Frankenthal Für mehr Investitionen

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Die Liberalen gehen mit Optimismus in die Landtagswahl im März. Das strahlten alle Redner beim FDP-Wahlkampfauftakt im Wahlkreis Frankenthal aus, der zugleich Kreisparteitag war. Frankenthal mehr an den Tourismus anbinden, der dualen Ausbildung in Rheinland-Pfalz mehr Schwung verleihen, das sind Ziele der Direktkandidatin Karin Huth. 20 Mitglieder und zehn Gäste konnte Kreisvorsitzender Arno Gürtler im Tennisheim am Strandbad begrüßen.

Sowohl Karin Huth (Landesliste Platz 22) als auch Gastredner Andy Becht aus Germersheim (Landeslistenplatz 9) fordern Investitionen in die Infrastruktur – wobei sie darunter vor allem den Ausbau des schnellen Internets verstehen. „Rheinland-Pfalz ist attraktiv für Gründer, wenn die Grundlagen stimmen“, sagte Huth. Dass für 600 Millionen Euro ein Freizeitpark gebaut werde, die Unibibliothek in Mainz aber wegen Baumängeln geschlossen werden müsse, kritisiert sie. Beide forderten, der beruflichen Ausbildung den Stellenwert zuzuerkennen, den sie verdiene. Derzeit werde eine Politik betrieben, die Menschen ins Abitur treibe, zulasten der Berufsschulen. Huth will den Ausbau der dualen Bildungsstätten forcieren. Hier hinke das Bundesland dem Nachbarn Baden-Württemberg stark hinterher. Dass der Bachelor umsonst sei, die Meisterprüfung aber mehr als 20.000 Euro kosten könne, das sei nicht in Ordnung. Becht bemängelte den überbordenden Bürokratismus und forderte ein bürokratiefreies Jahr für Gründer. Das Thema Flüchtlinge sparte Huth nicht aus: „Unsere Integrationsvereinbarung ist das Grundgesetz. Jeder Asylantrag muss in vier Wochen abgearbeitet sein.“ Ein besonders Anliegen von Karin Huth ist es, Frankenthal stärker an den Tourismus anzubinden. Bei der Beschreibung des Rhein-Radwegs komme Frankenthal nicht vor. Dabei könne die Stadt mit ihren Hotels und der Umgebung punkten. Deshalb lehne sie Windräder ab, die die Umgebung verschandeln würden. Huth forderte, die Bürger finanziell zu entlasten, Schulden abzubauen. Vehement sprach sich Becht gegen eine Bargeldobergrenze aus. Das sei kein Landesthema, aber ein zentrales für die FDP, da es Freiheiten beschneide. Huth lehnt zudem die Vorratsdatenspeicherung ab. „Zwangsvermietung von Wohnungen, dagegen haben wir ebenfalls etwas. Mündige Bürger brauchen keine Bevormundung“, so Huth. Stadtratsmitglied Günther Serfas sagte, die FDP sei die Partei im Landtagswahlkampf, die „ein Gesicht hat und ein Gesicht zeigt“. Im Bund wünscht er sich ein Ende der großen Koalition, in der es die Regierenden aufgrund ihrer Sattheit nicht mehr nötig hätten, Probleme zu lösen. (nt)

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