Frankenthal Kaltstart für den Frühjahrsmarkt
Lange genug haben sie auf dieses Ereignis warten müssen. Und so war es auch keine große Überraschung, dass es bereits in den Nachmittagsstunden trotz der letztmals geltenden und von Sicherheitskräften kontrollierten 3G-Regel auf dem Rummelplatz recht lebhaft zuging. Das erste Volksfest in der Region lockte nicht nur Einheimische, sondern auch Gäste von auswärts an.
Der Zuspruch, den das mit seinen 38 zum Teil weitgereisten Beschickern breit aufgestellte Angebot fand, fiel recht unterschiedlich aus. Wenn es wie bei den Großfahrgeschäften „Shake“ und „Musikexpress“ in rasantem Tempo rundging, war das laute Quietschen und Johlen der meist jugendlichen Gäste ein sicherer Indikator für hohen Spaßfaktor. Beim Autoscooter „Speedway“ und der erstmals auf dem Frühjahrsmarkt vertretenen Familien-Achterbahn „Crazy Jungle“ war dagegen am Eröffnungstag noch Luft nach oben. Derweil belagerten ein paar Mutige das mobile Bungee-Trampolin. Neben dem kulinarischen Genuss gab es an der Flammlachs-Hütte noch einen angenehmen Nebeneffekt: Die Feuerschale verbreitete wohlige Wärme.
Für großen Besucheransturm gerüstet, präsentierte sich der von den letzten Schneeresten noch nicht ganz befreite Biergarten von Bernd Nickel. Es herrschten freilich nicht die Temperaturen, um für einen Plausch gemütlich Platz zu nehmen. Daher bildeten die etwa zwei Dutzend Ehrengäste lieber einen Stehkonvent, um Zeugen eines fast schon in Vergessenheit geratenen Eröffnungszeremoniells zu werden.
Zahlreiche Hammerschläge
Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) war die Erleichterung anzumerken, dass nach der „gefühlten Ewigkeit“ von drei Jahren wieder ein Frühjahrsmarkt stattfindet. Er bedankte sich bei den Schaustellern, die dies ermöglicht hätten. Der Rummel gehöre einfach zum Leben dazu. „Es kann stürmen oder schneien, wir lassen uns den Jahrmarkt nicht mehr nehmen“, sagte er.
Noch bevor der OB zur Tat schritt, kokettierte er mit seiner „merkwürdigen Art“ des Fassbieranstichs und fragte sicherheitshalber nach Ersatzzapfhähnen. Die brauchte er zwar nicht, dafür aber eine schier endlose Serie von Hammerschlägen, die er in einer Gemeinschaftsaktion mit der „ewigen Miss Strohhut“ Vanessa Quietzsch erfolgreich bewältigte. Erst spritzte es nur, dann füllten sich die Gläser mit mehr Schaum als Gerstensaft. Darüber lässt sich bei Freibier großzügig hinwegsehen. Allerdings wäre Glühwein fast das passendere Getränk zum Anstoßen und Aufwärmen gewesen.
Der Frühjahrsmarkt, der bis kommenden Sonntag dauert, wartet für die Besucher mit einigen Sonderaktionen auf: dem Familientag mit ermäßigten Preisen am Mittwoch, dem „Ladies’ Evening“ am Donnerstag sowie dem Auftritt der Band De Breaks (aktuell bei „The Voice Kids“ im Rennen) und dem Höhenfeuerwerk am Freitag.