Frankenthal Kein Respekt vor den Altstars

FRANKENTHAL. Mit einem überraschend deutlichen 10:3-Heimsieg gegen den souveränen Tabellenführer Dürkheimer HC III haben sich die Herren II der TG Frankenthal am Sonntag in der Sporthalle Am Kanal im Aufstiegsrennen der Hallenhockey-Oberliga vor den letzten beiden Saisonspielen in eine gute Ausgangsposition gebracht.

Klar ist, das Dürkheim III, das mit 21 Punkten als Meister im Prinzip feststeht, nicht aufsteigen kann, weil das zweite Herrenteam des Vereins bereits in der Zweiten Regionalliga vertreten ist. Frankenthal befindet sich mit 15 Punkten auf Platz drei und hat am letzten Spieltag den um einen Punkt besser platzierten Konkurrenten TFC Ludwigshafen in eigener Halle zum Gegner. Sollten beide Teams davor ihre lösbaren Auswärtsaufgaben in Worms (TG) und Kaiserslautern (TFC) meistern, kommt es am 28. Februar in der Sporthalle Am Kanal zum Endspiel um Platz zwei und damit um den Regionalliga-Aufstieg. „Mit zwei Siegen sind wir durch, wir wollen es jetzt auch packen. Wir haben aber keinen Druck, denn man darf nicht vergessen, dass wir als Aufsteiger in die Runde gegangen sind“, sagte Trainer Stephan Groh nach dem ungefährdeten Sieg gegen den Tabellenführer. Am Sonntag trafen die jungen TG-Spieler die, nur ergänzt durch die Führungsspieler Peter Klug und Fabian Rozwadowski, überwiegend aus dem eigenen Nachwuchs stammen, auf Dürkheimer Seite auf sehr erfahrene Akteure mit großer TG-Vergangenheit: etwa Thomas Gunst, Peter Schumacher und Uwe Haag. Auch die mehrmaligen Deutschen Meister mit dem DHC, Uwe Krauß und Thorsten Böckler, zeigten ihre Klasse am Stock. Kurzfristig musste hingegen die Dürkheimer Hockeylegende Christian Mayerhöfer wegen Rückenproblemen passen. Er konnte sein Team nur in Zivil von der Bank aus betreuen. Von Beginn an agierte der TG-Nachwuchs gegen die Altstars respektlos und mit viel Einsatzwillen. Bereits in der fünften Minute gelang Melvin Fuchs nach einer Strafecke die Führung. Luca Frank und Fabian Rozwadowski erhöhten auf 3:0 (11.). Nun drängten die Gäste etwas mehr und kamen mit einer von Krauß verwandelten Strafecke wieder heran. Nach einer schwächeren Phase mit vielen Fehlpässen erhöhten Jakob Burkhardt und Andreas Damm auf 5:1 für die TG. Nach dem Anschlusstreffer durch Uwe Haag (28.) hatte Frankenthal nach einem Lattentreffer von Dürkheims Ott das nötige Glück. Auch nach der Pause nahm die Partie schnell Fahrt auf. Rozwadowski erhöhte gleich mit einer technisch anspruchsvollen Einzelleistung – er zog an zwei Gegnern vorbei – auf 6:2. Uwe Krauß verwandelte auf der Gegenseite seine zweite Strafecke zum 6:3. Im weiteren Verlauf bauten die nur mit zwei Auswechselspielern angetretenen Gäste kräftemäßig immer mehr ab, Frankenthal hatte nun oft Überzahl und traf im weiteren Verlauf noch viermal durch Manuel Eck, Leo Plomer, Melvin Fuchs und Kapitän Peter Klug. Stark spielte auch Torhüter Christoph Gans, der unter anderem einen Siebenmeter von Uwe Krauß an den Pfosten lenkte. „Wir haben auch in der Höhe verdient gewonnen. Wir waren viel konsequenter als noch vor einer Woche gegen Kaiserslautern. Dürkheim hat uns viel Platz gelassen, den wir genutzt haben. Jeder hat mitgearbeitet, keiner ist stehen geblieben. Bedanken möchte ich mich noch bei Rainer Hopf, der für den nicht erschienenen zweiten Schiedsrichter eingesprungen ist“, meinte Stephan Groh. Zufrieden war auch Fabian Rozwadowski. Der Trainer der Bundesliga-Herren agiert im Oberligateam als torgefährlicher Stürmer und unterstützt Groh bei den Übungseinheiten. „Wir haben aus der knappen Hinspielniederlage die richtigen Schlüsse gezogen und unsere läuferischen Vorteile mit viel Passspiel clever ausgenutzt. Jetzt wollen wir die Aufstiegschance nutzen“, sagte Rozwadowski. Für Dürkheim III war es die erste Niederlage seit über drei Jahren. (abw)

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