Frankenthal Steve Simms verlässt die HSG Eppstein-Maxdorf

FRANKENTHAL. Nur ein paar Stunden nach der Feier zum 150-jährigen Bestehen glänzten die A-Klasse-Handballer des TV Lambsheim. Derweil musste die HSG Eppstein-Maxdorf den plötzlichen Abgang von Trainer Steve Simms verdauen – mit Erfolg, auch die HSG gewann.

Gästetrainer Alex Zimpelmann war erleichtert angesichts des Siegs gegen sein ehemaliges Team: „So schwer hatte ich mir das nicht vorgestellt.“ Ein Unentschieden wäre am Samstag das gerechte Ergebnis gewesen. Doch die Eckbachtaler, die mit hohem Tempo begannen, brachten sich immer wieder aus dem Tritt und mussten unnötig oft in Unterzahl agieren. Dies kostete viel Kraft. Der Klassenerhalt sollte dennoch nicht mehr in Gefahr geraten, auch wenn der Abstand wieder auf zwei Punkte geschmolzen ist.

Der schon länger feststehende Abstieg scheint den SC zu beflügeln. Bis zur 45. Minute waren die Gastgeber die klar überlegene Mannschaft, doch als die favorisierten Gäste beim Stand von 25:19 auf eine offene Deckung umstellten, war Bobenheim-Roxheim ratlos. Der Vorsprung schmolz immer weiter, und letztlich musste man sich dann mit einer Punkteteilung zufrieden geben. SC-Sprecherin Heike Puppe freute sich dennoch über den Punktgewinn.

Auch wenn der TVL im Vorbericht vergessen wurde, wofür wir uns hiermit entschuldigen, so ließ er sich davon nicht aus der Bahn werfen. Vielmehr glänzte der personell geplagte TVL unter der Leitung von Interimstrainer Jochen Meininger. Die Abwehr wurde von Andreas Hubach und Carsten Leßmann bestens organisiert. Außerdem war Torhüter Marc Hartwig in Topform. Neuhofen hatte nicht den Hauch einer Chance. Der TV scheint wieder auf der Höhe zu sein. Abzuwarten bleibt, ob Jochen Meininger nicht zur Dauerlösung wird.

Der bisherige Trainer und Torhüter Steve Simms überraschte, als er bekanntgab nicht wie geplant in die sportliche Leitung der HSG zu wechseln, sondern sich dem Trainerstab der JSG Ruchheim/Mutterstadt anzuschließen. Simms steht mit sofortiger Wirkung nicht mehr zur Verfügung. Knifflig für die HSG ist, dass auch Co-Trainer Uwe Landgraf derzeit wegen einer Operation außer Gefecht ist. Damit nicht genug: Eppstein-Maxdorf musste auch noch einen neuen Torhüter finden, da Keeper Nummer zwei, Peter Kassel, krank war. Mit Julius Stricker wurde ein Torhüter reaktiviert – das zahlte sich aus, seine Paraden halfen beim Erfolg. Es war ein Überraschungssieg der HSG gegen den Tabellenzweiten. Eppstein-Maxdorf startete einen Sturmlauf und hatte von Anfang an die Nase vorne. Wichtig: Damit haben sich auch alle Abstiegssorgen erledigt. Jakob Kwak erzielte Treffer Nummer 30 und durfte seinen Kollegen eine Kiste Bier spendieren.

Lange war das Spiel ausgeglichen. Erst eine Umstellung von Heimtrainer Armin Diehl brachte in den letzten zehn Minuten die Wende. In doppelter Überzahl war es dann Lukas Tschischka vorbehalten, den 30. Treffer des Spiels zu erzielen. Es war das 30:25, womit die Entscheidung gefallen war. Auch hier war ein Kasten Bier fällig. Kommende Saison wird die HSG keine B-Klasse-Mannschaft melden. HSC-Trainer Holger Bentz erkannte den Sieg an, war allerdings mit seiner Abwehr in der zweiten Hälfte nicht ganz zufrieden.

Den Frankenthalerinnen gelang ein Start-Ziel-Sieg. Einzig zu Beginn des Spiels ließen sie die Gäste noch etwas gewähren. Doch der HSC reduzierte dann seine Fehlerzahl und verwertete seine Chancen immer konsequenter. „Wären wir konzentrierter ins Spiel gestartet und hätten die Gäste nicht so auf die leichte Schulter genommen, was wäre da drin gewesen“, meinte die gut gelaunte HSC-Sprecherin Anita Sima.

Pech verhinderte einen besseren Start für die Lambsheimerinnen, hierdurch gerieten sie früh in Rückstand. Neuhofen nutzte das clever aus und erhöhte den Druck auf Lambsheim, das sich verdient, aber etwas zu hoch geschlagen geben musste. TVL-Ziel ist nun, Rang vier zu behaupten. (mzn)

x