Frankenthal Sieg auf den letzten Drücker

Der VfR Frankenthal, hier Ahmet Pinarbasi (Mitte) mit den Dirmsteinern Daniel Staiber (links) und Sandro Ferraris, behielt die R
Der VfR Frankenthal, hier Ahmet Pinarbasi (Mitte) mit den Dirmsteinern Daniel Staiber (links) und Sandro Ferraris, behielt die Ruhe.

Spannung bis zur letzten Chance: Die Fußballer des VfR Frankenthal haben gestern mit dem 1:0 (0:0)-Erfolg beim TuS Dirmstein den zweiten Tabellenplatz in der Fußball A-Klasse Rhein-Pfalz verteidigt und sich damit für die Aufstiegsspiele qualifiziert. Der eingewechselte Willi Peschechodow traf in der vierten Minute der Nachspielzeit zum erlösenden Sieg.

«Dirmstein.» Nach dem Schlusspfiff war erst einmal Warten angesagt. Die Frankenthaler prüften mit dem Smartphone nach, ob Tabellenführer ESV Ludwigshafen seine Partie gegen den ASV Edigheim gewonnen hatte. In der Tat: Mit dem 4:1-Sieg am letzten Spieltag hatte sich der ESV die Meisterschaft und damit den direkten Aufstieg in die Bezirksliga gesichert. Der VfR hat sich als Zweiter für die Aufstiegsspiele qualifiziert – ein Erfolg, vor dem um ein Haar noch ein Entscheidungsspiel gegen den am Ende drittplatzierten VfR Friesenheim gestanden hätte. Die Friesenheimer gewannen nämlich ihre gestrige Begegnung mit der DJK Eppstein 2:1 und wären – wenn der VfR nur einen Zähler geholt hätte – punktgleich mit den Frankenthalern gewesen. Dementsprechend angespannt war die Atmosphäre auf dem Platz. „Wir haben es verpasst, ein frühes Tor zu erzielen“, befand VfR-Trainer Filippo Graziano. Seiner Mannschaft bescheinigte er aber gleichzeitig ein besonnenes Auftreten, weil sie mit der nötigen Ruhe agiert habe. „Der Druck war auf dem Feld schon zu spüren“, sagte VfR-Spieler Matteo Randazzo, der auf der für ihn ungewohnten Rechtsverteidigerposition auflief. „Ich habe zwischendurch zwar mitbekommen, dass der ESV hinten liegt, habe dies dann aber nicht herumposaunt, damit die Jungs nicht noch nervöser werden“, verriet Randazzo. In der Tat merkte man den Frankenthalern, die das Spielgeschehen bestimmten, die Nervosität an. Vor allem nach den Großchancen von Pascal Renner (3.) und Daniel Heise (6.), die beide am stark reagierenden TuS-Schlussmann Thomas Schneider gescheitert waren, verfingen sich die Gäste immer wieder in dem gut organisierten Abwehrnetz des TuS. Glück für den VfR, dass der Dirmsteiner Tobias Deubert einen der wenigen TuS-Konter an den Pfosten setzte (31.). Ebenfalls glücklich, aber nicht unverdient, dass der eingewechselte Willi Peschochodow in der letzten Minute der Nachspielzeit seine Farben zum Sieg köpfte und damit einen regelrechten Jubelsturm der Gefühle beim VfR auslöste. „Klar hätten wir die Partie vielleicht früher entscheiden können, aber die Dirmsteiner haben das defensiv gut gemacht. Und ganz ehrlich: Solch ein Spielverlauf ist von den Emotionen her einfach viel geiler“, sagte Randazzo und lachte. Auf der Gegenseite war man trotz des Gegentors in der Nachspielzeit mit der eigenen Leistung zufrieden. „Das späte Tor ist schon nervig, aber insgesamt hat meine Mannschaft noch mal eine tolle Leistung gezeigt“, erklärte der scheidende TuS-Trainer Oliver Müller. Er lobte seine Schützlinge, die sich „früher als gedacht“ den Ligaverbleib gesichert hätten – auch wenn die nötige Motivation in der Saison nicht durchgehend vorhanden gewesen sei. Müller, der nach 28 Jahren erstmals (bewusst) keinen neuen Trainerjob für die kommende Spielzeit in der Tasche hat, wird von den Sportplätzen der Region nicht völlig verschwinden. „Ich kann mir gut vorstellen, dass ich bei befreundeten Trainern aushelfe und dort mit ein paar Spielern arbeiten werde“, sagte Müller. so spielten sie TuS Dirmstein: Schneider - Beditsch, Bodes, Staiber, Batzler - Ferraris, Metzinger - Deubert, Töpfl (80. Lukasz Otta), Müller (81. Steigmann) - Henzel (63. Lacher) VfR Frankenthal: Wilk - Randazzo, Corell, Gabriel Arslan, Heise (63. Sezgin) - Teber, Winsel - Pinarbasi, Kaiser, Renner (71. Sürmen) - Hajra (46. Peschechodow) Tore: 0:1 Peschechodow (90.+4) - Gelbe Karten: Arslan, Kaiser, Pinarbasi - Beste Spieler: Schneider, Staiber, Ferraris - Corell, Teber, Peschechodow - Zuschauer: 70 - Schiedsrichter: Haas (Dannstadt).

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