Frankenthal Kräuter eiskalt erwischen

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Gerade noch wuchs die Petersilie auf einem sonnigen Feld, schon steckt sie in einer 50-Gramm-Packung und friert. Ruckzuck werden Kräuter im Bobenheim-Roxheimer Werk Rheintal für den Tiefkühlkosthersteller Frosta verarbeitet. Bei der Sommertour am Mittwoch, 3. August, können Leser Einblick in das Werk bekommen.

Werkleiter Alexander Seibt kann noch nicht garantieren, ob an diesem Morgen Basilikum oder ein anderes Kraut an der Reihe ist. Sein Blick in den Produktionsplan: „Eigentlich wären wir voll im Basilikum.“ Doch um das Kraut ist es wegen der Unwetter eher schlecht bestellt. „Es ist nicht, dass die Ernte wegen nasser Felder ausfällt – wir konnten schon gar nicht aussäen. Aber ein anderes Kraut wird laufen.“ Rund 19.000 Tonnen werden in Bobenheim-Roxheim pro Jahr verarbeitet, davon bis 13.000 Tonnen Spinat, 3300 Tonnen Rotkohl, Wirsing und Blumenkohl, 1500 Tonnen Kräuter. Die Kräuter, die zwischen Anfang April und Mitte November geerntet werden, sind die Spezialität von elf Bauern in der Region. Frosta hat Verträge mit 26 Landwirten, die auch mit Anteilen an der Raiffeisen-Gemüsegenossenschaft beteiligt sind und ein Lieferrecht haben. Das erklärt Seibt mit der Historie des Werks: 1961 als Arktis-Kühlkost gegründet, wurde der Betrieb zwischendurch in Raiffeisen-Kühlkost umgewandelt und ist seit 1998 komplett Teil der Frosta AG. Die enge Bindung zu den Bauern vor Ort hat Vorteile: „Sie bauen zum Großteil schon in der zweiten und dritten Generation Kräuter an und haben ein besonderes Know-how. Unser Schwesterwerk in Ostdeutschland kriegt das nicht hin“, sagt Seibt. Allerdings ist die Kräuter-Tiefkühlproduktion ein unberechenbares Geschäft, auch wenn versucht wird, alles zu takten. Es könne sein, dass man eine Dillernte einplant, doch weil die Petersilie unter den Witterungsverhältnissen zu leiden droht, wird sie vorgezogen. Damit die 156 fest angestellten Mitarbeiter und der Betrieb immer ausgelastet sind, werden zusätzlich 1200 Tonnen Blätterteigsnacks hergestellt. Aber auch hier kann kurzfristig umgeplant werden. „Wenn eine große Lieferung vom Feld kommt, stoppen wir die Bäckerei. Tiefkühlfisch und Mehl können warten“, erklärt Seibt. Mehr Details über Aussaat, Ernte und Produktion wird er den Teilnehmern erzählen und zeigen. Eine kleine Verkostung hat er für die RHEINPFALZ-Sommertour auch auf dem Plan: mit Frosta-Produkten wie zum Beispiel Spinat oder Fisch in Blätterteig. ANMELDUNG Wer dabei sein möchte, füllt den Coupon aus, Stichwort „Frosta“. Maximal zwei Personen können mit dem Coupon angemeldet werden, er muss bis Montag, 1. August, 12 Uhr, vorliegen: RHEINPFALZ, Glockengasse 12, 67227 Frankenthal, Fax 06233 315130. Oder Sie schicken eine E-Mail an die Adresse sommertour-ft@rheinpfalz.de. Wer ausgelost wird und teilnehmen darf, wird angerufen. Daher ist die Angabe einer Rufnummer erforderlich. Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr. |jel

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