Frankenthal TG belohnt sich wieder nicht

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Frankenthal/München. Die Chancen von Hallenhockey-Erstligist TG Frankenthal, auch in der kommenden Saison im Oberhaus anzutreten, sind trotz zweier Niederlagen am Wochenende weiterhin intakt. Nach dem 4:5 am Samstag zu Hause gegen Ludwigsburg gab es gestern ein 4:7 (2:2) beim Münchner SC. Somit muss die TG die letzten beiden Heimspiele der Runde gewinnen und weiter auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen. Diese heißt jetzt Nürnberger HTC.

Nach der Partie am Samstag gegen den HC Ludwigsburg sank TG-Stürmer Christian Trump auf den Boden der Halle Am Kanal und vergrub das Gesicht in beiden Händen. Die Turngemeinde hatte gerade 4:5 gegen den HC Ludwigsburg verloren. Die Chancen, sich auch in der Runde 2017/18 mit erstklassiger Konkurrenz zu messen, waren damit nicht größer geworden. „Wir brauchen ein kleines Wunder“, befand er sichtlich geknickt. Dabei hatte alles so gut angefangen für die Gastgeber. Sven Becker hatte die Turngemeinde nach einer von beiden Seiten vorsichtig geführten Anfangsphase in Führung gebracht (11.). Doch diese hielt nur kurz. Severin Schmidt und Manuel Baitis (beide 17.) drehten die Partie innerhalb weniger Sekunden. Beim Ausgleich verbüßte TG-Kapitän Timo Schmietenknop eine Zeitstrafe. Und die Gäste legten nach. Raphael Schmidt (21., Kurze Ecke) und Arne Huber (27.) sorgten für eine 4:1-Führung der Gäste. Aber die TG kann mit Rückständen umgehen. Das hat sie schon verschiedentlich in der Runde bewiesen. Schmietenknop verkürzte noch vor der Pause (30., Strafecke), Christian Trump sorgte mit seinen beiden Toren nach dem Seitenwechsel dafür, dass der TG-Anhang wieder hoffen durfte. Auf das 4:5 von Raphael Schmidt (52., Strafecke), hatte Frankenthal dann aber keine Antwort mehr. Die Chancen waren da. Vier Kurze Ecken ließ die Turngemeinde nach der Pause ungenutzt verstreichen. Mal stand der Pfosten im Weg, mal klärte Raphael Schmidt auf der Linie, mal misslang dem umtriebigen Paul Zettler die Hereingabe. „Wir hatten viel Glück bei den Ecken der TG“, gestand HCL-Trainer Daniel Weißer. „Wir haben die erste Halbzeit verschlafen“, befand Can Yurtseven. Es sei einfach alles schief gelaufen. Der Druck auf seine Mannschaft sei enorm gewesen. Yurtsevens Gegenüber sprach von einem Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften. „Und wir hatten das glücklichere Ende.“ Raphael Schmidt, der Matchwinner der Gäste, war die Erleichterung anzumerken. „Wir wussten, dass wir über 100 Prozent bringen müssen. Das haben wir in der ersten Halbzeit auch geschafft.“ Johannes Gans, dem diesmal ein Treffer versagt blieb, sprach von einer sehr großen Enttäuschung. Nach dem Rückstand in der ersten Halbzeit habe man sich wieder zurückgekämpft. Es sei schwer, den Kopf für das Spiel in München freizubekommen. In der bayerischen Landeshauptstadt sah es wie schon so oft in dieser Runde danach aus, als könne die Turngemeinde etwas Zählbares mitnehmen. Schmietenknop und Trump egalisierten jeweils die Führung der Gastgeber. Nach der Pause traf wieder der MSC zuerst. Die Gäste glichen aber zunächst durch Alexander Cunningham aus und schafften durch Lauritz Fuchs sogar das 4:3 aus TG-Sicht. Dann hatte Timo Schmietenknop per Siebenmeter die Chance, auf 5:3 zu erhöhen, vergab aber. Sebastian Kirschbaum und Moritz Rünzi sorgten für das 5:4 der Münchner. In der letzten Minute traf Michael Hummel noch zweimal für den MSC ins leere TG-Tor. „Wir hatten München kurz vor der Niederlage“, haderte TG-Coach Can Yurtseven und beklagte den Verlust von „eigentlich sicheren drei Punkten. Der Gegner hat wenige Lösungen gegen uns gefunden. Das ist einfach nur krass.“ Die Resultate des Wochenendes führen zu folgender Ausgangslage vor den abschließenden beiden Partien der TG zu Hause gegen den TSV Mannheim (Freitag, 20 Uhr) und den Mannheimer HC (Sonntag, 12 Uhr): Die Turngemeinde hat nach wie vor fünf Punkte Rückstand zum Vorletzten. Das ist jetzt der Nürnberger HTC. Die Franken müssten ihre Spiele am Samstag, 15 Uhr, zu Hause gegen den Mannheimer HC und am Sonntag, 12 Uhr, beim Münchner SC, jeweils verlieren und die TG beide Spiele gewinnen. Dann wäre der Klassenverbleib gesichert. Und Can Yurtseven ist überzeugt: „Mit der Leistung vom Sonntag holen wir die sechs Punkte.“ So spielten sie TG Frankenthal: Peikert, Scharfenberger - Beck, Damm, Gans, Beringer, Becker, Cunningham, Fuchs, Schmietenknop, Trump, Zettler HC Ludwigsburg: Tobias Weißer, Kniebühler - Baitis, Bonner, Hanel, Huber, Josek, Koffler, Mayer, Raphael Schmidt, Severin Schmidt, Stumpp Tore: 1:0 Becker (11.), 1:1 Severin Schmidt (17.), 1:2 Baitis (17.), 1:3 Raphael Schmidt (21., Strafecke), 1:4 Huber (27.), 2:4 Schmietenknop (30., Strafecke), 3:4 Trump (35.), 4:4 Trump (43.), 4:5 Raphael Schmidt (52., Strafecke) - Strafecken: 5/1 - 3/2 - Grüne Karten: Schmietenknop - Raphael Schmidt - Beste Spieler: Gans, Zettler, Schmietenknop - Raphael Schmidt, Severin Schmidt - Zuschauer: 500 - Schiedsrichter: Leiber (Stuttgart)/Neideck (Neustadt). TG Frankenthal (gegen Münchner SC): Kettemann, Scharfenberger - Beck, Damm, Gans, Beringer, Becker, Cunningham, Fuchs, Schmietenknop, Trump Tore: 1:0 Greffenius (4., Strafecke), 1:1 Schmietenknop (11., Strafecke), 2:1 Kirschbaum (20.), 2:2 Trump (26.), 3:2 Hummel (33.), 3:3 Cunningham (35.), 3:4 Fuchs (35.), 4:4 Kirschbaum (52., Strafecke), 5:4 Rünzi (56.), 6:4 Hummel (60.), 7:4 Hummel (60.).

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