Frankenthal TG-Damen verpassen vorzeitige Entscheidung im Titelkampf

Die TG-Damen, hier Franziska Schwindt (rechts) mit HTC-Spielerin Nina Traxler, waren in der ersten Halbzeit klar überlegen, erzi
Die TG-Damen, hier Franziska Schwindt (rechts) mit HTC-Spielerin Nina Traxler, waren in der ersten Halbzeit klar überlegen, erzielten aber trotz vieler Chancen kein Tor.

«Frankenthal.» Die ersten Damen der TG Frankenthal hätten gestern vor eigenem Publikum mit einem Sieg über den Bietigheimer HTC den Aufstieg in die Zweite Feldhockey-Bundesliga schon am drittletzten Regionalliga-Spieltag klar machen können. Am Ende musste das Team von TG-Trainer Nico Hahl trotz großer Chancen eine unglückliche 0:1 (0:0)-Niederlage hinnehmen.

Greta Meissner verwandelte in der Schlussminute einen Siebenmeter für die Gäste. Nach einer Strafecke von Bietigheim war Esther Peikert vor dem TG-Tor vom Ball getroffen worden. Die Unparteiischen entschieden auf Strafstoß, weil sie eine vereitelte Torchance der Gäste erkannten – eine umstrittene Entscheidung. Vom Standort des Autors aus war die Szene nicht klar zu erkennen. Bitter für die Turngemeinde: Der Konter, aus dem die Ecke für den Aufsteiger resultierte, folgte direkt auf einen Pfostenschuss von Maike Wüsthoff nach einer Strafecke der TG. „Wir wollten vorsichtig sein und nicht in Konter laufen. Das ist uns eine Halbzeit lang auch gelungen“, erklärte Nico Hahl nach der Begegnung. „In der zweiten Halbzeit haben wir dann einfach nicht mehr klar genug gespielt.“ Mit der Leistung seines Teams vor dem Seitenwechsel war er zufrieden. Bietigheim habe destruktiv gespielt, man selbst habe die Partie dominiert und kaum etwas zugelassen. Was fehlte, war ein Tor. Chancen hatten die TG-Damen genug, auch wenn die Aktionen im gegnerischen Schusskreis nicht so zwingend waren wie in den Partien zuvor. Wüsthoff (9.), Noëlle Hahl nach Vorarbeit von Anna Mees (13.), Francesca Delarber nach einem Pass von Katja Happersberger (21.) sowie Mees (27.) selbst und Kim Lauer (35.) vergaben jeweils in aussichtsreicher Position. Nach dem Seitenwechsel war Bietigheim präsenter, übte mehr Druck aus. Die bis dahin so sicheren Frankenthalerinnen leisteten sich mit einem Mal leichte Ballverluste. Selbst das Spiel in Überzahl, nachdem HTC-Spielerin Ines Wanner Grün gesehen hatte, brachte die TG-Damen nicht wieder in die Spur. „In der zweiten Hälfte war viel Nervosität drin. Wir haben uns zu viele Gedanken gemacht“, befand Nico Hahl. Erst gegen Ende übten die Gastgeberinnen noch einmal Druck aus. Doch zwei Strafecken blieben ungenutzt. Und nach der dritten traf Wüsthoff den Pfosten. HTC-Keeperin Lina Rönsch wäre nicht mehr an den Ball gekommen. Die Bietigheimerinnen, die am Samstag bereits den SC Frankfurt 3:1 besiegt hatten, rückten mit jetzt 23 Punkten auf den zweiten Platz vor. Der Vorsprung von Tabellenführer TG schrumpfte auf zwei Zähler. Frankenthal habe eine gute Mannschaft und werde die fehlenden Punkte für den Aufstieg noch holen, sagte Gästetrainer Thomas Dauner. „Wir konnten heute mit dem Druck besser umgehen als die TG. Dass wir jetzt oben mitspielen, ist die Belohnung für eine tolle Saison.“ Eigene Ambitionen auf die Meisterschaft verwarf Dauner: „Wir haben vor einem Jahr noch Oberliga gespielt. Der Aufstieg käme für unsere junge Mannschaft zu früh.“ Die Turngemeinde beendet die Saison mit zwei Auswärtsspielen gegen den TSV Schott Mainz (17. Juni) und den SC Frankfurt 1880 (25. Juni). „Der Titelkampf wird sich wohl erst am letzten Spieltag entscheiden“, meinte TG-Trainer Nico Hahl. So spielten sie TG Frankenthal: Deimling, Enzian - Delarber, Noëlle Hahl, Happersberger, Haselmaier, Hoffmann, Koppel, Kelly Lauer, Kim Lauer, Mees, Peikert, Schopper, Schwindt, Seemann, Stiefenhöfer, Wüsthoff Bietigheimer HTC: Rönsch - Bürkle, Gschweng, Klösel, Knapp, Lawnik, Lindenberger, Meissner, Merkle, Perleß, Reutter, Rummel, Schönamsgruber, Senghaas, Traxler, Wanner Tore: 0:1 Meissner (Siebenmeter) - Strafecken: 3/0 - 2/0 - Grüne Karte: Wanner - Gelbe Karte: Happersberger - Beste Spielerinnen: Hoffmann, Koppel, Mees - Meissner, Merkle, Traxler - Zuschauer: 200 - Schiedsrichter: Krezdorn/Krüger (beide Alzey).

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