Frankenthal Mit Wut im Bauch

Frankenthal. Nach dem Saisonstart in der Zweiten Feldhockey-Bundesliga (Gruppe Süd) beim HTC Stuttgarter Kickers und beim HC Ludwigsburg mit zwei 3:3-Unentschieden stehen für die TG Frankenthal am Wochenende die ersten beiden Heimspiele auf dem Programm. Am Samstag, 14 Uhr, gastiert der SC Charlottenburg. Am Sonntag, 11 Uhr, geben die Zehlendorfer Wespen ihre Visitenkarte auf dem Jahnplatz ab. Die TG geht mit Wut im Bauch in die Spiele.

Es war vor allem die zweite Halbzeit im Spiel gegen den HC Ludwigsburg, die nach dem Auftaktwochenende aufgearbeitet werden musste. Da gab die Turngemeinde einen scheinbar komfortablen 3:0-Halbzeitvorsprung aus der Hand. Nach drei Strafecken schafften die Gastgeber noch das 3:3. „Das war emotional nicht gerade das schönste Erlebnis“, gesteht TG-Trainer Fabian Rozwadowski. Trotzdem: Die Videoanalyse der zweiten Halbzeit aus Ludwigsburg konnte er seiner Truppe nicht ersparen. „Wir haben aufgehört, das Tempo anzuziehen, unser Aufbauspiel verlangsamt und den Zug nach vorne verloren“, betreibt Rozwadowski Ursachenforschung. Am Ende hätten individuelle Fehler zu den Strafecken geführt. Dann sei das Spiel innerhalb von drei Minuten gekippt. „Das mussten die Spieler nochmal sehen. Sie haben verstanden, dass Angriff die beste Verteidigung ist.“ Ein zweites Mal werde das Team bestimmt nicht eine 3:0-Führung aus der Hand geben. Allerdings warnt der Übungsleiter auch davor, jetzt alles zu überdramatisieren. „Die Alarmglocken schrillen nicht. Wir dürfen jetzt auch nicht alles schlechtreden“, betont Rozwadowski. Also hat seine Truppe jetzt ordentlich Wut im Bauch? „Das hoffe ich doch. Das Team muss am Samstag eine Reaktion zeigen.“ Das bedeute vor allem, Sicherheit in der Defensive zu bekommen. In der Offensive sei die Mannschaft bärenstark. Zu dieser bärenstarken Offensive gehört auch Johannes Gans. Er zeigte sich in Stuttgart und Ludwigsburg schon mal in guter Form – und traf jeweils doppelt. „Zwei Spiele, vier Tore, da kann man in der Tat nicht meckern“, sagt der 18-Jährige. Er sei selbst ein bisschen überrascht gewesen, dass es in den ersten beiden Spielen gleich so gut geklappt hat. Auch ihm ist das Ludwigsburg-Spiel noch im Kopf. „Das müssen wir gewinnen“, betont er. Und ja: Da sei auch wirklich noch eine gehörige Portion Wut im Bauch. Aber das Team habe jetzt die richtigen Schlüsse gezogen. „Wir werden uns besser anstellen“, verspricht er im Hinblick auf die beiden Partien gegen die Berliner Klubs. Das Ziel seien ganz klar sechs Punkte, vor allem zu Hause. „Johannes war schon in der Vorbereitung gut drauf“, sagt TG-Coach Fabian Rozwadowski. Es sei sehr ansehnlich gewesen, was Gans abgeliefert habe. „Er hat für viel Unruhe in der gegnerischen Abwehr gesorgt.“ Auch Rozwadowski ist zuversichtlich fürs Wochenende. „Der SC Charlottenburg wird’s schwer haben“, prophezeit er. Es komme darauf an, Tempo und Konzentration über 70 Minuten hochzuhalten. Und gegen die Zehlendorfer Wespen seien es stets attraktive Spiele gewesen. Allerdings sei das auch ein Team, das der TG bislang immer gelegen habe. Bleibt noch die Torwart-Frage. „Der Zweikampf zwischen Christoph Gans und Tobias Jordan ist weiter offen“, sagt der TG-Trainer. Gans stand zwar am vergangenen Wochenende gegen Stuttgart zunächst im Tor, musste nach einer Gelben Karte inklusive Zehn-Minuten-Strafe jedoch das Feld räumen. Tobias Jordan kam rein, hielt den fälligen Siebenmeter, blieb für den Rest der Partie zwischen den Pfosten und hütete auch gegen den HC Ludwigsburg das TG-Tor. Wer am Wochenende im Tor steht, ist noch offen. Simon Jacob könnte nach auskuriertem Muskelfaserriss eine Alternative fürs Mittelfeld sein.

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