Frankenthal Raus aus dem Fahrstuhl

Gerolsheim. Mit einem klar definierten Ziel gehen die Kegler von Aufsteiger TuS Gerolsheim die Saison in der Ersten DCU-Bundesliga an. Das Team will den Relegationsplatz erreichen und sich so eine weitere Spielzeit im Oberhaus erkämpfen. Einfach wird das nicht. Das erste Spiel bestreitet der TuS am Samstag, 14 Uhr, bei der SG Ettlingen.

Die erste Prüfung hat TuS-Kapitän Christian Mattern schon vor der Saison bestanden. Auf die Frage, ob er was mit der Zahl 3417 anfangen kann, antwortet er spontan: „Das sind bestimmt die Kilometer, die wir zu den Spielen zurücklegen müssen.“ Stimmt. Und damit haben die Pfälzer relativ wenig Reisestress. Denn viele Teams der Ersten DCU-Bundesliga sind in Nordbaden angesiedelt. Die Ausnahme bilden Fahrten nach Wolfsburg oder München. Die Vorbereitung lief eher durchwachsen, sagt Sportwart André Maul. Beim Turnier in Grünstadt habe man zum ersten Mal eine gute Leistung gezeigt. „Aber vor allem zu Hause haben wir noch Luft nach oben“, betont Maul. Am Wochenende gab es zum Abschluss der Vorbereitung ein 5560:5968 beim Titelfavoriten Rot-Weiß Sandhausen. Aber vor allem auf die Heimspiele wird es ankommen, will der TuS den Klassenverbleib schaffen. Bislang ging es nach dem Aufstieg gleich wieder runter in Liga zwei. „Der Heimvorteil ist in der Ersten Bundesliga noch viel extremer. Da gewinnt man auswärts nur, wenn der Gegner mal einen schlechten Tag hat“, erklärt Maul. Diesmal sollen andere in den Fahrstuhl nach unten steigen. Und da rechnet man sich beim TuS ganz gute Chancen aus. Maul und Mattern rechnen damit, dass die vier Aufsteiger – neben Gerolsheim sind das SKC Monsheim, KSV Kuhardt und PSV Franken Neustadt – auch um den Abstieg spielen. Aber nur drei Teams gehen direkt wieder runter. Der Viertletzte kann sich über die Relegation retten. Da gilt es, auf den eigenen Bahnen und vor allem gegen die vermeintlichen direkten Konkurrenten hellwach zu sein. Und auch mit taktischem Geschick an die Sache ranzugehen. Eine Überlegung ist laut André Maul, dass sich der von Rückenproblemen geplagte Martin Rinnert und Routinier Roland Walther 200 Wurf teilen. „So können dann beide 100 Wurf Vollgas geben“, erläutert Christian Mattern. Natürlich binde das Kräfte, die der zweiten Mannschaft in der Regionalliga fehlen könnten. Aber das würde man wohl in Kauf nehmen. Daneben sollen die TuS-Stammkräfte bei Gelegenheit auch ihre Pausen und somit die Möglichkeit bekommen, etwaige Wehwehchen auszukurieren. Einspringen könnten dann die Nachwuchskräfte Timo Nickel und Patrick Mohr, der von Eppelheim zum TuS gewechselt ist. Gezielt eingesetzt werden soll der Este Markko Abel. Zu den Spielen gegen die Top-Favoriten Mörfelden, Rot-Weiß Sandhausen und Eppelheim werde er sicher nicht eingeflogen, sagen Maul und Mattern unisono. Eine weitere Option wäre Schere-Spezialist Holger Mayer. Er stehe aber nur zur Verfügung, wenn die Auftritte des TuS nicht mit seinem Spielplan kollidieren. Einig sind sich die beiden auch, dass die Saison für den TuS erst etwas später richtig beginnt. Denn bei den ersten drei Partien in Ettlingen, zu Hause gegen Sandhausen und in Mörfelden rechnet man sich in Gerolsheim nur geringe Chancen aus. „Gegen Aschaffenburg könnten wir vielleicht eine Chance haben“, meint Maul. „Aber richtig los geht’s am fünften Spieltag“, betont Mattern. Da kommt Mitaufsteiger PSV Franken Neustadt nach Gerolsheim. „Wir haben quasi vier Spiele zum Reinkommen. Die können wir locker angehen, die Stammformation finden“, sagt der TuS-Kapitän. Am Ende soll die Relegation stehen. „Wenn wir das schaffen, war es eine super Runde. Wenn uns das heute einer anbieten würde, wir würden sofort unterschreiben“, sagt Christian Mattern. Sportlich den Klassenverbleib schaffen, das habe es noch nie gegeben in der Vereinshistorie. Für den Klassenerhalt spricht nach Matterns Ansicht die Erfahrung des Teams. „Wir wissen, wie der Hase läuft.“ Da sei man im Vergleich zu Monsheim und Kuhardt im Vorteil. Das relativ hohe Durchschnittsalter der Mannschaft könne dem TuS auch zum Nachteil gereichen. „Es ist eine lange Runde. Da ist immer mit Verletzungen zu rechnen“, sagt André Maul. Aber bei allen Rechenspielen ist die Vorfreude auf die Saison schon da. „Man hat die Möglichkeit, sich mit den Besten zu messen“, beschreibt André Maul, was ihn begeistert. Wolfsburg stehen laut DCU übrigens die meisten Reisekilometer in der Runde bevor: 10.053. Der Kader Christian Mattern (Kapitän), André Maul, Roland Walther, Alain Karsai, Uwe Köhler, Patrick Mohr, Dieter Staab, Markko Abel, Timo Nickel, Gerhard Bernatz, Martin Rinnert, Jürgen Staab, Holger Mayer.

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