Frankenthal Platz zwei: Schöner Erfolg

DIRMSTEIN. Dass Hans-Jürgen Schuler als Thorsten Kochs Nachfolger in keinster Weise als dessen Nachahmer die Handballbühne betreten wollte, stellte der neue Trainer der HSG Eckbachtal schon vor Saisonbeginn mit aller Deutlichkeit klar, indem er sich als neuer Mann mit anderen Ansichten und eigener Vorgehensweise charakterisierte – verbunden mit dem Wunsch, man werde sich an seinen neuen Stil gewöhnen. Es klappte: Eckbachtal beendete die Saison in der Handball-Pfalzliga der Herren auf Rang zwei.

Schulers Wunsch wurde ihm größtenteils erfüllt. Das Ergebnis seines Mühens kann sich sehen lassen. Die HSG Eckbachtal hat nach dem Abstieg aus der Oberliga und im Jahr eins unter seiner Ägide in der Handball-Pfalzliga die Vizemeisterschaft errungen und damit das vorab gesteckte Ziel erreicht, nach Rundenschluss unter den ersten drei der Tabelle zu landen. Damit ist ergebnismäßig alles in trockenen Tüchern. Rein sportlich gesehen müssen sich die Eckbachtaler Spieler dann doch das eine oder andere ins Stammbuch schreiben lassen. Dessen ist sich auch Hans-Jürgen Schuler bewusst, der immer wieder Schwächen im Abschluss, in der Konzentration, im Spielaufbau und in der Variation bemängelte. Zu viel durch die Mitte, zu wenig über die Außen, so die Erkenntnis. Zu nennen wären in diesem Zusammenhang die Spiele gegen Friesenheim, Ruchheim oder gegen Albersweiler. An diesen Eckpunkten wartet auf das Team eine Menge Arbeit. Personell stand die HSG Eckbachtal teilweise mit dem Rücken zur Wand. Zum Rundenstart zählten 17 Akteure zum Kader, der sich allerdings schnell dezimierte. Die Nummer zwei im HSG-Gehäuse, Hagen Gutland, verabschiedete sich schon frühzeitig in Richtung Hochdorf. Sven Lerzer, Yannick Adrian und Sebastian Welter waren so gut wie dauerverletzt, und auch Maximilian Schreiber und Sven Dopp mussten längere Zeit pausieren. Zu den Säulen der Mannschaft zählten wie schon zuvor Routinier Peter Baumann, Michael Betz, Maximilian Schreiber, Tobias Häuselmann und Christian Schmidhuber am Kreis, der ebenso wie Yannick Adrian die Spielgemeinschaft verlässt. Newcomer wie Sven Dopp oder Jan Bußer haben wie Nikolas Christ und Philipp Neuber noch Potenzial. Geblieben sind der HSG Eckbachtal quasi als Erblasten die unbefriedigende Hallensituation, mangelndes Zuschauerinteresse und zu geringe finanzielle Möglichkeiten sowie das nimmer müde werdende Engagement der immer gleichen Ehrenamtlichen. So gesehen ist der zweite Tabellenplatz ein schöner Erfolg, und Eckbachtal hat wieder einmal aus dem Vorhandenen das Beste gemacht. Hans-Jürgen Schuler und seine Truppe dürfen mit dem Abschneiden zufrieden sein, auch wenn (wenn auch nicht vorgesehen) ehrlicherweise mehr möglich gewesen wäre. (ait)

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