Frankenthal Knappe Angelegenheit

91-91271682.jpg

Gerolsheim. Knapp war’s. Und am Ende auch noch mal spannender, als das zwischendurch zu vermuten war. Unterm Strich machten am späten Samstagnachmittag 39 Kegel den Unterschied. Die DCU-Erstligakegler des TuS Gerolsheim gewannen das Derby gegen den 1. SKC Monsheim 5930:5891.

Mit Plänen ist das so eine Sache. Auf dem Papier oder im Kopf sind sie vorher in der Regel gut. Sobald es dann aber an die Praxis geht ... So war es auch am Samstag auf den Kegelbahnen des TuS Gerolsheim. Die Gastgeber hatten sich vorgenommen, nach dem Startpaar einen beruhigenden Vorsprung zu haben, damit bei der Aufgabe Heimsieg nichts anbrennen kann. Doch grau ist alle Theorie. Was in diesem Fall an mehreren Faktoren lag. Bei den Gerolsheimern lieferte der Este Markko Abel eine gewohnt gute Leistung ab, brachte es nach verhaltenem Start auf 1017 Kegel. „Ich war am Anfang etwas nervös. Nach den ersten paar Wurf kam dann aber die Sicherheit, ich wurde lockerer“, berichtete Abel. Doch sein Partner im Eröffnungsduo, André Maul, war nicht wirklich locker, blieb mit 950 Zählern unter seinen Möglichkeiten. „Es war ein gebrauchter Tag, ich bin einfach nicht in den Fluss gekommen. Zum Glück war auf Markko Verlass“, meinte Maul. Bei Monsheim kamen Daniel Krüger unaufgeregt zu 1020 und Daniel Strefler auf 961 Zähler. So übernahmen TuS-Kapitän Christian Mattern und Jürgen Staab mit 14 Holz Rückstand. Doch speziell Mattern legte los wie die Feuerwehr, legte eine erste Bahn mit 291 Kegeln hin und bot dabei teilweise großen Kegelsport. Und lange sah es so aus, als könnte der Spielführer locker die 1000-Punkte-Marke knacken. Der Schock kam hier nach 98 Wurf. Da griff sich Mattern an die Adduktoren – Zerrung. Mattern biss auf die Zähne und kam noch auf 992 Kegel. Jürgen Staab unterstrich erneut seine gute Form und holte 1027 Holz. Er freute sich danach über „vier gleichmäßig gute Bahnen“. So habe er seinem Gegner den Zahn gezogen. In der Tat blieb der Monsheimer Daniel Dietrich mit 926 Punkten weit hinter Staab. Doch Pierre Schulz hielt nach Kräften dagegen, holte mit 1032 Punkten das beste Ergebnis an diesem Nachmittag und sorgte dafür, dass die Gäste auch vor dem Schlusspaar nicht komplett chancenlos waren. 3986:3939 – 47 Punkte Differenz bei 400 Wurf pro Team sind aufzuholen. Doch Martin Rinnert und Dieter Staab sorgten mit einer jeweils guten ersten Bahn für einen scheinbar beruhigenden Vorsprung gegen die beiden Monsheimer Sebastian Klonner und Frank Breyvogel. Der Vorsprung der Gastgeber wuchs bisweilen auf knapp 100 Zähler an. Doch Klonner kämpfte sich mit einer zweiten Bahn von 270 Holz wieder ran, und Breyvogel steigerte sich im Verlauf des Spiels. So verkürzten die Gäste den Abstand sukzessive. Doch Klonner ging auf den Bahnen drei und vier die Luft aus, während Rinnert, der im Vorfeld vor den Monsheimern gewarnt hatte, sein Niveau hielt. Beim TuS-Akteur blieb die Anzeige bei 969 Kegeln stehen, Klonner kam auf 960. Rinnert gestand hernach, schon das eine oder andere Mal auf die Anzeige auf der gegnerischen Bahn geschaut zu haben. Breyvogel versuchte alles, kam auf 992 Zähler. Doch Dieter Staab kämpfte, eine Zerrung plagte ihn. Seine 975 Punkte reichten am Ende, um den knappen Sieg zu sichern. „Ich konnte unter der Woche nicht trainieren. Dafür sind 975 Punkte okay“, befand Dieter Staab. Insgesamt habe der TuS die Partie im Griff gehabt. „Aber wir haben es uns einfacher vorgestellt.“ Monsheim ging trotz einer Auswärtsbestleistung leer aus. „Wir hatten uns schon ein bisschen mehr erhofft“, bekannte SKC-Kapitän Gerd Böss. Er verwies aber auch darauf, dass sein Team einige Verletzte zu ersetzen hatte und schon 100 Punkte zurückgelegen war. „Am Ende hat auch ein Quäntchen Glück gefehlt.“ TuS-Kapitän Christian Mattern war mit dem Resultat von 5930 Zählern zufrieden. „Wenn wir das bringen, hat es hier jeder Gegner schwer.“ Zufriedenheit machte sich bei ihm aber auch breit, weil der Aufsteiger jetzt vier Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz hat. „Jetzt müssen wir unter der Woche unsere Wehwehchen in den Griff bekommen.“ Am Samstag erwartet der TuS mit dem KSV Kuhardt den nächsten Mitaufsteiger.

x