Frankenthal Filmalternative: Tragikomödie über Sterbehilfe

FRANKENTHAL. Eine Tragikomödie zum Thema Sterbehilfe ist heute unter dem Titel „Hin und weg“ in der Reihe Filmalternative im Frankenthaler Lux-Kino zu sehen. Es ist ein anrührender Film, bei dem aber die Balance zwischen Dur und Moll nicht immer gelingt.

Alljährlich verabredet sich eine lustige Frankfurter Clique zu einer mehrtägigen Radtour. Hannes, der mit der Auswahl des Ziels dran ist, will ausgerechnet nach Belgien. Ernsthaft? Zunächst mokieren sich die Mitfahrer, doch dann überwiegt die Freude am Unterwegssein. Als die Sechs aber eine Einkehrkurve zu Hannes Mutter machen, verrät diese den anderen den Grund des Reiseziels. Hannes, der an einer unheilbaren Nervenkrankheit leidet, die ihn rapide schwächer werden lässt, will in Oostende Sterbehilfe in Anspruch nehmen. Seine Freunde sind zwar entsetzt, beschließen aber, Hannes seinen letzten Wunsch, eben diese gemeinsame Radtour, zu erfüllen. Doch nicht nur wegen Hannes’ Vorhaben kommt die Truppe unterwegs ins Schlingern. In den letzten Jahren entstand parallel zu den Diskussionen um Sterbehilfe ein „Schöner sterben“-Genre mit Filmen, in denen der „assistierte Selbstmord“ recht romantisch ausgemalt wird. Dieses Road-Movie kontrastiert das traurige Thema mit radfahrerischer Feelgood-Atmosphäre. Doch die Balance zwischen Tragödie und Komödie gelingt Christian Zübert, der auch bei „Dreiviertelmond“ Regie geführt hat, leider nicht immer. So stehen stimmungsvolle Momente über das Zen des Radfahrens neben Clownereien und nichtssagendem Beziehungsgezerch. Besonders Jürgen Vogel als Womanizer kann nicht wirklich überzeugen. Doch der Film punktet durchaus auch mit leisen, anrührenden Szenen. (chy) Deutschland 2014, Regie Christian Zübert, mit Florian David Fitz, Julia Koschitz, Jürgen Vogel und Hannelore Elsner, 95 Minuten, ab 12 Jahren.

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