Frankenthal Im Mittelpunkt stehen die Strafecken

Frankenthal

. Heute düst TG-Trainer Fabian Rozwadowski erst einmal in den Urlaub nach Kreta, einfach mal ausspannen. Denn auch nach dem letzten Spieltag am vergangenen Sonntag war für den 31-Jährigen noch nicht Schluss. Ab Mittwoch war er bei der Weltmeisterschaft in Den Haag. Dort traf Rozwadowski unter anderem Yuvraj Walmiki, der nicht zuletzt dank seiner TG-Engagements den Sprung ins indische Nationalteam geschafft hat. Eine Option für die neue Runde? „Wenn er kann, wird er kommen. Ich nehme ihn immer, da er voll integriert ist. Aber es wird schwer, da die indischen Nationalspieler viele Termine haben“, so Rozwadowski. Dennoch nutzte er den Abstecher zur Kontaktpflege, auch zu den Verantwortlichen beim indischen Verband. Bis zum 26. Juni hat die Mannschaft frei, ab dann wird wieder trainiert. „Wir werden vieles im Juli machen, da im August ja Sommerferien sind und einige dann fehlen“, erklärt er den frühen Vorbereitungsstart vor dem ersten Punktspiel Mitte September. Auf dem Programm werden definitiv Strafecken stehen, denn die maue Quote – nur drei Tore aus 29 Versuchen – erklärten die dürftige Sechs-Punkte-Ausbeute der Rückrunde. „Die Ecken waren maßgeblich für das schwache Abschneiden“, unterstreicht Rozwadowski. Das akzeptable Punktekonto nach der Vorrunde (zwölf) wurde so kaum noch ergänzt. Auch die insgesamt 52 Gegentore schmecken dem TG-Trainer im Vergleich zu den nur 41 selbst erzielten Treffern nicht. „Eine bessere Ausbeute wäre locker möglich gewesen“, betont er dennoch – wenn nur mehr Strafecken ins Tor gegangen wären. „Wir müssen nicht die Welt verändern, das ist eine wichtige Erkenntnis. Aber zentral sind eben die Ecken.“ Die vielen Gegentreffer seien zugleich ein Indiz dafür, „dass wir uns in der Defensive verbessern müssen“. Ansatzpunkte sieht Rozwadowski im individuellen Verhalten eines jeden Spielers, aber auch bei der Gruppentaktik. Als dritte Schwachstelle hat er Fitness-Defizite ausgemacht. „Vieles leidet eben, wenn man nicht fit genug ist“, sagt Rozwadowski. Dann würden Konter nicht sauber ausgespielt oder Pässe fänden keinen Abnehmer. „Wir waren nie platt, aber es hat dann immer ein bisschen was gefehlt, um die Konzentration und taktische Disziplin umzusetzen. Und Unkonzentriertheiten führen eben zu Gegentoren“, so Rozwadowski. Hinzu kommt aus seiner Sicht in der Rückrunde der Faktor Glück. „Wir hatten einmal Glück, und zwar am letzten Spieltag in Frankfurt, und schon haben wir gewonnen.“ Davor sei einfach auch vieles gegen die TG gelaufen, meint der Trainer. Während man in der Offensive oft knapp gescheitert sei, habe man in der Abwehr bei fast jeder Chance ein Gegentor kassiert. „Ich sage nicht, die Rückrunde war nur Pech. Es heißt ja immer, Glück muss man sich erzwingen, und das haben wir zu wenig gemacht.“ Nicht vergessen werden dürfe ferner die hohe Fluktuation aufgrund der vielen jungen Neuzugänge. „Der Trainingskader umfasst nun 25 Spieler. Da sind viele Junge und Unerfahrene dabei. Das heißt, man muss vieles erst bewältigen, da es nicht automatisch läuft. Es kostet eben Zeit, alle zu integrieren. Daher fehlte sicher der Blick für anderes“, räumt Rozwadowski ein. Doch seiner Meinung nach lohnt sich die Mühe, da alle neuen Spieler „gezeigt haben, dass sie Größen bei der TG werden können“. Das sei sehr erfreulich. Rozwadowskis Motto: „Wir zahlen jetzt und ernten später.“ Auf Anhieb sehr stark sei Johannes Gans gewesen: „Ein Riesentalent“. Sven Beringer habe viel Potenzial, konnte wegen Verletzungen aber nicht so viel spielen. Alexander Cunningham „ist gefährlich und hat einen guten Abschluss“. Auch Paul Zettler, Jakob Burkhardt, Sebastian Firsching, Leo Plomer und Erik Kohlmann hätten ihre Aufgaben gut gemeistert: „Alle können Zweite Liga spielen, es fehlt nur noch an Konstanz.“ Erfreulich findet Rozwadowski auch, dass es spielerisch aufwärts gegangen ist. „Keiner ist mit den sechs Punkten zufrieden, aber in unserer aktuellen Situation zählt mehr als nur die Punkte-Ausbeute.“ Man werde alles in Ruhe analysieren und konzentriert weiterarbeiten. „Es fehlt nur wenig, um in der Tabelle einen Sprung zu machen. Es lohnt sich also, dass wir mehr machen.“ Im Kader für die Saison 2014/15 wird sich wieder einiges tun. Torhüter Dominik Bassemir hört wegen anhaltender Hüftprobleme auf. „Wir haben mit Christoph Gans und Jonathan Metzler dann zwei sehr junge Keeper.“ Volker Schwindt verbringt bis Dezember ein Auslandssemester in Shanghai. Die Polen Dawid Zimnicki und Filip Bratkowski sind zurück in ihrer Heimat. „Ob sie zurückkommen, ist derzeit unklar. Aktuell muss ich also von vier Abgängen ausgehen“, erklärt Rozwadowski. Doch Gespräche mit potenziellen Zugängen liefen bereits. „Zwei bis drei Verstärkungen wären gut.“ (ax)

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