Frankenthal Takt für Takt

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Einige Positionen sind noch unbesetzt, mit den Proben hat die neue Big Band der IG Jazz Frankenthal trotzdem begonnen. Am Dienstagabend trafen sich die Musiker – elf Männer und drei Frauen – und die Bandleiter Christian Schatka und Benjamin Guerny im Kulturzentrum Gleis 4, um die ersten Stücke einzustudieren.

„Nicht so schüchtern, kommt näher!“ Christian Schatka winkt die Mitglieder der neuen Big Band von der Bühne des Gleis 4 aus zu sich. Kurz vor Probenbeginn stehen die Musiker noch etwas unschlüssig im Raum verteilt. Auf der Bühne sind Flügel, Schlagzeug, Trommeln und Stühle für Gitarristen und Bassisten aufgebaut, davor stehen zwei Reihen grüner Stühle für die Holz- und Blechbläser. Alle nehmen Platz, checken noch kurz, ob sie die richtigen Noten parat haben, dann kann’s losgehen mit dem ersten Stück: „Mo’ Better Blues“ aus dem gleichnamigen Film, der im Jahr 1990 mit Denzel Washington in der Hauptrolle in die Kinos kam. Welche Stücke die Band in ihr Repertoire aufnehmen will, hat sie bei einer ersten Zusammenkunft Anfang April besprochen. „Es war ein durchweg positives Treffen. Trotz einiger Diskussionen sind wir uns schnell einig geworden“, erzählt Schatka. Anschließend wurden die Noten für 14 Stücke bestellt – unter anderem „Kansas City Suite“, „The Jody Grind“, „Killer Joe“ und „Funky M“ –, damit sich die Musiker auf die Proben vorbereiten können. Von der Gruppe ist Schatka sehr angetan: „Es ist eine sehr homogene Gruppe. Alle freuen sich, dabei zu sein, und haben Bock auf das Projekt.“ Bei den Blechbläsern – Trompete und Posaune – könnte die Band noch Verstärkung gebrauchen. Die meisten Mitglieder sind zwischen Ende 40 und Anfang 60, mit einem Musikstudenten ist aber auch die jüngere Generation vertreten. Schatka positioniert sich in der Mitte der Bühne. „Wir beginnen mit den ersten acht Takten.“ Er schnippt mit den Fingern, zählt „eins, zwei, drei, vier“, und die Musiker spielen. „Daaanke“, sagt der Bandleiter, als sie fertig sind. „Ich kommentier’ das jetzt nicht, wir wollen ja erst einmal reinkommen. Über Seele und Wesen des Stücks reden wir später.“ Noch mal von vorne. Und noch mal. Dann geht’s Takt für Takt an die einzelnen Noten. „Ja, ich weiß, ich bin ein Pingel“, gibt Schatka zu. Die letzte Note will er „mit Power“ gespielt haben, der Ton soll „nach hinten raus nicht abflachen“. Ab und zu singt er vor, wie Passagen klingen sollen, „Da-da-dada-da-dadada“ und „Dudat-dudat-da“, die Gruppe singt’s nach und setzt es danach an den Instrumenten um. Nach etwa einer Stunde spielt die Band den „Mo’ Better Blues“ vom ersten bis zum letzten Takt durch. „Super! Das sind die ersten 4:30 Minuten unseres Konzertprogramms“, lobt Schatka. Dann gibt’s erst einmal eine kurze Pause, zum Verschnaufen, sich Austauschen, Kehle befeuchten, bevor’s mit „Funky M“ weitergeht. Schon vor der Probe habe es eine Konzertanfrage der Stadt gegeben für die Kunst- und Einkaufsnacht am 24. Juni, berichtet Schatka. „Ob wir da spielen können, hängt aber davon ab, wie gut wir vorankommen.“ (nasu) Kontakt Wer noch Interesse hat, mitzuspielen, kann sich bei Christian Schatka unter Telefon 0177 2938176 melden.

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