Frankenthal Museum: CDU bringt KBA-Gelände ins Spiel

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Die CDU-Fraktion im Stadtrat hat die Diskussion um das künftige räumliche und inhaltliche Konzept für das Erkenbert-Museum überraschend um einen neuen Gesichtspunkt erweitert. Sie brachte am Mittwoch das KBA-Gelände als möglichen Standort ins Spiel.

Christdemokrat Tobias Busch wollte seinen Vorstoß unter der Rubrik „Ideenbörse KBA“ eingeordnet wissen. Es solle geprüft werden, ob das Museum nicht verlagert und beispielsweise in der ehemaligen Lackiererei zukunftsfest untergebracht werden könnte. Auch Christian Baldauf (CDU) plädierte dafür, alle denkbaren Alternativen auszuloten, um später nicht Versäumnisse vorgehalten zu bekommen. „Die CDU kommt ständig mit neuen Ideen“, kritisierte Bernd Leidig (SPD). Er wundere sich, dass der Vorschlag nicht in der Sitzung von Museumsbeirat und Kulturausschuss zur Sprache gebracht worden sei. Er sehe darin einen „seltsamen Umgang“ mit dem Altertumsverein, dessen Vorsitzender Leidig ist. Dieter Schiffmann (SPD) warnte davor, den langen und intensiven Prozess neu zu beginnen. Die Standorte hätten vorab gegeneinander abgewogen werden sollen. Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) hielt es für legitim, bis zur endgültigen Beschlussfassung über die Neukonzeption des Erkenbert-Museums auch Alternativen darlegen zu können. „Die Bürger sollen ebenfalls zu Wort kommen.“ Mit Blick auf öffentliche Zuwendungen müsse auch die Aufsichtsbehörde von Anfang an mit ins Boot. „Wir wollen kein Luxusobjekt, aber ein zeitgemäßes Ambiente für unser Museum“, unterstrich der OB. Für Planungskosten gebe es im Haushalt einen Ansatz von 100.000 Euro. Derzeit würden die Bestände digital erfasst, und ein Konzept für deren Auslagerung werde erarbeitet. Als Zwischenlösung seien die Räume in der Andreas-Albert-Schule geeignet, langfristig müsse ein Zentraldepot gefunden werden. Die vom Stadtrat bei Stimmenthaltung der Grünen/Offene Liste und der Linkspartei gebilligte Vorlage, wonach die Verwaltung bis Ende Oktober einen ersten Entwurf vorgelegen soll, bezeichnete Ingrid Hezel (FWG) lediglich als Grundlage für die Planung, eine Zustimmung zu dem Projekt sei damit nicht verbunden. Die Frage, was sich die Stadt leisten könne, müsse im Vordergrund stehen, meinte Rainer Schulze (Grüne/Offene Liste). Er habe Probleme mit dem seiner Ansicht nach zu üppigen Raumplan. Zu den von ihm thematisierten Museumscontainern merkte OB Hebich an, dass diese deutlich teurer kämen. Günther Serfas (FDP) hielt die Investitionen in ein neues Konzept für wichtig, da das Erkenbert-Museum in den letzten zehn Jahren das Stiefkind der kulturellen Einrichtungen in Frankenthal gewesen sei. „Die eigentliche Diskussion beginnt bei den Kosten.“ |loi

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