Frankenthal Ursula Strauss erhält Mario-Adorf-Preis

Gestern Abend wurde zum ersten Mal bei den Wormser Nibelungen-Festspielen der mit 10.000 Euro dotierte Mario-Adorf-Preis vergeben: an Ensemblemitglied Ursula Strauss, die als Burgherrin Brunhild in einer der Hauptrollen vor dem Dom zu sehen war. Die Schauspielerin erhält außerdem eine gläserne Stele mit einem Drachen-Motiv des Illustrators Hendrik Dorgathen.

Nach Mitteilung der Festspielleitung wurde die Gewinnerin vom Kuratorium der Festspiele bestimmt, zu dem auch Mario Adorf, der Initiator des Preises, gehört. Gespendet wird das Preisgeld für die nächsten fünf Jahre ebenfalls von einem Kuratoriumsmitglied: von dem gebürtigen Wormser Unternehmer Harald Christ. Überreicht wurde der Preis in festlichem Rahmen vor der letzten Vorstellung von „Siegfrieds Erben“ gestern Abend. Mario Adorf übergab den Preis und sprach eine Laudatio: „Ursula Strauss spielt ihre Brunhild als eine Figur voller Widersprüche und emotionaler Abgründe. Sie zeigt sie uns einerseits als eine ehemalige Walküre, die auch fern ihrer Heimat und in schlechten Zeiten nichts von ihrem Behauptungswillen und dem Beharren auf einer ihr angeborenen, aber längst verlorenen archaischen Kraft eingebüßt hat. Gleichzeitig lässt sie uns auf beeindruckende Weise die sich dahinter verbergende Verletzlichkeit einer von den Männern der Geschichte immer wieder aufs Neue gedemütigten Frau spüren.“ Intendant Nico Hofmann begrüßt die Entscheidung der Jury: „Das gesamte Ensemble hat großartig gespielt und den Geist des Stücks außerordentlich transportiert. Der Mario-Adorf-Preis ist eine zusätzliche Auszeichnung an die wunderbare Ursula Strauss, die als erfahrene Filmschauspielerin als eine zerbrechliche Brunhild auf der großen Wormser Bühne überzeugt.“