Frankenthal Mit kontrollierter Offensive zum Klassenverbleib

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Frankenthal. Hallenhockey-Erstligist TG Frankenthal ist in den abschließenden beiden Saisonspielen zum Siegen verdammt. Nur dann hat das Team von Can Yurtseven noch eine Chance auf den Klassenverbleib. Dazu braucht die TG aber Schützenhilfe. Heute, 20 Uhr, ist der TSV Mannheim zu Gast. Am Sonntag, 12 Uhr, kommt der Mannheimer HC in die Halle Am Kanal.

Die Ausgangslage: Die Turngemeinde ist aktuell mit vier Punkten Letzter der Gruppe Süd. Vorletzter ist der Nürnberger HTC. Die Franken haben neun Zähler auf dem Konto und spielen morgen zu Hause gegen den Mannheimer HC und am Sonntag beim Münchner SC. Gewinnt die TG ihre beiden Partien und verliert Nürnberg seine zwei Spiele, bleibt die Turngemeinde erstklassig. Damit die TG ihre Hausaufgaben erfüllen kann, vertraut Coach Can Yurtseven auf die Unterstützung der Zuschauer. Er hofft, dass die Atmosphäre einen positiven Einfluss auf seine Spieler hat. „Wir brauchen die Kulisse!“ Natürlich sei ihm bewusst, dass die Zuschauer in dieser Saison viel mitgemacht hätten. Aber gerade in einer engen Endphase brauche man die Unterstützung von den Rängen. Mit kontrollierter Offensive will Yurtseven gegen die beiden Teams aus der Quadratestadt zum Erfolg kommen. Eine Schwächephase, wie sie die Mannschaft beim 4:5 gegen Ludwigsburg zwischen dem 1:0 und dem 1:4 zeigte, gelte es zu vermeiden. „Da waren wir zu lasch“, befindet Yurtseven. Da soll die Leistung schon eher wie die beim Münchner SC aussehen. Mit aggressivem Spiel hatte die Turngemeinde den Play-off-Anwärter am Rande der Niederlage, stand am Ende aber wie so oft ohne Punkte da – der rote Faden der bisherigen Hallensaison. Positiv bei der Mannschaft sei, dass sie zu keinem Zeitpunkt den Kopf hängen lasse. Der Charakter sei intakt. Die Stimmung im Training sei gut. Der Fokus liege komplett auf dem Spiel gegen den TSV Mannheim. Gegen das Team von Trainer Stephan Decher holte die TG vor knapp anderthalb Wochen ein 5:5, lag kurz vor Schluss sogar noch 5:4 vorne. Man dürfe sich heute Abend keine Schwächephase erlauben. „Wir müssen das Spiel bis zum Schluss offen halten und in den entscheidenden Szenen präsent sein. Und dann brauchen wir auch das nötige Quäntchen Glück.“ Ein Unentschieden heute wäre definitiv zu wenig. Ein kleiner Vorteil für die Turngemeinde könnte sein, dass sie heute vorlegen kann. Denn Nürnberg empfängt erst morgen den Mannheimer HC. „Erst mal müssen wir die Punkte holen“, sagt Can Yurtseven. Heißt: Einen Schritt nach dem anderen machen. „Klar, wir sind von anderen Mannschaften abhängig. Aber wir hatten ausreichend Gelegenheiten, die Situation zu unseren Gunsten zu verbessern.“ TG-Abwehrspieler Hans-Christian Damm bezeichnet die beiden Gegner als „sehr starke Teams“. „Da müssen wir schon unser allerbestes Hockey zeigen.“ Das größte Manko sei bislang die Chancenverwertung gewesen. „Wir müssen so gut wie möglich verteidigen. Hinten gut stehen und vorne mal einen rein machen.“ So eine Saison habe er bislang noch nicht erlebt, meint Can Yurtseven. „Pfosten, Latte, die vergebenen Siebenmeter“, zählt Yurtseven auf. Wären diese Möglichkeiten alle reingegangen, die TG wäre schon längst gerettet und hätte wohl sogar noch die Chance, um das Viertelfinale mitzuspielen. Aber im Sport zählt nun mal kein Konjunktiv. Doch Can Yurtseven ist sich auch sicher: „Irgendwann wird der Aufwand belohnt, dann platzt der Knoten.“ Um so mehr sei es anzuerkennen, wie die Mannschaft sich reinhänge – speziell mit dem Druck der Tabellensituation. „Das Team gibt nie auf!“ Nein, aufgegeben wird natürlich nicht, betont auch Hans-Christian Damm. „Warum sollten wir? Das würde gegen jeden Sportsgeist sprechen“, sagt der Verteidiger. Optimistisch stimmt ihn, dass Partien am Freitagabend vor eigenem Publikum der Mannschaft lägen. Verzichten muss die TG beim Saisonendspurt laut Yurtseven auf Paul Zettler. Der Stürmer hat sich im Heimspiel gegen Ludwigsburg eine Zerrung zugezogen, verpasste deswegen auch die Partie beim Münchner SC. Heißt: Die Basis bildet auch wieder der Kader, der mit in der bayerischen Landeshauptstadt war. Carsten Peikert steht wieder im Tor. Wer für Zettler nachrückt, ist noch offen. Als Alternativen stünden Johannes Zurke oder Manuel Eck für die Defensive sowie Sandro Reinhard für die Offensive zur Verfügung.

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