14. Minute nahmen gleich drei VfR-II-Akteure den Kasten von Obersülzen unter Beschuss, scheiterten aber an der vielbeinigen Abwehr oder dem guten Gästetorhüter. Dass Künkele den Ball nach Pass von Pascal Renner endlich im Netz unterbrachte (16.), war glücklich, aber verdient. Denn Niklas Künkele erwischte den Ball nicht richtig. Er wäre am Tor vorbeigekullert, aber ein Abwehrspieler fälschte noch ab. Die Freude währte nicht lange. Im Gegenzug marschierte Obersülzen durch die noch unsortierte VfR-II-Abwehr und erzielte den Ausgleich. Das 1:1 sorgte für einen leichten Bruch im Frankenthaler Offensivspiel, der direkte Zug zum Tor erlahmte. Andererseits stellte sich Obersülzen besser auf die VfR-Stürmer ein und machte selbst mehr Druck nach vorne – mit ordentlichen Möglichkeiten (23./32.). Deutlich weniger Aktionen vor dem Tor hatten beide Teams in der zweiten Halbzeit. Erst hatte der VfR II Glück, als ein Gästespieler völlig frei vor Torwart Torben Rabe auftauchte, den Kopfball (46.) aber nicht mehr drücken konnte. Dann hatte der SV Glück, als Renner aus 17 Metern nur den Pfosten traf (53.). Danach gab es viel Leerlauf. Insbesondere der VfR spielte lange Bälle aus der Abwehr ins Niemandsland. „Da hatte ich den Eindruck, dass sich einige für die Verlängerung schonen wollte“, scherzte Seidenspinner. Erst kurz vor Ende der Partie wollte der VfR II die Entscheidung erzwingen, kam wieder zu guten Torchancen, die allerdings nicht verwertet wurden. So ging es in die Verlängerung, mit der Vorentscheidung in der 103. Minute, als es schon in Strömen regnete. Rebholz versenkte aus 23 Metern aus halblinker Position den Ball im rechten oberen Toreck. Maerz erhöhte auf 3:1 (109.). Die Gäste steckten nicht auf, kamen noch zu Chancen. Hätten sie eine genutzt, wäre es vielleicht noch einmal spannend geworden, denn die Frankenthaler hatten da schon zwei Gänge rausgenommen. Der längere Atem habe sich ausgezahlt, freute sich Seidenspinner. „Ich habe meinen Spielern schon vor der Verlängerung gesagt, dass wir das physisch stärkere Team sind.“ Dass seine Elf nach dem 3:1 in den Verwaltungsmodus geschaltet habe, sei verständlich, wenn auch nicht ganz ungefährlich gewesen, so Seidenspinner. Der Wettbewerb genieße beim VfR schon einen großen Stellenwert: „Es ist immer schön, im Pokal ins Finale einziehen zu können“, war Seidenspinner allerdings bereits einen Schritt weiter. Aber im Kreispokal-Halbfinale steht der VfR ja schon. (nt)

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