Frankenthal Unruhige Runde mit kleinem Kader

Hoch das Bein: Der Dirmsteiner Lucas Bodes (rechts) im Duell mit Andreas Maurer vom SV Obersülzen.
Hoch das Bein: Der Dirmsteiner Lucas Bodes (rechts) im Duell mit Andreas Maurer vom SV Obersülzen.

«DIRMSTEIN.» „Im letzten Spiel gegen den VfR Frankenthal haben wir noch einmal alles rausgehauen“, sagt der scheidende Trainer des Fußball-A-Klassisten TuS Dirmstein, Oliver Müller. Es war ein schönes Ende einer nicht immer leichten Saison. Das krasse Gegenbeispiel war für ihn eine Woche vor dem letzten Saisonspiel die 1:7-Niederlage bei der DJK Eppstein. Das Gesamtziel wurde aber erreicht: der Klassenerhalt in der Fußball-A-Klasse Rhein-Pfalz. Müllers Job hat Steffen Jaeschke übernommen (wir berichteten).

Am Ende ankerte der TuS Dirmstein wieder ganz sicher im Hafen der A-Klasse. 35 Punkte bedeuten in der Endabrechnung Platz acht. Das ist in etwa vergleichbar mit den beiden Spielzeiten zuvor, als der TuS auf dem siebten beziehungsweise achten Platz landete. Es war keine ruhige Saison, die der TuS Dirmstein erlebte. Dass mit Martin Lacher und Florian Töpfl zwei wichtige Spieler studienbedingt kurz nach Saisonstart nicht mehr zur Verfügung stehen würden, war schon von vorneherein klar. Doch es stimmte in der Mannschaft nicht. „Nach der Hinrunde haben wir uns von drei Spielern getrennt“, sagt Müller. Das habe Ruhe gebracht, jedoch den eh schon kleinen Kader weiter dezimiert. Aber die Trennung sei eben gut gewesen für den Zusammenhalt und den Teamgeist. Dabei ist der TuS gar nicht so schlecht in die Saison gestartet – mit drei Unentschieden und dann einem Sieg gegen Sausenheim. Die TSG Eisenberg brachte am fünften Spieltag dem TuS die erste Niederlage bei. Doch Oliver Müller haderte schon schnell mit der Einstellung einiger seiner Schützlinge. Den Spielern sei ein gutes Training angeboten worden, leider hätten es allzu oft zu wenige angenommen. Da sei es nur schwer möglich gewesen, taktische Varianten einzustudieren. Mangelndes Training habe sich dann natürlich kräftemäßig bemerkbar gemacht. Immer wieder hätten Spieler kurzfristig abgesagt. Und das in einem sowieso schon kleinen Kader. Gut, dass der TuS in dieser Saison eine zweite Mannschaft hatte, mit der immer wieder Lücken aufgefüllt werden konnten. Im Prinzip waren die Trainer froh, als im Frühjahr etliche Nachholspiele anstanden und der TuS mehrere englische Wochen zu absolvieren hatte. Dies war dann quasi spielerisch erworbenes Konditionstraining. Lange traute der Coach dem Braten nicht so richtig. „Es kann ganz schnell nach unten gehen“, sagte Müller schon in der Winterpause und warnte vor dem ganz dicht stehenden Feld ab Platz sechs. Damals bestand auch noch die Gefahr, dass deutlich mehr Mannschaften absteigen könnten. Erst als die wichtigen Punkte gegen die Maudacher Vereine und gegen die SG Bockenheim/Ebertsheim eingefahren waren und der Verbleib in der A-Klasse wirklich sicher war, entspannte sich der Trainer. Offensiv fehlte die Durchschlagskraft. Bester Torschütze ist mit zehn Treffern Patrick Langohr. Doch die Berg- und Talfahrt ging weiter. „Das 1:7 bei der DJK Eppstein hat mich richtig geärgert“, gibt Müller auch noch Wochen danach zu. Gut, dass dann der Schlusspunkt für alle – trotz der 0:1-Niederlage gegen den VfR Frankenthal auf eigenem Platz – erfreulich war. Der Treffer fiel erst in der Nachspielzeit. Dirmstein hatte in der ersten Halbzeit beste Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Nach wie vor hadert Müller noch ein wenig mit den Vorkommnissen in der Partie gegen den TuS Sausenheim. Bei diesem Spiel war es im März zu unschönen Szenen gekommen. Der Dirmsteiner Marius Oprisor hatte nach einer Tätlichkeit die Rote Karte gesehen. „Völlig zurecht“, wie Müller einräumt. Allerdings seien Ersatzspieler und Anhänger der Sausenheimer auf den Platz gestürmt und hätten seinen Schützling angegangen. Auch nach Spielende seien Dirmsteiner beschimpft worden. Wären die Sausenheimer nicht auf den Platz gelaufen, hätte sich der Spieler vielleicht nicht zu der Tat hinreißen lassen, meint Müller, ohne die Tat entschuldigen zu wollen. Was ihn aber viel mehr ärgert: Marius Oprisor durfte 13 Wochen lang nicht eingesetzt werden. Viel zu lange, wie Müller findet. Acht Wochen Sperre seien bei einer Provokation möglich. Da Oprisor nicht vorbelastet war, hätten es nach seiner Ansicht auch vier Wochen getan. Zumal sich der Spieler mehrmals entschuldigt habe. Ein Lob gibt es von Müller für den Vorstand des TuS, der alles zur Unterstützung der ersten Mannschaft getan habe. Gut sei auch die Zusammenarbeit mit Co-Trainer Michel Steffes gewesen. Oliver Müller bleibt als Trainer aktiv. Erst einmal sporadisch. Aber ein festes Engagement bei einem anderen Verein schließt er nicht aus, sollten die Voraussetzungen stimmen. Nachfolger von Oliver Müller ist Steffen Jaeschke (wir berichteten). Er kam von der VT Frankenthal nach Dirmstein. Sport-Magazin

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