Frankenthal Gemeinsam aus dem Schlamassel

Frankenthal. Die Zweite Feldhockey-Bundesliga biegt auf die Zielgerade ein: Morgen, 16 Uhr, kommt es dabei auf dem Jahnplatz zum Pfälzer Prestige-Derby zwischen der TG Frankenthal und dem Dürkheimer HC. Doch diese Nachbarschaftsrivalität interessiert TG-Trainer Fabian Rozwadowski aktuell überhaupt nicht: Er will mit seinem Team nach sechs vergeblichen Anläufen in der Rückrunde nun endlich in die Erfolgsspur finden.

Im Prinzip ist die Saison für beide Mannschaften schon gelaufen. Die zwei Pfälzer Teams haben 14 Punkte auf dem Konto. Nur dank des etwas besseren Torverhältnisses (TG 33:41; DHC 36:48) haben die Frankenthaler auf Rang sieben derzeit die Nase leicht vorne. Abstiegssorgen muss sich niemand mehr machen, da dieses Jahr nur der Tabellenletzte absteigen wird. Schlusslicht Rot-Weiß München hat derzeit acht Zähler Rückstand auf die Pfälzer und trifft in seinen letzten vier Spielen auf drei der vier Topteams, wird also wohl eher keine Siegesserie starten. Rozwadowski erwartet morgen dennoch hochmotivierte Dürkheimer auf dem Jahnplatz. Sie haben zum einen Rückenwind, weil ihnen am vergangenen Sonntag beim 5:4 über Lichterfelde der erste Rückrundensieg gelungen ist – auf den die Frankenthaler ja immer noch warten. Außerdem haben die Ergebnisse der vergangenen Jahre gezeigt: „Die Dürkheimer liegen uns einfach nicht. Sie sind seit dem Sieg gegen Lichterfelde gerettet und werden selbstbewusst zu uns kommen.“ Ein Blick auf die Statistik zeigt, was Rozwadowski mit „nicht liegen“ meint: Seit dem Erstliga-Abstieg im Sommer 2010 konnte die TG nur einmal gegen Dürkheim gewinnen (gleich das erste Derby im Oktober 2010). Danach folgten drei Unentschieden und zuletzt sogar drei zum Teil saftige Niederlagen. Das letzte Duell entschied der DHC mit 3:2 für sich. Neben dem Faktor Dürkheim macht dem TG-Coach auch die magere Rückrundenausbeute zu schaffen: „Wir haben eine große Diskrepanz, von dem, was wir erwartet haben, und dem, was eingetreten ist. Klar ist: So etwas führt zu Enttäuschung und Frust.“ Dass in den bisherigen sechs Spielen der Rückrunde nur zwei Punkte geholt wurden, „sitzt tief“, räumt Rozwadowski ein. Zumal die Mannschaft eigentlich in allen Partien gut gespielt habe: „Sieben Zähler mehr müssten wir mindestens haben.“ Doch der TG-Trainer muntert seine Mannschaft auch auf: „Positiv ist, dass das Team reagiert. Das zeigt: Wir haben andere Ambitionen. Durch Niederlagen und Enttäuschungen kann man auch stark werden.“ Er erinnert an die erste Hallen-Zweitliga-Saison, als die TG als Absteiger ebenfalls noch sieglos auf Dürkheim traf und dann klar gewann. Einen Hauptaspekt für die dürftige Bilanz sieht Rozwadowski bei den Strafecken: „Wir hatten 19, machen daraus aber nur zwei Tore. Das ist viel zu schwach und erklärt die Misserfolge. Zumal zehn Versuche noch nicht einmal aufs Tor kamen.“ Doch die Mannschaft zeige im Training, dass sie viel Potenzial habe und auch wolle: Das müsse jetzt eben auch mal abgerufen und in Punkte umgesetzt werden. Rozwadowski: „Es wird ein heißer und enger Tanz, aber wir konzentrieren uns ganz auf unser Spiel. Die aktuelle Situation stehen wir gemeinsam durch und sind dann als Gruppe gestärkt.“ Bis auf Alex Cunningham, der bei der U 21 der USA ist, sind alle dabei. Im Tor bleibt Dominik Bassemir, auch wenn der TG-Coach Christoph Gans „immer bessere Trainingsleistungen“ bescheinigt. (ax)

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