Frankenthal Neues Kraftwerk für die Stadtklinik

Seit Juni 2014 muss die Stadtklinik wegen eines technischen Defekts ohne Blockheizkraftwerk (BHKW) auskommen. Die monatlichen Energiekosten des Hauses sind deshalb laut Krankenhaus-Dezernent Andreas Schwarz (SPD) um rund 10.000 Euro gestiegen. Der Klinik-Ausschuss hat nun dem Kauf einer neuen Anlage für knapp 127.000 Euro brutto zugestimmt. Im März könnte sie in Betrieb gehen.

Schwarz sprach von einem „sehr guten Ausschreibungsergebnis“. Den Zuschlag erhielt die Firma Schmitt Enertec aus Mendig, die das güns-tigste Angebot abgegeben hatte und mit Referenzprojekten punktete. „Mit der Firma wird auch ein Wartungsvertrag über zehn Jahre abgeschlossen, der einen Stördienst beinhaltet“, sagte Schwarz. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 16.500 Euro pro Jahr. Der Austausch ist nötig, weil das alte Blockheizkraftwerk, das im März 2008 eingebaut wurde, nach rund 46.000 Betriebsstunden den Geist aufgegeben hat. „An dem Gasmotor sind zwei von zwölf Zylinderköpfen gerissen“, erläuterte der technische Leiter der Stadtklinik, Peter Preiß. Weil bei dem alten Aggregat auch eine Generalüberholung anstehe, sei eine Reparatur nach knapp siebenjährigem Betrieb unwirtschaftlich. Blockheizkraftwerke sind laut Preiß „effizient und ökologisch“. Sie erzeugen Strom. Die dabei anfallende Hitze wird für die Wärmeversorgung von Gebäuden genutzt. Die Stadtklinik deckt damit ein Drittel ihres Heizwärmebedarfs und erwärmt im Sommer das Wasser damit. Wird die Grundlast überschritten, springen automatisch zwei zusätzliche Heizkessel an. Derzeit übernehmen diese die Wärmeversorgung komplett, was zu monatlichen Mehrausgaben in Höhe von rund 10.000 Euro führt. Bei dem neuen BHKW handelt es sich laut Preiß ebenfalls um einen mit Gas betriebenen Ottomotor, jetzt mit acht Zylindern und gut 15 Litern Hubraum. Die Maschine sei eine Eigenentwicklung des beauftragten Unternehmens, das in vielen Blockheizkraftwerken eingesetzt werde. „Sie fällt etwas kleiner aus als das alte, weil das Kältemodul entfällt.“ Der produzierte Strom werde komplett im Krankenhaus verbraucht. Die neue Maschine erzeuge 235 Kilowatt an thermischer und 151 Kilowatt an elektrischer Leistung. Der Wirkungsgrad betrage rund 92 Prozent. „Ab rund 6000 Betriebsstunden pro Jahr ist ein solches BHKW rentabel. Wir kommen auf über 8000 Stunden“, unterstrich Peter Preiß. Gerhard Bruder (Grüne) sprach von einer „sensationellen“ Amortisationszeit. „Wenn man die derzeitigen monatlichen Mehrkosten betrachtet, lohnt sich die Investition schon nach knapp über einem Jahr.“ (gnk)

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